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Suda 51, der Macher hinter Titeln wie Lollipop Chainsaw und Shadows of the Damned hat sein neuestes Werk Killer is Dead veröffentlicht. Suda steht für Ungewöhnliches und verrückte Ideen. Diesmal geht es um einen Killer, der mit einem Samuraischwert Kriminelle verdrischt und heiße Frauen verführt.

Der Killer in dir

In der Rolle des neuen Profikillers werden wir von indirekt von der Regierung durch eine Agency beauftragt, Kriminelle auszuschalten und monsterhafte Wesen zu eliminieren. Gleich vorweg Killer is Dead ist anders. Es ist sogar außergewöhnlich. Der Stil wird mit Sicherheit nicht jedem zusagen, aber diejenigen, die sich drauf einlassen, erleben ein rasantes, abgefahrenes Actionspiel.

Der Look ist in der Killer is Dead eine Mischung aus comicähnlichem Cellshading und gerenderten Animationen. Der optische Stil erinnert dabei sehr stark an die Tuschezeichnungen, wie man sie aus Zeichentricksequenzen von Sin City oder auch dem französischen Trickfilm Renaissance kennt. Man sieht also stark polarisierte Farbeffekte und einen von Blut durchtränkten Bilderrausch.

Aber fangen wir doch am Anfang an. Wir spielen die Rolle von Mondo Zappa, der eine Mischung aus James Bond-Cyborg-Samurai und Monsterkiller darstellt. Er tötet im Auftrag der Bryan Exekutionsfirma fiese Kriminelle und Monster. Die Handlung spielt in der nahen Zukunft, wo es bereits möglich ist zum Mond zu reisen und Cyberimplantate zu tragen. Mondo trägt auf der einen Seite sein Schwert und auf der anderen einen Cyberborgarm. Mit dem Cyborgarm kann er die Welt auf unterschiedliche Weise manipulieren und beispielsweise entfernte Mechanismen auslösen. Der Arm eignet sich aber ebenso gut als Waffe, die er im Kampf einsetzen kann.

Das Spiel nimmt eine Third-Person Perspektive ein und lässt somit stets Raum, um genau zu erkennen was Mondo gerade macht und wo er physikalisch im Raum steht. Dies ist auch für das Gameplay entscheidend, da man häufig von allen Seiten beharkt wird.

Der erste Auftrag

Als Newbie erhalten wir auch schon gleich unseren ersten Auftrag, ein Monster in einem verwunschenem Haus zu neutralisieren. Als Kunde gibt sich ein Picasso-Möchtegern-Künstler aus und beschreibt einem die gruselige Situation. Offenbar wütet dort ein Monster, dass die Angestellten bereits in tausend Stücke gerissen hat. Wir werden von einer schicken Blondine, aka unserer Chefin, zu dem Auftragsort gefahren.

Kurz nachdem wir das Haus betreten haben, steht die Welt Kopf. Dies ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Entwickler haben sich offenbar sehr von Eschers Werken inspirieren lassen. Treppen führen ineinander und gleichzeitig ins nirgendwo. Schrille und verrückte Farben verzerren den Raum und mysteriöse Türen öffnen und schließen sich.

Wir treffen auf den ersten Bewohner des Hauses. Es handelt sich dabei um eine junge attraktive Frau, die uns darum bittet, ihrer Schwester zu helfen. Man ist ja ein Gentleman, also verwehren wir ihr natürlich nicht diesen Wunsch. Uns stellen sich bizarre halb robotische Kreaturen in den Weg. Während des Kampfes erhalten wir immer wieder Hinweise zur Handhabung der Steuerung. Das Spiel einfach mit Hack n Slay abzutun, würde dem nicht gerecht werden. Es gibt eine Vielzahl an Kampfelementen, die es geschickt zu timen gilt, um zu überleben. Darüber hinaus existieren auch eine Reihe von Special Moves, die man sich freischalten kann, indem man seinen Arm upgradet oder auch komplett verändert. Dazu später mehr.

Wir mähen die Gegnerscharen immer weiter nieder und kommen von einem obskuren Raum in den nächsten. Dies kann einmal eine umgedrehte Decke sein auf der wir kämpfen, eine Art Garten oder auch ein irres Puppenzimmer. Alles ist in dem Spiel möglich. Hin und wieder müssen wir ein einfaches Puzzle lösen, um den Ausgang freizuschalten.

Wir stehen am Ende vor einer grotesk verzerrten Fratze einer Frau, aus der spinnenähnliche Beine ragen. Dies ist der erste Bosskampf und auch die erste Herausforderung bis dahin. Gutes Timing und schnelle Reaktion sind hier gefragt. Weicht man genau im rechten Moment aus, kann man einen sehr effektiven Konter platzieren. Lebt man ab, so kann man seine junge Assistentin ums Wiederbeleben bitten. Doch Vorsicht, das geht nur ein begrenzte Anzahl lang. Wer keine Spritzen mehr hat, um dies zu tun hat das Game verloren und muss erneut am Checkpoint ansetzen. Dahinter versteckt sich das Item-System mit dem man sich im Büro ausrüsten kann.

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Fazit

Sudas neuer Actionreißer ist ein Titel, der mit Sicherheit nicht jeden Spieler begeistern wird. Er fordert aber viele Spieler heraus und wagt den Schritt eines innovativen neuen Stils. Wer so etwas wie Sin City gerne mag, der wird auch mit diesem Spiel sein Glück finden. Vorausgesetzt, er kann über die erotischen Sequenzen lachen und schmunzeln.

Die weiblichen Leser spielen lieber erst mal Probe und schauen dann, ob ihnen das Spiel nicht zu sehr auf Männer zugeschnitten ist. Die Gigolo-Sequenzen sind zwar amüsant, werden aber vor allem bei den emanzipierteren Spielerinnen für Aufregung sorgen.

Killer is Dead ist ein spaßiges Actionspiel mit einem Erzählstil, der sich Film Noir-Movies orientiert und nicht vor einer ordentlichen Menge an Blut zurückschreckt.


Bewertung

Pro

  • Tiefgründigerer Protagonist
  • Sehr cooler Grafikstil
  • Es spielt sich sehr flüssig

Contra

  • Gigolo Missionen sind etwas pubertär
  • Spiel hat einen teilweise hohen Schwierigkeitsgrad

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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