Review zu Lips

Partygames sind schwer in Mode gekommen auf unserer Xbox 360 Konsole und erfreuen sich bei Rock Band und Guitar Hero-Reihen großer Beliebtheit in der Community. Da wird auch gerne mal der ein oder andere Euro mehr auf den Tisch gelegt, wenn man Qualität bekommt. Microsoft will mit dem Singspiel Lips nun eine Lücke schließen, die im Vergleich zum Sony-Konkurrenten klafft. Ganz so teuer wie die erstgenannten Games ist Lips auch nicht, aber kann es auch die Qualität und den Level erreichen? Wir haben die Mikrofone für euch in die Hand genommen.

Ein Traum in Schwarz & Weiß

Natürlich reden wir hier nicht von einer Hochzeit, aber die beiden Mikrofone in weiß und schwarz geben schon ein verdammt gutes Pärchen ab. Vorbei der Kabelsalat, den man von Rock Band kennt, denn diese zwei schmucken Exemplare kommen wireless daher. Damit kann die Hardware schon richtig gut beim ersten Anschließen punkten.

Die Verarbeitung kann sich auch sehen lassen, wenn man bedenkt, dass die zwei mobilen Geschrei-Aufnahmestationen zusammen mit dem Spiel für ca. 65EUR im Handel erhältlich sind. Das Gewicht wirkt zunächst sehr leicht, was sich schlagartig durch die zwei einzulegenden Batterien ändert. Das Mikro liegt aber gut in der Hand und so steht dem ersten Hauseigenen Superstar-Abend nichts mehr im Wege.

Für die Glitzer-Fans unter uns gibt es dazu noch LEDs, die mehrfarbig zu den einzelnen Songs aufleuchten und das Mikro aufpeppen. Wer das kitschig und überflüssig findet, wird auch bedient, denn die LEDs lassen sich einfach in den Optionen von LIPS ausschalten. Hier hat Microsoft wirklich an alles gedacht und man kann nur an Activision und Electronic Arts appellieren: Bitte sorgt mit Spiele-Updates schnell dafür, dass man diese Grammy-Award-verdächtigen Controller bald auch in Rock Band und Guitar Hero World Tour einsetzen kann. Dafür im Namen der Xbox 360 Community weltweit heute schon: Danke vorab!

Freundlicher Einstieg

Nachdem die Hardware schon positive Akzente setzen konnte, kann auch das freundliche und übersichtliche Menü punkten. Es wirkt einfach mal Xbox-untypisch und dadurch frisch & neu. Zudem hat man die Möglichkeit, die Hintergründe im Menü zu ändern und vielleicht bietet Microsoft hier in Zukunft auch noch weitere Themenpakete an, um für einen eigenen Look zu sorgen. Die Menümusik selber hat allerdings Warteschleifencharakter einer Service-Hotline-Rufnummer und so geschieht es wie im wahren Leben auch: Wenn man zu lange warten, macht sie aggressiv und nervt.

Also schnell den Xbox 360 Controller in die Hand nehmen und umschauen. Neben dem Soforteinstieg in die Songauswahl mit "Sing!" stehen eine Jukebox für das Abspielen von Playlisten, ein Optionsmenü für Einstellungen und Farben und ein "Mein Lips"-Bereich für Statistiken. Dieser Bereich ist zudem das soziale Netzwerk, um seinen Freunden eine Song-Herausforderung zu schicken. Man kann Lieder wählen und eine Zeit vorgeben, dann ist der Konkurrent dran und muss versuchen, besser als man selbst zu sein. Dies aktuell leider die einzige Variante, um mit Xbox Live Freunden in einen Lips-Wettstreit einzutreten, dazu später aber noch mehr.

Der fünfte und letzte Menüpunkt nennt sich "Musik holen" und hier kann man Lieder von der Xbox 360 Festplatte oder MP3-Playern bzw. anderen Speichermedien einladen, um sie im Freestylemodus zu nutzen. Hier kann man natürlich nicht richtig Karaoke singen, da es keinen Text gibt und auch der Song nicht so erkannt wird, sondern mehr durch Tonlagen und -höhen beim Mitsingen Punkte vergeben werden. Im Test haben übrigens sowohl Samsung MP3-Player als auch normale USB-Sticks funktioniert gegenüber teilweise anders lautender Informationen im Netz, das kaum was erkannt werden würde.