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Knapp ein Jahr nach dem Erscheinen des ersten Dragonball-Spiels für die Xbox 360, Dragonball Z: Burst Limit, wird die Franchise weiter ausgeschlachtet und wir sehen uns einem weiteren Game aus dem Hause NamcoBandai entgegen. Dragon Ball: Raging Blast will mit mehr spielbaren Charakteren, größeren Kampfplätzen und einem neuen Kampfsystem die Fans für sich gewinnen. Wir haben uns in das Universum der Drachenbälle gewagt und sind in die Rolle von Song Goku, Piccolo und Konsorten geschlüpft!

Für die Leseratten unter uns

Dragon Ball? Schon einmal gehört? Wer nichts mit dem Begriff und dem Anime, bzw. Manga, anfangen kann, der lässt schon besser mal vorne weg die Finger vom Spiel. Abgesehen davon, dass man sich in die komplizierte Welt nicht richtig einfühlen kann, wenn man nicht schon den Manga gelesen oder den Anime gesehen hat, ist das Spiel auch nicht sehr empfänglich für Neulinge. Doch, es gibt schon eine gewisse Story. Die hat Dragon Ball eh - und das ist eine sehr lange, komplizierte und verworrene Geschichte. Doch im Spiel hat man sich das Ganze relativ einfach gemacht, wie schon in so vielen Anime-Games. Das Meiste müsst ihr bezüglich Story lesen. Ganz einfach vor den Bildschirm hocken und ellenlange Texte ablesen, um irgendwie den Zusammenhang zu verstehen. Warum kämpft da gerade so ein hässlich grünes Monster gegen einen Typen, der seine Haare von Schwarz auf Gold färben kann?

Somit sehen wir uns schon dem ersten Fakt gegenüber: DB Raging Blast ist eintönig. Was den Umfang angeht, so muss man zwar sagen, dass er fast riesig erscheint, doch spieltechnisch bietet man dem Gamer absolut keine Abwechslung. Wie bereits in zahlreichen Dragonball Spielen zuvor kämpft man sich von Kampf zu Kampf und spielt so die Story ab der Dragonball Z Saga nach (das fängt an mit dem Auftreten von Radditz auf der Erde). Es stimmt, es gibt eindeutig einen sehr, sehr umfangreichen Story-Modus. Wir haben über 70 Charaktere (inkl. Verwandlungen), alle Sagen zum Spielen sowie ,,Was-wäre-wenn"-Sagen. Doch sind die Kämpfe trotzdem relativ langweilig. Man spielt halt immer dasselbe gegen immer die gleiche Art von Gegnern. Das Ganze wird dann noch begleitet von kleinen Zwischensequenzen. Diese sind übrigens nicht auf Deutsch sondern nur auf Englisch verfügbar. Davon abgesehen ist die englische Synchronisation eher lächerlich als gut. Das hat man schon deutlich besser gesehen.

Die Präsentation leider weiter...

Eigentlich müsste man es japanischen Spieleentwicklern verbieten, Anime-Games zu produzieren. Wieso? Weil der japanische Markt auf Animes ausgelegt ist und sich dann auch die Japaner mit viel weniger Qualität zufrieden geben, als es vielleicht der europäische oder amerikanische Markt tun würden. Hierzulande gilt halt der Fanbonus nicht.

Denn nur so ist zu erklären, dass sowohl grafisch als auch soundtechnisch nur sehr wenig verbessert wurde. Das Grundgerüst bei Anime-Games steht ja sowieso schon immer im Vorhinein - die Charaktere benötigen nur noch ein 3D Modell und ein paar Kampfanimationen. Ja, so beschert man den Spielern aber recht langweilige Cell-Shading Kämpfer mit total leeren Schauplätzen. Besonders die triste Umgebung sorgt dafür, dass das Auge schnell recht müde wird. Auch die Spezialattacken sehen nicht sonderlich spektakulär aus, dies besonders, weil sie recht schnell ausgeführt werden und meist nicht in einer schönen, langsamen Animation gezeigt werden.

Das Einzige, was positiv erwähnt werden kann, ist die zerstörbare Umgebung und die Vielseitigkeit jener. So startet man meist auf dem Boden kämpfend, schnell schwebt man aber in der Luft, schmeißt den Gegner durch Berge hindurch und kämpft im Wasser gegeneinander. Hier besteht Abwechslung, auch wenn es der Umgebung an Details fehlt.

Doch der Sound kommt auch nicht viel besser daher. Wie bereits erwähnt, werden Story-Elemente im Story-Modus nicht sonderlich erzählt oder visuell dargestellt, sondern man muss meist, um etwas vom gerade vorliegenden Kampf zu verstehen, auf einen Text zurückgreifen. Dies ist vielleicht gar nicht so schlecht, denn das, was man dann im Kampf und in den kleinen Szenen zwischendurch zu hören bekommt, ist nicht von geistreicher Natur. Die englische Synchronisation ist schwach und die Dialoge sind noch schwächer. ,,Ich werde dich vernichten.", usw... man kennt es und will es nicht mehr hören.

Was Musik und Soundeffekte angeht, kann man nur zusammenfassend sagen, dass diese sich im akzeptablen, aber nicht auffälligen Bereich bewegen. Die Musik ist okay, aber kitschig - wie es auch die Soundeffekte wie z.B. Kampfgeräusche sind.

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Fazit

So kann man eine Franchise auch ausschlachten... Die typische Japan-Produktion des Anime versagt elendig. Dragon Ball: Raging Blast versucht mit Umfang zu punkten, versagt aber in den Bereichen, wo es darauf ankommt: Grafik, Gameplay und Spielmechanik.

Wenn man von den grafischen Eindrücken noch absieht, kann man das, was einem da an Kampfsystem geboten wird, einfach nicht für voll nehmen. Wer nur eine Minute das Spiel in den Händen hält und einen einzigen Kampf bestreitet, weiß, was ich meine, wenn ich sage: Auf keinen Fall!

Kameraprobleme sorgen somit auch in Mehrspieler-Runden für Verwirrung. Beide Charaktere sind vom Bildschirm verschwunden: Und nun? Wer Dragonball Fan ist, sollte hier die Finger davon lassen, und sich besser in dem reichen Angebot an andern Dragonball Spielen umsehen. Burst Limit wäre z.B. eine günstige Alternative. Raging Blast gehört sofort entsorgt! Nur die richtig eingefleischten Dragonball Fans, können dem vermurxten Gameplay noch was abgewinnen.


Bewertung

Pro

  • Gute Xbox Live Funktionen
  • Nette Soundeffekte
  • Hoher Umfang

Contra

  • Schlechte Präsentation
  • Miserabel ausbalanciertes Gameplay
  • Fürchterliche Kameraprobleme
  • Story nur für Insider interessant

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
6

1 Kommentar

die Badekappe Di, 01.12.2009, 14:50 Uhr

Als ich den ersten Trailer gesehen habe war ich ja schwer begeistert aber als ich dann wenig später die Demo spielte wurde mir klar dass das kacke wird.
Die Steuerung war total verwirrend finde ich. Ich hatte da irgendwie nix hinbekommen. K