Review zu NHL 15

Seit 1991 ist Eishockey eine der Sportarten, die EA Sports uns als Videospiel serviert, und Eishockey-Fans somit Jahr für Jahr vor die Konsole zieht. Nebst der FIFA und Madden NFL Serie, ist NHL eines der beliebtesten und beständigsten Sport Franchises. Und die neuste Ausgabe gibt es nun auch erstmals für Xbox One. Die Vorberichtserstattung versprach bereits einige Neuerungen. Wie diese nun in der fertigen Version aussehen, ob es eine nennenswerte Weiterentwicklung ist, und wie das Spiel generell ankommt, könnt ihr im folgenden Review lesen.

Next-Gen oder nicht?!...

Wie oben bereits angedeutet, hat EA Sports mit NHL 15 erstmalig das Next-Gen Eis betreten. Nun denkt jeder, wenn man von einem Next-Gen Titel spricht, erst mal an noch bessere Grafik, mehr Möglichkeiten in Sachen Gameplay etc. Im Vergleich zur Xbox 360 steht die One auch mit mehr Rechenleistung gut da. Aber so richtig überzeugen kann NHL 15 da nicht wirklich.

Grafisch ist das Spiel definitiv nett an zu sehen, Änderungen wie die Vorberichtserstattung, samt der vorher aufgezeichneten Kommentatoren, die insgesamt wie Live-Television wirken, sind wirklich toll gemacht. Bahnbrechend ist dies allerdings nicht. Gerade das Kantenflimmern bei Replays der Torkamera drückt den Gesamteindruck.

Grafisch wirkt das Spiel für mich eher wie eine aufpolierte Xbox 360 Version, was sie wahrscheinlich auch bloß ist. Und auch sonst gibt es keine Anhaltspunkte bzw. Alleinstellungsmerkmale, welche die Xbox One Fassung auszeichnen.

That Moment, when the Puck drops!

In Sachen Gameplay zeigt NHL aber wieder seine starke Seite! Dem Spieler steht zur Auswahl, zwischen einer Arcade-lastigen Steuerung, sowie einer sehr realistischen Steuerung zu wählen. Wer sich nicht sicher ist, kann auch das Mittelding wählen. Das finde ich gut gelöst, da die Geschmäcker verschieden sind, was die Steuerung angeht.

Wer neu im Eishockeysport ist oder zumindest das erste Mal auf der Konsole Eishockey spielt, sollte sich ruhig in einem leichten Schwierigkeitsgrad heran tasten. Derjenige, der die Option wählt, bereits mit dem Spiel vertraut zu sein, wird komplett ohne jegliche Tutorials ins Spiel geworfen. Gerade bei der etwas kniffeligen Faceoff-Steuerung sollte das gut überlegt sein, ob ein Tutorial nicht doch von Vorteil wäre. Im Menü gibt es keinerlei Möglichkeiten mehr, ein Tutorial nachzuholen.

Das einzige Manko bei leichteren Schwierigkeitsstufen ist die schwindende Realität im Spiel selbst. Die KI verhält sich sehr stupide, richtiges Eishockey ist da was anderes. Dies drückt den Spielspaß durchaus etwas. In höheren Schwierigkeitsstufen wird es etwas besser, aber nicht zwangsläufig gut. Nach Abpfiff einer Aktion neigen die Referees zudem gemeinsam im Takt zu zucken, was zwar einmal ganz lustig ist, aber auf Dauer nervig.

Was nun durchaus realistisch wirkt, ist die Tatsache, dass bei einem Check oder sagen wir mal versuchten Check auch durchaus mal der eigene Mitspieler dran glauben muss. Diese haben in NHL 15 stellenweise auch das Glück, getroffen zu werden. Gerade im Be a Pro Modus passiert das bei einem Moment der Unachtsamkeit sehr gerne. Insgesamt fühlen sich Body-Checks aber so echt wie noch nie in einem Videospiel an!

Den individuellen Torjubel haben die Entwickler sich wahrscheinlich bei den Kollegen von FIFA abgeschaut, nach einem Treffer hat der Spieler nun die Möglichkeit, den ausgewählten Sportler in verschiedenen Varianten jubeln zu lassen. Von Arme in die Luft reißen bis hin zum Rutschen auf dem Bauch sind ein paar coole Moves dabei. Ein nettes Gimmick wie ich finde.

Bei der Steuerung gibt es kaum Neuerungen, dies ist in meinen Augen aber auch nicht wirklich nötig. Die Steuerung mittels der Sticks ist vielseitig und es lässt sich angenehm damit spielen. Zwar hakt es ab und zu beim Schießen, sodass statt einem sogenannten Kurzhandschuss der Puck auch gerne einfach nur etwas weiter vom Spieler weg gehalten wird. Aber dies kommt nur sehr sporadisch vor. Von der groß angekündigten Real Puck Physik konnte ich hingegen nicht wirklich viel feststellen.

Von der Orgel im Stadion bis hin zum Kratzen der Schlittschuhe

Soundtechnisch ist NHL 15 definitiv sehr angenehm. Die Sounds auf dem Eis wirken sehr real. Das Kratzen der Schlittschuhe auf dem Eis beim Beschleunigen oder beim Fahren einer scharfen Kurve klingt äußerst gut. Das Jubeln der Fans und das Klingen des Torpfostens, wenn der Puck darauf prallt, alles sehr schön umgesetzt. Was also den Ingame-Sound anbelangt, hat EA solide Arbeit geleistet. In den Menüs jedoch wirkt es so, als gäbe es nur einen einzigen Song. Wer auf Abwechslung bei der Musik steht, wird hier leider enttäuscht.