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Die großen Welten und die vielen Entscheidungsmöglichkeiten haben der Serie Far Cry stets gut getan, da man sich so von vielen anderen Shootern absetzen konnte. Der neueste Ableger Far Cry 4 verspricht, das bekannte Gameplay noch zu verbessern. Wir haben uns auf der Xbox One angeschaut, was der Titel zu leisten vermag.

Asche auf dein Haupt

Wir spielen Ajay. Er kommt nach Kyrat, eine übrigens frei erfundene und fiktive Gegend, um dort die Asche seiner Mutter zu verstreuen. Doch es kommt alles ganz anders. Gerade noch im Bus, gibt es einen fürchterlichen Knall und die Welt steht Kopf. Buchstäblich, denn wir liegen am Boden. Wir rappeln uns auf und schauen was dann diesen Krach verursacht hat. Schnell sehen wir, dass es sich dabei um die Truppen von Pagan Min handelt. Er wollte uns abfangen lassen und instruierte, den Bus zu stoppen aber nicht auf den Bus zu schießen. Nachdem er den Kommandanten über sein falsches Verständnis aufgeklärt hat, geht der Diktator ganz entspannt mit der Situation um. Ein paar Messerstiche und Schreie später spratzt das Blut aus der Kehle des gurgelnden Soldaten. Min entschuldigt sich mit blutverschmiertem Gesicht für die Unannehmlichkeiten und informiert uns von einer kleiner Feier, die er für uns arrangieren ließ. 

Das zeigt also schon mal, dass es mal wieder nicht zimperlich in dem Spiel vor sich geht. Gewalt ist hier an der Tagesordnung und somit ein Spiel, was schon mal nicht in Kinderhände gehört. Oder in Hände von Erwachsenen, die zartbesaitet sind. 

Weiter im Takt. Wir dinieren nach dem kleinem Debakel mit dem zerstörtem Bus sowie erstochenen Kommandanten mit Pagan Min und seinen Gefolgsleuten. Er verkündet uns, ein guter Freund unserer Mutter gewesen zu sein, weshalb er sich um uns kümmern würde. Ganz nebenbei sticht er einem seiner Ansicht nach vermeidlichen Feind mit einer Gabel in den Rücken und denunziert ihn als Terroristen. Min lässt den hilflosen Mann zum Verhör abführen. 

Diese Gelegenheit nutzen wir, um uns davon zu schleichen und bewegen uns direkt an einer kleinen Stromfolterszene vorbei. Na, immer noch hungrig? Wir jedenfalls nicht, also machen wir uns daran, schleunigst aus dem Palast zu verschwinden. Kaum draußen angekommen, finden wir die Rebellen des goldenen Pfads, die uns eine Flucht aus dem Gebiet ermöglichen. 

Ruf der Natur

Die Natur empfängt uns mit einer wahren Pracht. Büsche knicken zur Seite, wenn wir uns darin verstecken, um von den Wachen nicht gesehen zu werden. Die Sonne überflutet die Kamera, wenn wir hineinschauen und die Bäche plätschern angenehm im Hintergrund des bergigen Gebietes. Der Detailgrad ist enorm und das von Ubisoft gewählte Szenario bringt frischen Wind in die Serie. Im starken Gegensatz zum Vorgänger sind bei Far Cry 4 allerdings kaum optische Schwächen zu erkennen. Nichts ruckelt wenn wir uns umschauen, der Bildschirm wird auch nicht durch Tearing gestört, die Framerate bleibt stets flüssig. Ja, es gibt Ausnahmen, aber die sind sehr selten im Spiel zu erkennen. Beispielsweise dann, wenn sehr viele Objekte gleichzeitig verarbeitet werden müssen. Dann kommt es aber auch nicht zum Stocken. Die Framerate sackt leicht unter 20 und geht dann aber sofort wieder hoch. Für diese massive Welt also eine sehr gute Leistung auf der Konsole.

Wenn da nur die Wachen nicht wären... Während wir mit staunenden Augen durch die Natur laufen, rennen wir fast einer Patrouille in die Arme. Es wird nämlich bereits nach uns gesucht. Nun fängt die spielerische Freiheit des Spiels bereits an. Machen wir einen auf Rambo und klatschen die Soldaten platt oder schauen wir, wie man es möglichst ungesehen an ihnen vorbei schafft?

Da es trillionen Moorhuhn-Ballerspiele gibt, entscheiden wir uns für eine taktische Herangehensweise. Also, die besagten Büsche eignen sich hervorragend, um sich vor den wachsamen Augen zu tarnen. So schaffen wir es um die ersten Wachen. Das System ist hier wie in den Vorgängern. Kommen wir in das Sichtfeld einer Wache, markiert uns eine sich füllende Anzeige auf dem HUD, dass wir erspäht werden. Nun gilt es, schnell wieder Deckung zu erlangen, bevor die Wache uns wirklich ausmacht.

