Review zu NHL 11

Schulter raus und her mit dem Puck

Neben den smarten Neuerungen in den Spiel-Modi, wo es beim Be-A-Pro nun auch den Memorial Cup als Einstieg für den NHL-Draft gibt, gibt es auch leichte Veränderungen im Gameplay. Die bekannte Echtzeit-Engine, die für die letzten NHL-Titel genutzt wurde, ist nun noch einmal überarbeitet worden. Das spiegelt sich zum Beispiel in härteren Checks und geschmeidigeren Dekes wieder, welches man auch an neuen Moves erkennen kann. Selten hat man einen Gegner so schön und heftig auf den Rücken fliegen sehen, wenn man ihn mit hoher Geschwindigkeit im richtigen Zeitpunkt checkt.

Ebenfalls neu sind einige Bewegungen bei den Bully's, die nun noch variantenreicher ablaufen. Mit einer Schultertaste des Controllers kann man so beispielsweise auch passend seine Schulter physisch in die Waagschale werfen, um den Gegner auszutricksen oder zu blocken. Ganz neu sind auch zerbrochene Schläger, die auf das Eis fliegen und der Spieler nun nur noch mit seinem Körper blocken oder mit den Schlittschuhen passen kann. Beides schaltet dann prompt auch Achievements frei. Prima ist es, dass man während des Spiels dann schnell zur Bank fahren und Ersatz holen kann, komisch hingegen, dass verlorene Schläger grundsätzlich nicht aufgehoben werden können, obwohl sie teilweise nicht defekt scheinen und der Kommentator auch nur vom einem Verlust spricht.

Eine weitere Neuerung im Spiel kennt man auch schon länger aus der FIFA-Reihe, hier hat man intern wohl nach neuen Spielelementen gesucht: Ab sofort gibt es den benutzergesteuerten Torjubel auch in der Eishalle. Dieser hat zwar noch nicht so viele Variationen und bricht deutlich vorher den Jubel schon ab, ist aber ein weiteres, positives Mosaiksteinchen in Sachen Individualisierung.

Bewährte Präsentation

EA Sports steht schon immer für detaillierte Präsentationen von Sport-Titeln und auch bei NHL sieht das nicht anders aus. Die Aha!-Erlebnisse der letzten Jahre bleiben zwar aus, es ist aber auch verdammt schwer, etwas Gelungenes noch besser zu gestalten. Der Einlauf der Teams in die Eishalle ist weiterhin feierlich und die Stimmung unter den Fans exzellent. Hier und da dürfte es auf den Rängen vielleicht noch bunter gemischt und mit mehr Schals & Co. versehen sein, aber noch viel wichtiger ist es, was auf dem Eis los ist.

Die Action auf dem kalten Untergrund kommt sehr gut rüber und wird nur hier und da durch leichte Framerate-Einbrüche getrübt. Augenscheinliche Ruckler stellt man aber selten und eher in Zeitlupenwiederholungen oder bei schnellen Kamerawechseln im Be-A-Pro-Modus fest. Wirklich entscheidend und störend kommt das aber nicht ins heimische Wohnzimmer, in dem man neben den kanadischen und US-amerikanischen Ligen auch mit der lizenzierten DEL spielen kann.

Richtig gut kommt aber wieder der gesamte Sound-Bereich herüber. Neben den guten Umgebungsgeräuschen, wo nur das Stick-Schlagen aufs Eis für die Anforderung eines Passes im Be-A-Pro leicht nervt, gibt es noch ein authentisches Kommentatoren-Duo, welches die Action mit treffenden Aussagen und interessanten Informationen wie in einer Live-Sportberichterstattung begleitet. Hervorragend wird das Paket durch die Musik abgerundet, die man mit bekannten und rockigen Tracks von Blitzkrieg Bob von den Ramones über Final Countdown von Europe bis hin zu Songs von Bullet For My Valentine, Megadeth oder Pantera gespickt hat. Eishockey ist ein harter und schneller Sport, da passt die Songauswahl wie die Faust aufs Auge, die es auch schon mal virtuell während eines Eishockeyspiels geben kann.