Review zu Halo: The Master Chief Collection

"Ich töte dich, mit Licht!" - Mickey

So seltsam wie dieser Satz, so befremdlich ist auch immer noch die deutsche Synchronisation. Trotz bekannter Sprecher will einfach kein gutes Gefühl aufkommen. Vielleicht liegt es an der der Wahl der Sprecher für die einzelnen Charaktere, vielleicht ist es auch der Mangel an passender Betonung.

Hier hätte man deutlich mehr rausholen können, Halo 4 macht es vor. Zumal in der Originalfassung noch einmal alle Synchronsprecher zusammen kamen, um Halo 2 in die Gegenwart zu holen. Wir empfehlen daher dringend, solltet ihr der englischen Sprache mächtig sein, zum Original zu wechseln. Endlich ist dafür auch kein Import mehr nötig! Allerdings muss man die Sprache der Konsole umstellen, einen Menüpunkt gibt es leider nicht.

Der Rest der Überarbeitungen kann sich allerding sehen bzw. hören lassen. Da ist z.B. der Soundtrack, der schon im Original dank rockigen Sounds und Chorale überzeugen konnte, nun aber noch wuchtiger aus den Boxen dröhnt. Oder die Waffensounds, die neu aufgenommen wurden und für den notwendigen Druck im Sessel sorgen. Zusammen mit der englischen Sprachausgabe ergibt sich ein in sich äußerst stimmiges Klangbild, das man vorzugweise per Kopfhörer oder Surround-Anlage genießen sollte.

"Wenn es so leicht wäre." - Gebieter

Wer nach Abschluss der vier Kampagnen, was je nach Schwierigkeitsgrad zwischen 20 und 50 Stunden Zeit beanspruchen dürfte, keine Lust mehr hat, allein auf weiter Flur zu stehen, der kann unter anderem den Koop ausprobieren. Halo 1 und 2 lassen sich dabei mit 2 Spielern bestreiten, sowohl im Splitscreen als auch über Xbox Live, während sich Teil 3 und 4 sogar mit 4 Spielern online spielen lassen.

Diejenigen unter euch, die sich lieber mit anderen Spielern messen wollen, hüpfen natürlich in den Multiplayer. Dieser bietet sämtliche Karten aus allen Halo-Teilen, inklusive der ehemals PC-exklusiven Karten aus Halo 1 und 2. In der Summe kommen so über 100! Karten zusammen. Langeweile dürfte also vorerst nicht aufkommen.

Besonderes Augenmerk legen wir hier auf den Multiplayer von Halo 2, denn dieser lässt sich sowohl im Original als auch in der Anniversary-Variante spielen. Letztere bietet sechs überarbeitete Karten, die zudem mit kleinen Veränderungen aufwarten. So lassen sich im Remake von Lockout etwa Eiszapfen von der Decke schießen, die für taktische Kills sorgen können.

Mein persönliches Highlight ist jedoch der Gungoose, die Weiterentwicklung des Mongoose. Da dieser nun mit zwei MGs bestückt ist, macht das Fahrzeug endlich mehr Sinn als bloße Laufwegverkürzungen. Wenn man dann noch Capture the Flag mit Gungeese spielt ist Spaß vorprogrammiert.

Sämtliche Matches im Multiplayer werden dank der Xbox One auf dedizierten Servern abgewickelt. Vorbei die Zeiten des Hostvorteils oder der Neusuche eines Spielleiters. In unseren - zugegeben recht kurzen - Spielsitzungen konnten wir keine größeren Störungen feststellen. Einige der Mitspieler laggten zwar, es führte aber nicht dazu, dass die Partie unspielbar wurde. Eventuell handelt es sich auch um eine rumzickende Killcam.

"Wir sind die Träger der Flamme." - Tartarus

Was gibt es noch? Da wäre zum einen die Schmiede, der Modus, in dem ihr die vorgefertigten Karten mit neuen Objekten modifizieren oder komplett umbauen könnt. Dieser ist allerdings auf Halo 2 Anniversary, Halo 3 und Halo 4 beschränkt. Zudem feiert das Theater eine Rückkehr - ebenfalls für die bei der Schmiede genannten Titel aus der Sammlung. In Kombination mit Upload und Twitch dürfte in Zukunft also jeder die Möglichkeit haben seine besten Szenen mit anderen zu teilen.

Schädel, Terminals sowie die Möglichkeit in Missionen verschiedene Bestzeiten und -scores zu schlagen dürften nach Abschluss der Handlung vor der Bildschirm locken. Und wem das noch nicht reicht der bekommt im Dezember Spartan Ops für Halo 4 nachgeliefert, ein kooperativer Modus, in dem eine eigenständige Story vorangetrieben wird.