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Auch in diesem Jahr gibt es einen Ableger der MotoGp-Serie für die Xbox 360. Wieder mit von der Partie sind die italienischen Videospiele-Entwickler aus dem Hause Milestone, welche zuletzt an dem offiziellen Motocross-Spiel MXGP werkelten. Doch diesmal gilt es nicht mit dem Motocross über schlammige Pisten zu brettern, sondern wir begeben uns mit schnellen Motorrädern auf die bekanntesten Rennkurse auf der Welt, um die Formel 1 auf zwei Rädern zu fahren. Was wird uns also die aktuelle Motoradsimulation MotoGP 14 bieten? Diese und noch viele weitere Fragen, verraten wir euch in diesem Test auf der Xbox 360.

Willkommen bei MotoGP 14

Nachdem wir das Spiel gestartet haben, erstellen wir zuallererst einen individuellen Fahrer. Dabei tragen wir die wichtigsten Daten ein. Als wir ein Spielerbild auswählen wollten, stockte uns zum ersten Mal der Atem, denn die Auswahl belief sich auf lediglich sechs Bilder, was eindeutig zu wenig ist. Es ist kein ausschlaggebender Punkt, aber dennoch hätte der Entwickler hier mehr Liebe zum Detail beweisen können.

Nachdem der Fahrer erstellt ist, können wir uns frei im Menü bewegen, welches sehr übersichtlich aufgebaut ist. Um sich einen ersten Überblick über das Spiel zu verschaffen, haben wir direkt den Modus "Sofortrennen" ausgewählt. Unerfahrene Spieler können jetzt ein Tutorial über sich ergehen lassen. Anders wie bei "MXGP - Das offizielle Motocross Videospiel", können wir das Tutorial jetzt selber fahren und dabei lernen, anstatt nur ein Video anzusehen, was schnell wieder in Vergessenheit geraten ist.

Bevor das Rennen startet, können wir wieder jede Menge Einstellungen vornehmen und die Fahrhilfen an- oder eben ausschalten, je nachdem welcher Schwierigkeitsgrad erwünscht ist. Sind alle Fahrhilfen angeschaltet und die KI auf schwer gestellt, dann entpuppt sich MotoGP 14 als wirklich anspruchsvolle Rennsimulation. Besonders wichtig ist dabei der Umgang mit dem Gas und der Bremse, für die wirklich ein Feingefühl entwickelt werden muss. Drehen wir den Gashebel in der Kurve beispielsweise zu sehr auf, dann finden wir uns ganz schnell neben der Strecke und wälzen uns im Schotter. Gleiches gilt beim raus beschleunigen aus der Kurve. Zu schnell und zu viel Gas gegeben und der Sturz ist so gut nicht mehr abzuwenden.

Neulinge können sich der Fahrhilfen bedienen. So wird unter anderem die Ideallinie samt Bremspunkten angezeigt, die Traktionskontrolle kann aktiviert werden und es gibt eine automatische Gewichtsverlagerung, um die sich der Fahrer keine Gedanken mehr machen muss.

Auf der Rennstrecke Gas geben

Nachdem wir alle nötigen Einstellungen vorgenommen und den Schwierigkeitsgrad angepasst haben, können wir endlich mit dem Rennen starten. Falls ihr in den Einstellungen das Qualifying außer Acht gelassen habt, startet ihr immer vom letzten Platz und müsst euch dann erst mühselig vorkämpfen. Vor dem Rennen stimmt ein kurzes Video auf die Rennstrecke ein und im Ladebildschirm gibt es noch im Überblick die wichtigsten Informationen zum Standort. Auch ein Kommentator - wenn auch emotionslos - hält vor dem Start noch eine kleine Ansprache und dann kann es endlich losgehen.

Auf der Rennstrecke tönen uns dann satte und realistische Motorengeräusche entgegen, was gleich die richtige Atmosphäre ins Wohnzimmer bringt. Weniger ansehnlich ist leider die veraltete Grafik, die alles andere als zeitgemäß ist. Dafür hinterlässt das gelungene Gameplay einen sehr ordentlichen und realistischen Eindruck. Besonders spannend sind dabei die Regenrennen, welche ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit fordern, sonst ist der Traum vom Podest schnell geplatzt. Kommt es in einem unachtsamen Augenblick doch mal zu einem Sturz, dann kann der Fehler Dank Replay-Funktion wieder ausgebügelt werden. Auch haben wir hin und wieder packende Zwei- oder auch Dreikämpfe mit der KI erlebt, bei denen die Positionen fast im Sekundentakt wechselten.

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Fazit

MotoGP 14 hat sowohl starke als auch schwache Momente. So kann die Grafik in keinster Weise überzeugen und häufiges Kantenflimmern trübt den Spielspaß. Auch der Karriere-Modus kann überhaupt nicht punkten und weckt in dem Spieler zu keinem Zeitpunkt Emotionen.

Dafür sticht das gute Gameplay heraus, welches ein realistisches Fahrgefühl hervorruft. Im Laufe des Tests habe ich immer wieder packende Zweikämpfe und Positionswechsel erlebt, was enorm Spaß gemacht hat. Genauso hat mir der Umfang und das Lizenzpaket imponiert. Beides hat dazu beigetragen, dass man sich mit dem Spiel MotoGP 14 auch längerfristig beschäftigen kann.

Auch Online hatten wir unseren Spaß, da menschliche Spieler eine gelungene Abwechslung zur sonst guten, aber auch sehr starren KI geboten hat. MotoGP 14 bietet im Online-Modus komplette Rennwochenenden für bis zu zwölf Spieler, was jedes Multiplayer-Herz erfreuen dürfte.

Wie schon im ersten Satz angedeutet, hat das Spiel Stärken und Schwächen. Schlussendlich ist es eine gelungene Motorrad-Simulation, welche grafisch nicht auf der Höhe ist, aber dafür im Gameplay über weite Strecken zu überzeugen weiß.


Bewertung

Pro

  • Regen- und Nachtrennen
  • Fahrhilfen können eingestellt werden
  • Solide KI
  • Dickes Lizenzpaket

Contra

  • Grafik nicht zeitgemäß
  • Stupider Karriereverlauf
  • Emotionsloser Kommentator
  • Kaum Veränderungen gegenüber Vorgänger

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

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