Review zu Family Guy: Zurück ins Multiversum

Kurz vor dem Fest der Liebe kommen haufenweise neue Games in die Läden. Die Macher von Family Guy sind nicht dafür bekannt, Liebe zu verteilen, dennoch gibt es jetzt eine Versoftung der Kultserie. Das Spiel richtet sich primär an Fans der Serie. Damit auch Neulinge im Family Guy Universum wissen, was auf der Xbox 360 abläuft, erhaltet ihr hier unseren Statusbericht.

Das gab es doch schon bei den Simpsons!

Family Guy und die Serie Die Simpsons blicken auf eine lange ,,Rivalität" zurück. Während die Fans von Family Guy sagen, die Simpsons haben schon lange an Biss und Satire verloren, werfen Anhänger von Springfield Family Guy vor, keine Story zu haben. Viel mehr wäre Family Guy eine inhaltslose Aneinanderreihung von Gags der untersten Schublade.

Dann gibt es da noch die objektiven Leuten, die beides schauen und sehen, das von allem etwas ein wenig wahr ist. Interessant ist die Diskussion darüber, dass Family Guy viele Gags bei den Simpsons klaut (es gibt haufenweise Videos bei Youtube, welche das analysieren). Family Guy muss sich anhören, dass es das doch schon bei den Simpsons gab und genau dass muss man auch über das Family Guy Game sagen. Bereits die Simpsons haben ein Next Gen Titel auf der Xbox 360 erhalten, weit bevor es Peter und seine Freunde schafften in die nächste Generation zu springen. Beide Games scheinen Third Person Shooter zu sein, doch nehmen sie besonders im Storytelling komplett andere Anläufe, daher kann man die Games nur bedingt vergleichen. Darüber hinaus ist es bekanntlich nicht immer lohnenswert Erster zu sein, Vergleiche zu Sexualbeziehungen zwischen Männern und Frauen spare ich mir an dieser Stelle.

Road to...

Grundlage für Zurück ins Multiversum bieten besondere Special-Folgen der Family Guy Serie. Diese Folgen heissen Road to... und schieben Brian, den Hund der Familie Griffin, und das sprechende Baby Stewie in den Fokus der Handlung. Die beiden treten in allen Folgen bestimmte Reisen an, daher auch der Name. So gibt es Road to Rhode Island, mit welcher Folge alles begann aber auch Road to Europe, to Germany und um der Jahreszeit gerecht zu werden Road to the North Pole.

Doch in den USA startete Season 8 mit der Folge Road to the Multiverse (nicht in Deutschland, hier sind die Staffel-Nummerierungen anders) und bewies erneut wie verrückt die Serie ist. Hier reisen die Protagonisten durch Parallel-Universen und es gibt zahlreiche Anspielungen auf popkulturelle Figuren und Ereignisse. Zurück in das Multiversum ist nun das Sequel zu genau dieser Folge. Im Prinzip erhalten wir hier eine eigene Folge der Serie.

Bertram, Stewies eigentlich nicht lebender Bruder (das zu erklären würde hier zu weit gehen) erscheint, obwohl er nie geboren sein dürfte. Die Erklärung ist, dass er der Bertram aus einem anderem Universum ist, wo es zu seiner Geburt kam. Nun kommt er in die Welt von Stewie und Brian, um genau diese zu zerstören. Hierfür reißt er durch viele parallele Universen, um sich eine Armee zusammenzustellen. Eure Aufgabe ist es nun, in jedes dieser Universen zu reisen, um genau dies zu verhindern. Mastermind Stewie hat natürlich noch die Maschine, mit welcher es möglich ist zu reisen, und per Tracking schafft ihr es auch, knapp hinter Bertram anzukommen.

Freie Hand beim Leveldesign

Die Tatsache, dass es sich im Game nicht um unsere Realität handelt, sondern um mögliche andere Handlungsstränge, gab den Entwicklern und Storyschreibern freie Hand bei der Kreation der neun Universen (es sind 10 Level aber ein Universum ist in zwei Level geteilt). Dies wurde offensichtlich auch ausgenutzt, zeitgleich hat man aber immer versucht, jedes dieser Universen zum einen an den Family Guy spezifischen Humor anzupassen, zum anderen aber auch an Figuren und Happenings aus der Serie zu binden.

So kommt ihr in eine Welt, in der körperlich Behinderte so stark bevorteilt wurden, dass sie die Weltherrschaft an sich reissen konnten, geführt natürlich von der bekannten Figur des Joe Swanson (in der Serie ein Polizist, welcher im Rollstuhl sitzt). Weiter gibt es eine Version in welcher alle Figuren böse sind (ausser der Evil Monkey, weil er ja in der Realität schon böse ist), angeführt wird das Ganze von einem bösen Adam West, der ohnehin in der Serie schon als gute Figur nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Abgefahren auch der Ausflug in eine Sci-Fi Welt, welche von Hühnern aus dem Weltall beherrscht wird. Hier bekommt in bester Serien-Manier jede Bevölkerungsschicht ordentlich was ab, Studenten, Soldaten, körperlich beeinträchtige Personen, Anhänger des Judentums und Politiker. Man sollte den Humor der Serie zu nehmen wissen und auch auf Satire stehen, sonst wird man das Spiel vermutlich aus dem Fenster werfen, mehr zur Qualität des Humors aber später.

Die Level folgen alle netten Themen, jedoch sind es im Prinzip immer die gleichen Abläufe. Lauf zu Ziel A und mache es kaputt, danach lege Schalter B um und kämpfe gegen den Endboss. Es gibt nur zwei Ausreisser, die den Spielablauf etwas auflockern und auch da wird etwas ganz deutlich: Es ist - obwohl wenig Inhalt - doch zu viel des Guten.