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Ob Shinji Kagawa, Atsuto Uchida oder Hiroki Sakai die Japaner sind längst in der europäischen Spitze des Fußballs angekommen. Ob Konami mit dem neuesten Teil der Pro Evolution Soccer Reihe auf ebenso hohem Niveau spielt, wie die eben genannten Landsleute, das klärt unser Review des neuen Xbox 360 Games.

In den letzten Jahren schaffte es Konami wieder sich dem großen Konkurrenten von EA Sports anzunähern. Auch mit PES 2013 will man die eigenen Stärken nutzen und alten Schwachstellen ausmerzen. Doch was sind die größten Schwachstellen der Pro Evolution Soccer Serie? Hat der neueste Ableger überhaupt welche?

Gameplay geprüft ... und für großartig befunden!

Schon im letzten Jahr bestach die japanische Fußballsimulation mit vielfältigen taktischen Einstellungsmöglichkeiten und einem sehr guten Spielfluss. Gerade was die Möglichkeiten in der Offensive anging, war man der westlichen Konkurrenz einen Schritt voraus. Die KI Spieler antizipierten die Situationen überwiegend sehr gut und stießen in gerissene Lücken der Defensivverbände, was einem gute Anspielmöglichkeiten verschaffte. Wollten die KI Kollegen einmal nicht so, konnte man immer noch mit dem ,,Teammate Control" getauften Feature nachjustieren.

All diese Features finden sich auch im neuesten Teil wieder und machen das Offensivspiel in PES 13 zu einer wahren Freude mit einer Fülle an Möglichkeiten. Zusätzlich dazu gibt es noch Spieler wie Christiano Ronaldo, oder Özil, mit denen es für geübte Finger meist ein Leichtes ist, aus ,,eins gegen eins" Situationen mit einem Verteidiger als Sieger hervorzugehen. Durch die enormen Fähigkeiten, die diese Spieler am Ball habe sind die entsprechenden Tricks, die einem das ,,dynamic First-Touch" Feature und die größtenteils aus dem Vorjahr bekannten Speed Dribblings ermöglichen, kein Problem. Das ist aber nicht alles, was unter anderem die zwei eben genannten Spieler einzigartig macht, aber dazu später mehr.

Gute Nachricht für die Trapattonis dieser Welt!

Dieses Jahr werden aber nicht nur Anhänger von offensivem Zauberfußball vor Freude durch den 16ner tanzen. Die defensiv KI hat deutlich zugelegt, ebenso wie die Inszenierung der Zweikämpfe. Das Schieben, Drücken und Stochern um den Ball sieht dieses Jahr, von den Animationen her deutlich dynamischer aus und lässt sich mit ein bisschen Übung auch deutlich präziser als noch im Vorjahr spielen. Dabei ist grade am Anfang noch ein wenig Fingerspitzengefühl nötig, wenn man durch zweimaliges Drücken des A-Knopfs zum Tackling ansetzt. Stimmt das Timing nämlich nicht, so provoziert ihr meist ein Foul aus dem der Gegner anschließend Kapital zu schlagen versucht. Erfreut stellten wir in dieser Hinsicht fest, dass sich die Torhüter nicht mehr so leicht von Freistößen überwinden lassen, wie noch in der ersten Demo. Insgesamt präsentierten sich die Torhüter im Vergleich zur Vorjahresversion mit deutlichem Formanstieg. 

Tore schießen nach Schema F war gestern ...

Bei Spielen gegen die CPU passiert es immer wieder. Man verfällt in die ewig gleichen Muster ein Tor zu erzielen. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist dies bei PES 2013 aber nicht mehr möglich. So weiß der Gegner seinen Stärken meist auszuspielen. Während man gegen eine gleichwertig besetzte Mannschaft durchaus mit Konterfußball zum Erfolg kommen kann, stellt das bei defensiv aufgestellten oder schwächeren Gegner ein echtes Problem dar.

Ein weiteres Individualitätsmerkmal einer Mannschaft sind bestimmte Spieler. Über das ,,Player ID" getaufte Feature bekommen gewisse Spieler ein ganz individuelles Verhalten. Damit ist jedoch nicht nur gemeint, dass ich mich mit Spielern wie Messi besser durch die Gegner dribbeln kann, sondern viel mehr beziehen sich diese Eigenarte darauf, wie gewisse Spieler auf gewisse Spielsituationen reagieren. So glänzt ein Puyol mit phänomenalem Stellungsspiel und ist stets zur Stelle, wenn sich eine Lücke in der eigenen Abwehr auftut. Mit Özil wiederrum lassen sich aus dem Stand präzise Flanken schlagen, wie es nur wenige virtuelle Abbilder können. All das zusammen sorgt dafür, dass man mit jeder Mannschaft andere Möglichkeiten ebenso wie potentielle Schwachstellen hat, die es zu beachten gilt.

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Fazit

PES 2013 macht es einem wirklich nicht leicht. Die biedere Optik, der bescheidene Sound und die fehlenden und teils wenig authentisch umgesetzten Lizenzen schrecken den Gamer erst einmal ab. Die Präsentation ist leider schlicht weg vom Fortschritt übersehen worden.

Hinter dieser hässlichen Schale befindet sich aber ein klasse Fußballspiel, in dem ihr Offensivfußball zelebrieren könnt, wie nirgendwo anders.

Die Steuerung ist zudem sehr präzise, die taktischen Möglichkeiten vielfältig und auch wenn das Teammanagement etwas fummelig ist, so macht es viel Spaß, neue Aufstellungen und Taktiken auszuprobieren.

Wer keinen großen Wert auf Lizenzen legt und auch mit der überholten Präsentation leben kann, bekommt hier mit PES 2013 ein wirklich gutes Fußballspiel von Konami für die Xbox 360.


Bewertung

Pro

  • Individuelle Spielerpersönlichkeiten
  • Verbesserte Torhüter
  • Verbesserte Defensive
  • Klasse Offensiv-Fußball

Contra

  • Veraltete Optik
  • Bescheidener Sound
  • Online-Pass

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8