Review zu Merida: Legende der Highlands

Merida ist zeitgleich mit dem derzeit laufendem Spielfilm Merida in den Läden zu erhalten, allerdings ist es nicht offiziell in Deutschland erschienen und daher nur als UK-Import (mit deutscher Sprache) verfügbar. Das actionreiche Spiel soll spannende Unterhaltung bieten und Kinect unterstützen. Wir haben uns das Xbox 360 Spiel für euch mal genauer angesehen.

Verzauberungen? Verzauberungen!

Das Spiel wurde von Behaviour Interactive entwickelt. Dies ist ein Indie-Studio, welches zum einen viele Animationsfilme versoftet (Happy Feet, Ants, Kim Possible) und zum anderen auch den Shooter WET entwickelt hat. Mit dem Spiel Merida setzt das Studio auf eine duale Erzählweise. Wir bekommen die Geschichte in kurzen Animationssequenzen und in narrativer Bildform präsentiert. Dabei konzentriert sich das Studio aber auf das Wesentliche und hält die Erzählungen erfrischend kurz.

Merida spielt sich aus einer halb-isometrischen Perspektive heraus. So behaltet ihr immer den Überblick über alle Geschehnisse auf dem Bildschirm. Gleich zu Beginn wird euch in einem einfachen Tutorial erklärt, wie ihr Merida bewegen bzw. wie ihr kämpfen könnt. Wir jagen gleich am Anfang einem Bären hinterher und erfahren nebenbei, dass es sich dabei um die Mutter von Merida handelt. Diese wurde von der fiesen Hexe verzaubert und ist eigentlich die Königin Elinor. Ihr zu helfen ist eine von den vielen Aufgaben, die die Junge Heldin absolvieren muss. Überhaupt müsst ihr mal wieder die Welt retten. Die Welt ist verflucht und der ganze Wald ist voll von Gefahren. Ihr müsst natürlich aushelfen und durch verschiedene Portale hüpfen, um die Welt von dem bösen Zauber zu bereinigen.

Über Stock und Stein

Ihr wetzt der Mama also hinterher und lernt dabei wie man springt, klettert und mit der Umgebung arbeitet. Ihr erhaltet besondere Machtsteine mit denen ihr unterschiedliche Objekte beeinflussen und verschiedene Wesen angreifen könnt. Jeder dieser Steine entspricht dabei einem anderen Element. Darunter sind Luft, Erde, Wasser und Feuer.  Mit dem Erdelement könnt ihr dementsprechend Erdwesen angreifen und neue Plattformen hervorzaubern, die euch helfen, zu einem anderen Punkt zu gelangen. Praktischerweise gibt es über jedem Wesen und auch über jedem beeinflussbaren Objekt ein Symbol, welches euch anzeigt, für welches Element es empfänglich ist. So könnt ihr beispielsweise keinen Stein bewegen, wenn ihr mit Feuer arbeitet und umgekehrt. Der Angriff hingegen ist schon möglich. Nur halt eben nicht so effizient wie bei einem Wesen gleichen Typs.

Nachdem wir nun gelernt haben, wie wir uns die nötigen Plattformen holen, um weiterzukommen, erhalten wir rasch den Pfeil und Bogen. Beide Waffen sind sehr intuitiv zu führen und sind schnell erlernt. Der Bogen hat aber im Gegensatz zum Schwert noch eine andere Funktion: Wenn in der Welt Zielscheiben auftauchen, müssen diese getroffen werden um Tore, Türen und Plattformen zu bewegen. Dies macht das Spiel durchaus vielseitig und bietet neben den vielen Kämpfen eine nette Pause.

Nett und kunterbunt

Die Optik in der Welt von Merida gehört mit Sicherheit nicht zu den absoluten Hinguckern, aber sie ist stimmig und aus einem Guss. Jede Pflanze bewegt sich, wenn man durch sie hindurchrennt und die Welt sieht wie aus dem Märchenbuch aus. Also durchaus ansehnlich. Die bildhafte Freude wird nur hin und wieder etwas durch Frameeinbrüche getrübt. Wenn beispielsweise Mama-Bär durch die Gegend spurtet, wird die Framerate direkt mal eben gefühlt halbiert. Das ist nicht schön, aber nicht so schlimm, dass es ernsthaft behindern würde und kommt nur hin und wieder vor. Die verschiedenen Landschaften wurden handgestaltet und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. So gibt es Schneewüsten, Gebirge und Wälder die es zu erkunden gilt. Jede Welt hat ihren eigenen Reitz und ihre eigenen Herausforderungen.

Der Sound ist zweckdienlich und die Sprache wurde komplett auf Deutsch synchronisiert. Anspruchsvolle Gamer werden sich hier aber wahrscheinlich an der nicht lippensynchronen Sprache stören. Schlimm ist es jedenfalls nicht und fällt nur bei genauem Hinsehen auf. Die Musik ist schottischen Klängen nachempfunden und bereichert das Spiel mit einer stimmungsvollen Atmosphäre. Man fühlt sich dadurch schnell in den märchenhaften Highlands zu Hause.