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Draußen regnet es in Strömen - bei uns in der Redaktion ebenfalls. Die Spieleflut ist fast nicht zu bewältigen und schon eiert das nächste bei uns rein. Die Fortsetzung eines Anime-Fighters Dragon Ball: Raging Blast 2 wartete nur darauf, von uns ausgepackt und gespielt zu werden. Wir haben Son-Goku, Vegeta und Co. begleitet und in der Welt der Saiyajins gekämpft.

Schon mal was von Dragon Ball gehört?

Denn, wenn nicht, seid ihr bei diesem Spiel wohl eher fehl am Platz. Anders als andere Dragonball-Spiele (z.B. Burst Limit) besitzt Raging Blast 2 keinen wirklichen Story-Modus. Anstelle habt ihr einen ,,Galaxie-Modus", in welchem ihr mit jedem der über 90 (!) Kämpfer eine ganze Reihe an legendären Kämpfen nachspielen. Warum sich die Kontrahenten hier aber gegenüberstehen, was die Geschichte zum Kampf ist und warum sich die Dragonball-Charaktere immer in den Haaren liegen und sich gegenseitig die Nase polieren wollen, bleibt für den Dragonball-Nichtkenner ein Geheimnis.

Wer allerdings bewandert im Manga/Anime Dragonball ist, wird in Raging Blast 2 mehr oder weniger überwältigt - allein durch die Vielzahl an Charakteren die verfügbar sind. Kämpfer aus den Filmen, Verwandlungen aus den kleinsten Nischenproduktionen und völlig neue Gegner erwarten euch! Es gibt da nur zwei Probleme... Zum einen sind nicht alle Gegner von Anfang an verfügbar. Ihr müsst sie euch mühsam in stundenlangem Singleplayer-Gekloppe erspielen. Zum anderen spielen sich einige Charakere fast genau gleich. Ob ihr nun Piccolo oder Pikkon spielt, ob ihr nun Vegeta oder Majin Vegeta spielt -Unterschiede im Gameplay sind eigentlich nicht vorhanden. Nur das Aussehen wechselt. Es ist also schön, dass so viele Charaktere beinhaltet wurden, aber wenn sie sich alle zu sehr ähneln, ist der Spielspaß auch schnell weg.

Komplizierte Kampfmechanik

Bevor ihr euch in den richtigen Ring wagt, solltet ihr unbedingt das Tutorial abschließen. Das zeigt euch nämlich eindrucksvoll, wie viele verschiedene Moves und Spezialangriffe ihr könnt. Das erste, was die Kämpfe anders als bei anderen Fightspielen macht, ist die Tatsache, dass jeder Kämpfer fliegen kann. Die sorgt in den einzelnen Kampfarenen nicht nur für riesige Distanzen in der Weite, sondern auch in der Höhe! Kämpfe können ebenfalls nahtlos in der Luft, gefühlte hundert Meter über dem sicheren Erdboden ausgeführt werden.

Da kommen also bereits die ersten Manöver auf euch zu: Sich im Raum bewegen. Und von Schweben, schnell nach oben, schnell nach unten gibt es auch Moves die euch zu eurem Gegner, wie Superman, hinfliegen lassen. Und dann beginnt der Spaß erst. Habt ihr erst einmal überhaupt die Bewegungssteuerung verstanden, kommt die Kampfmechanik hinzu. Ihr könnt greifen, Spezialattacken ausführen, Kombos mit Blocks kombinieren, euch verwandeln, euch durch andere Kämpfer austauschen lassen, Verfolgungsangriffe ausführen und noch viel mehr... Die schiere Anzahl an Fähigkeiten überfordert euch spätestens nach dem dritten echten Kampf gegen einen CPU-Gegner. Man weiß zwar irgendwie, dass da noch was war und es noch einen speziellen Move gibt, mit dem man den Gegner ausschalten kann - das ,,Wie?" bleibt aber irgendwie nicht hängen.

Hinzu kommt, dass das Gameplay, zumindest für die Augen eines naiven Westeuropäers (im Gegensatz zu dem ursprünglich asiatischen Zielpublikum), dennoch zu einfach ist. Obwohl ihr so viele Moves könnt, oder gerade deswegen, enden viele Kämpfe in Button Mashing. Und die supercoolen riesigen Spezialfähigkeiten eurer Charaktere sind ebenfalls nicht sehr eindrucksvoll. Ein Kame-Hame-Ha, eine Höllenspirale oder eine Genkidama ruft ihr mittels rechtem Analogstick auf, ganz unspektakulär. Und da das Ausweichen von solchen großen Attaken ein leichtes ist, werdet ihr meist nie in den Genuss kommen, überhaupt mit so einer coolen Attacke zu treffen. Und sein wir mal ehrlich: Auf genau diese lächerlich großen und spektakulären Attacken kommt es doch bei einem Dragonball-Spiel an! Es folgt also weiteres Button Mashing mit erstaunlich wenigem Blocken, denn dies scheint nicht sehr ausgewogen zu sein.

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Fazit

Die Zielgruppe wird immer kleiner, das Spiel abgefahrener und komplizierter. Dragon Ball: Raging Blast 2 ist für eingefleischte Dragonball-Fans sicherlich ein Leckerbissen: Es gibt richtig viele Charaktere, viele verschiedene Moves, unendlich viele Sachen zum Freischalten (unter anderem eine nie zuvor gesehene Dragon Ball Folge!) und das Kampfsystem hat es in sich.

Deshalb können Außenstehende das Spiel auch nur schielend betrachten: Es bietet insgesamt nicht genügend, um auf dem großen Markt zu bestehen. Die grafischen und sound-technischen Eindrücke sind mäßig, es fehlt eine Story welche die Kämpfe erklärt, es fehlt den Charakteren an unterschiedlichem Kampfstil und außer Kämpfen bietet das Spiel nichts, was einen reizen könnte.

Hier haben wir also den Kontrast: Für das Zielpublikum auf alle Fälle eine coole Sache, besonders die vielen (aber leider nur nach und nach freischaltbaren) Charaktere überzeugen auf ganzer Linie. Andere hingegen, die mit dem Dragonball-Universum nie viel am Hut haben, werden auch hier nicht in Versuchung geraten, sich ran zu wagen. Wir raten auch davon ab. Dragonball-Fanboys sollten aber auf alle Fälle zugreifen.


Bewertung

Pro

  • Großer Umfang (viel Freischaltbares, wie z.B. eine exklusive DB-Folge)
  • Sehr komplexes Kampfsystem
  • Extrem viele Charaktere (90+)

Contra

  • Für Nicht-Dragonballfans total uninteressant
  • Kein "Story"-Modus
  • Mäßige Grafik, mäßiger Sound
  • Wenig Abwechslung bei den Charakterkampfstilen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

1 Kommentar

JoE Destruction Do, 02.12.2010, 21:12 Uhr

Jetzt mal ehrlich es ist nichts mehr spannendes bei Dragon Ball die story ist meistens gleich

aber hauptsache die Steuerung ändert sich immer -.-
also entweder man kann das spiel oder nicht
es gibt keine mittelschicht bei dem spiel^^