Doch das Spiel wäre kein Far Cry, wenn es nicht noch mehr geben würde. Es gibt diverse Alternativen. Man kann zum Beispiel die Soldaten mit Steinen ablenken und in eine andere Richtung schicken. Dann kann man auch durch den Bach tauchen, um ungesehen an den Wachen vorbeizuschwimmen. Oder wie wäre es mit einem Greifhaken? Wir finden eine solche Ausrüstung auf dem Weg zum Rebellen-Dorf. Die Handhabung ist ebenfalls sehr gelungen und wir können uns von Haken zu Haken in den Bergen schwingen, um unüberwindbare Schluchten zu überqueren und lange Wege erfolgreich abzukürzen.

Manche Passagen erinnern hier durchaus an das letzte Tomb Raider. Man muss etwa eine Schlucht über einen Baumstumpf überqueren oder auf losen Planken balancieren, um zum Ziel zu kommen. Natürlich nicht in der gleichen Intensität aber es ist eine durchaus willkommene Abwechslung. Wir schlagen uns also durch und kommen zu den Rebellen den goldenen Pfads.

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Fazit

Gut, besser, Far Cry 4! Damit könnte man die Entwicklung der Serie beschreiben. Das Spiel bietet eine absolut massive Welt in der etliche Stunden verbracht werden können. Und man sollte sich die Zeit für dieses Spiel auch nehmen. Es gibt so viel zu entdecken und zu erforschen, dass dem Entdecker das Herz aufgeht.

Ein recht hoher Anteil an Gewalt ist allerdings auch hier wieder präsent und daher sollten Eltern die Kinderhände davon fern halten. Die Story führt einen gut in das Geschehen ein und man lernt Stück für Stück wie man sich in der komplexen Welt von Far Cry 4 behaupten kann.

Die Grafik hat einen großen Satz nach vorne gemacht und begeistert durch eine flüssige Bildrate sowie einem sehr hohen Grad an Detail. Dazu bietet das Gameplay eine absolut faszinierende Menge an Möglichkeiten zum Ziel zu kommen und erlaubt jedem, das Spiel auf seine Weise zu spielen.

Wir vergeben den XBoxUser Special Award, da Far Cry 4 mit einer gewaltigen Welt, einem sehr vielseitigem Gamplay und einer sauberen Grafik besticht. Das Spiel ist ein Pflichtkauf für Fans von Open World-Shootern!


Bewertung

Pro

  • Sehr gute Vertonung
  • Endlos viele Möglichkeiten
  • Schöne detailreiche Grafik
  • Riesige Spielewelt

Contra

  • Multiplayer braucht mehr Balancing
  • Koop etwas zu leicht

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

6 Kommentare

XBU MrHyde Mi, 21.01.2015, 17:00 Uhr

Muss ich unbedingt demnächst mal spielen... man schenke mir Zeit.... das interessiert mich persönlich schon noch sehr. Gab so viel positives Feedback zum Game.

Wimobro Mi, 21.01.2015, 16:50 Uhr

Alles in allem ein super Spiel!
Es wird meines Erachtens nicht langweilig und nach rund 20 Stunden Spielzeit, habe ich erst ca. 40% des Gesamtfortschrittes erreicht. Das liegt zum einen daran, dass das Spiel sehr umfangreich ist, aber vielmehr daran das man sich bei den ganzen Möglichkeiten die das Spiel ausserhalb von Fortschrittsrelevanten Dingen zu bieten hat, schnell mal verliert und so zB. mal einfach nur jagen, oder die schöne Welt von Kyrat erkunden geht, was auch an sich schon sehr viel Spaß!
Hier und da gibt es mal Einbrüche in der Framerate und sonstige Fehler aber diese sind entweder sehr sehr selten oder beim aktiven Spielen kaum zu bemerken.
Wer also mit dem Gedanken spielt sich das Spiel zu holen, dem spreche ich hiermit eine bedenkenlose Kaufempfehlung aus!

Hanniball Di, 25.11.2014, 13:06 Uhr

Super Spiel, habe den Kauf nicht bereut, man bekommt viel zurück fürs Geld. Hab so 12 Spielstunden hinter mir und macht immer noch Laune.

Tobse Fr, 21.11.2014, 15:18 Uhr

Finde die Wertung auch sehr passend ! Mich fesselt es ungemein, bin auch noch nicht so weit mit der Story, weil es überall etwas zu tun gibt.
Jede Menge zum Sammeln, entdecken und zu erledigen. Echt super Spiel, hätte ich nicht gedacht :smt023

Amani HT Fr, 21.11.2014, 14:58 Uhr

dem Test kann ich so zustimmen
nach mehreren Stunden Spielspaß, stehe ich immer noch am Anfang der Story und bisher konnte es mich um Längen mehr fesseln als AC Unity

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