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Alle Jahre wieder ist fast schon untertrieben, wenn es um neue Guitar Hero Teile geht. Die Gemeinde verlangt immer mehr Musik-Spaß und somit wird sie mit immer mehr virtuellen Gitarren-Helden befriedigt. Aktuell soll das der Teil "Warriors of Rock" machen, hier wird vermehrt auf Story gesetzt. Wir wissen nicht, ob einer der Sänger eine Kehlkopfentzündung hatte, weil unser Testexemplar eine Woche verspätet eintraf, aber nun haben wir abgerockt und sagen euch, ob der Slogan "Rettet den Rock!" auch auf das Videospiel zutrifft.

Die etwas andere Story

Ein neuer Story Modus sollte her und wir alle haben uns gefragt, was da wohl kommen mag. Es ist schließlich schwierig, ein Musik-Game mit einer adäquaten Story zu versorgen. Schnell kommt man auf die Idee, die Geschichte vom Amateur-Musiker zu erzählen und davon, wie er am Ende auf Platz 1 der Billboard-Charts landet. Doch hier läuft man Gefahr, kitschig und albern zu werden. Die Lösung war also ganz einfach: Man bedient sich einer Fantasy-Story. Fantasy ist immer kitschig und albern, aber auf eine positive Seite und es bietet Freiraum. Abgedreht und ausgefallen, ähnlich wie bei Brütal Legend, müsst ihr einen Krieg austragen oder genauer gesagt, für die Armee in diesem Krieg sorgen.

Jeder potentielle Krieger hat verschiedene Eigenschaften und wird mit einer kleinen Story um die Figur und eine Venue vorgestellt. Jeder Krieger braucht eine gewisse Anzahl an Sternen, um sich in einen Warrior auf Rock zu verwandeln. Um an diese Sterne zu kommen, spielt ihr mit dieser Figur Songs nach. Jeder Krieg hat eine andere Anzahl an Sternen als Vorgabe, andere Boni und vor allem andere Songs, meist aus ähnlichen Genres. Die Story ist nicht übertrieben originell, aber zumindest in diesem Gewand neu und sie gibt dem Genre des Musikspiels einen neuen Motivationsfaktor, was das Beenden der Story anbelangt.

Back to the Roots

Was wir - und viele Fans - im letzten Teil bemängelten, war die Songauswahl. In Guitar Hero 5 ging es sehr poppig und ruhig zu. Die ursprünglichen Rock-Tracks waren sehr in der Minderheit. Nun haben wir  mit Warriors of Rock nicht nur einen martialischen Titel, sondern auch eine der härtesten Tracklists des Franchise. Über 90 Songs vorwiegend aus Metal, Hardrock, Alternative und Indie warten darauf, von euch gefeiert zu werden.

Es ist wirklich was für jeden dabei: Die modernen und meist jüngeren Metal-Freunde kriegen Slipknot und Drowning Pool, Hardcore-Kids und Punkrocker werden mit Rise Against, den Bad Brains und Strung Out bedient, der Old-School Metalhead bekommt mit "Chemical Warfare" vielleicht nicht den beliebtesten Slayer Song, aber wird sich darüber genauso wie über Pantera freuen.

Ein interessante Kombination finden wir mit Metallica & Ozzy Osbourne, welche Paranoid von Ozzys ehemaliger Band Black Sabbath covern. Wer es etwas langsamer oder ruhiger mag, darf mit Soundgarden, Interpol oder Phoenix vorlieb nehmen. Wir könnten jetzt alle Perlen aufzählen, doch dies dauert zu lange, wir fassen es so zusammen: Ihr könnt euch mit euren Freunden, eurem Schatz, sogar mit euren Eltern und vielleicht eurem Chef vor die Konsole setzen und jeder wird einen Titel finden, den er mag und der seiner Generation entspricht. Wer mehr zur Tracklist wissen möchte, klickt hier!

Sei ein Erschaffer

Seit einigen Teilen kommt die Guitar Hero Serie nicht mehr ohne diverse Kreations-Modi aus. Auch bei Warriors of Rock ist es euch erlaubt, einiges nach euren Ideen zu gestalten. Zum einen gibt es wieder die Möglichkeit, eine Figur zu erstellen oder mit eurem Avatar zu zocken. Beim Zweiteren gibt es nur Design-Möglichkeiten für die Instrumente. Im Falle der Figur wählt ihr aus diversen Vorlagen der Rocker-Klischees und würfelt diese zusammen oder ihr geht weiter in die Tiefe und passt jedes Detail des Charakters an.

Spielerisch gibt es wieder die Möglichkeit, im virtuellen Studio eigene Kompositionen zu zimmern und diese mit Freunden zu teilen. Wie jedoch schon in etlichen Teilen zuvor ist dieser Modus einfach nicht zugänglich genug gemacht. Gerade die vielen Casual-Gamer, welche der Serie treu sind, werden hier schlicht überfordert. Doch auch Hardcore-Gamer haben es nicht leicht. Ein nettes Gimmick ist das Studio allemal, aber selbst wenn man es meistert, ist man noch erheblich eingeschränkt. Am Ende könnt ihr die Zeit besser nutzen, um ein echtes Instrument zu lernen, aber es ist sicher keine schlechte Idee, dieses Feature immer mitzugeben, denn es gibt sicher Spieler, die es nutzen wollen.

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Fazit

Wer die Serie immer mochte, wird auch hier wieder Gefallen finden. Wer die Serie immer kritisiert hat, wird sagen, das Game wäre genauso wie alle Teile, nur neu verpackt. Ich sehe das eher positiv, seinen Lebenspartner mag man ja auch in neuem Gewand, auch wenn er der selbe ist wie vorher.

Die Story bietet etwas Abwechslung zum genretypischen Brei. Die Songauswahl ist endlich wieder richtig rockig geworden. Das größte Plus ist aber der hohe Umfang durch die Modi, Songs und Herausforderungen.

Wir sehen es zwar positiv, dass man auf die Stärken alter Tage setzt, doch irgendwann wollen wir dennoch auch noch neue Features zusätzlich zu dem was man kennt. Einige Songs hört man gerne, sie machen aber im Spiel wenig Spaß.

Hier und da könnte bessere Notenverteilung und vor allem mehr Lippensynchronität an den Tag gelegt werden. Guitar Hero Warriors of Rock bietet wenig Neues, aber eine solide Vorstellung ähnlich wie der Vorgänger, nur eher an ein rockiges Publikum gerichtet.


Bewertung

Pro

  • Viel Umfang
  • Sehr ausgewogene Tracklist
  • Erfrischende Story

Contra

  • Gesang nicht immer lippensynchron
  • Ausser der Story nicht viel Neues im Gameplay

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

1 Kommentar

XBU H3tf1eld Mo, 11.10.2010, 08:43 Uhr

Ich find das Review ist sehr gut geschrieben und die Bewertung durchaus nachvollziehbar. In Punkto Lippensynchronität stimme ich dir zu. Aber, da man ja meistens mit spielen beschäftigt ist, sehe ich das nicht als all zu großes Manko an.