Review zu Halo Wars

Wo Halo draufsteht ist Halo drin

Ein Spiel, das zum Halo Universum gehören will, muss sich natürlich auch der Kritik und den Argusaugen der Fans stellen. Offensichtlich hatten die Entwickler aus den Ensemble Studios ausreichenden Respekt und Unterstützung von Microsoft, um eine hervorragende und detailverliebte Umsetzung zu gewährleisten. Fans der Halo Serie werden sich sofort wohlfühlen und die Menge an Details förmlich aufsaugen, die die Rendersequenzen bieten, mit denen die Story erzählt wird.

Leider kann dieses hohe Niveau im eigentlichen Spiel nicht gehalten werden. Zwar wurden auch hier viele Details gut umgesetzt - insbesondere die vielen unterschiedlichen Waffen und Fahrzeuge - aber insgesamt wirken die Umgebung und die Einheiten manchmal zu steril. Den eigentlichen Spielfluss stört das jedoch nicht, da man zumeist damit beschäftigt ist, seine Einheiten dem blauen Hilfspfeil entlang dem Ziel entgegenzusteuern. Nicht ganz optimal dürfte für viele Spieler der erste Kontakt mit der Kamera ausfallen, da diese nur beschränkt in Höhe und Winkel verstellt werden kann. Command & Conquer Veteranen werden sich zu Beginn mehr Übersicht wünschen. Diese ist jedoch, wie sich im Spielverlauf herausstellt, nicht notwendig, da sich die meisten Schlachten in einem kleinen Areal befinden.

Einen positiven Eindruck hinterlässt die sehr räumliche Soundkulisse, die die Action unterstreicht, aber dabei nicht zu aufdringlich wirkt. Ebenso Halotypisch fallen die Soundsamples aus, die während der Rendersequenzen und in den Menüs abgespielt werden. Das Menü wurde ebenfalls bewusst im Halo 3 Stil umgesetzt. So wirkt das Spiel auch, wenn es nicht aus den Bungie Studios kommt, als Bestandteil des Halo Universums.

Um die Übersicht im Spiel nicht zu verlieren, wurde der Screens recht optimal aufgeteilt. Am oberen rechten Rand befindet sich die technische Übersicht, die die Menge an Ressourcen und Einheiten anzeigt, sowie eine Karte, die den ganzen aktuellen Abschnitt aus der Vogelperspektive zeigt. Ankommende Nachrichten und Hilfen werden oben links eingeblendet.

Echtzeitstrategie und Konsole - geht das?

Genau diese Frage teilt seit Jahren die Entwickler und Spieler in unterschiedliche Lager. Herkömmliche RTS Spiele erfordern schnelle, teilweise sehr komplexe Eingabekombinationen, um seine Einheiten erfolgreich in den Kampf zu führen. Hier kommt der Konsolencontroller und der Spieler für gewöhnlich ins Schwitzen. Halo Wars geht hier einen zwar, aufgrund des bekannten runden Menüs der Konkurrenz für Fahrzeuge, Einheiten, Gebäude und Aktionen den gleichen Weg, aber aufgrund der drastisch reduzierten Auswahl an Aktionen spielt sich Halo Wars einfach, flüssig und schnell.

So werden Einheiten mit nur drei Tasten gesteuert. Wie gewohnt werden diese mit A ausgewählt, danach entscheidet der Spieler mit der Taste X, dass ein Primärangriff oder mit Y ein meist stärkerer Sekundärangriff gestertet wird. Zielt man nicht auf eine gegnerische Einheit, versetzt der Druck auf X die ausgewählten Einheiten in Bewegung zu diesem neuen Ziel.

Besonders das Auswählen der Einheiten wurde ebenfalls vereinfacht. So kann eine einzelne Einheit ausgewählt werden, mit längerem Druck auf A werden alle Einheiten im Umkreis der dann erscheinenden Markierung ausgewählt. Darüberhinaus können mit einfachem Druck auf LB alle Einheiten im Spiel oder mit RB alle Einheiten auf dem Bildschirm ausgewählt werden. Klingt sehr einfach und ist es auch. Selbst wenn in einer solch markierten Gruppe unterschiedliche Typen angewählt wurden, kann mit RT jeder Truppentyp einzeln mit einem Ziel und seiner Angriffsart versehen werden. Wenn ich ehrlich bin, was braucht man mehr? Einfach und effektiv.