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Obwohl andere versucht haben, Konami hier das Monopol wegzunehmen, war die Dance Dance Revolution Serie weltweit überaus erfolgreich. Als bekannteste Tanzspielserie geht es nun mit Kinect weiter. Vorbei die Zeit der Matten, vorbei die Zeit mit nach links, rechts, vorne und hinten hüpfen: Dance Evolution ist eines von vier Tanzspielen, die bereits fast zu Release von Kinect erscheinen. Wir haben uns auf Konamis Parkett gewagt und sagen euch, wie es sich vor der Kamera tanzt.

Schneller Einstieg, ohne große Umschweife

Ja, hier geht's sofort zur Sache. Kaum habt ihr das Spiel eingelegt, könnt ihr sofort loslegen und wild drauf lostanzen. Es gibt ein Tutorial, aber das könnte man auch schon einmal übersehen. Also rein ins Getümmel und starten. Wie das geht? Mit lästiger, nicht sehr guter Menüführung; leider. Anders als bei Kinect Adventures oder den anderen Microsoft Kinectiteln bietet Dance Evolution eine etwas starrere und irgendwie nicht so freie Menüsteuerung. Zum Bestätigen müsst ihr die rechte Hand über Kopfhöhe halten (was einige schon zu sehr fragwürdigen Posen bewogen hat) und die Navigation ist ansonsten ähnlich wie das aktuelle Kinect-Dashboard. D.h., um einen Menüpunkt  nach links zu kommen, müsst ihr einen Schieber nach rechts drücken.

Hat man sich erst an die Menüsteuerung gewöhnt und hat sich dann zum gewünschten Song durchgewurschtelt, geht's auch gleich los und es wird getanzt. Es gibt keine Story und keine verschiedenen Spielmodi; es wird entweder alleine oder zu zweit getanzt. Erstaunlich gut funktioniert hier die Implementierung von euch selbst in das Spiel hinein. Ihr seht auf dem Bildschirm (in der Regel) einen Haupttänzer, der euch die Moves vortanzt, die ihr nachtanzen müsst und im Hintergrund ist der Rest der Tanzcrew - darunter befindet auch ihr euch. Hier erstaunt, wie gesagt, dass Kinect euch so einwandfrei erkennt, den Hintergrund ausblendet und man sich sofort im Spiel drin befindet.

Für den Rest muss man hier den Entwicklern weiterhin Lob zusprechen, dass sie die Hardware so gut ausnutzen: Die teilweise komplizierten Tanzbewegungen werden akkurat erkannt und sind teils mit akrobatischen Verrenkungen von eurer Seite aus ausführbar. Die Kamera erkennt jedes nicht perfekt durchgestreckte Bein und das Spiel ebenfalls. Bekanntlich gibt es stets die Rückmeldung vom Bildschirm, ob ihr eine Bewegung ,,Verpasst" habt, oder sie z.B. ,,Perfekt" ausgeführt habt. Allgemein ist es aber für Anfänger vielleicht ein bisschen schwierig, in die Bewegungsschemata reinzukommen - es gibt z.B. auch keine Vorschau für spezielle Moves (wie z.B. in Dance Central).

Schöne Animationen, fragwürdiger Soundtrack

Das Spiel ist durch und durch japanisch, das muss man zugeben. Hier kann Konami nicht verschleiern und der europäische Markt wirkt dann doch sehr verdutzt, wenn einem nur Titel von Naoki, Mitsu-o! und Geila, RevenG und Cherry, mit den Namen ,,L'amour et la liberté", ,,A Geisha's Dream" oder ,,Unity" auf der Disc zu finden sind. Hierzulande kennen nur die Fans der Serie oder des J-Pops solche Songs und es mag die Rocker und nicht so kosmopolitischen Musikhörer unter uns etwas verstören, nur zu solch fernöstlichen Klängen zu tanzen. Sicher ist, dass es für Japankenner ein sehr guter und exzellent ausgewählter Soundtrack aus bisherigen Dance Dance Revolution Spielen ist... Aber können es die Europäer verstehen? Wahrscheinlich nicht. Hinzu kommt, dass das Spiel nur rund 30 Songs beinhaltet (welche nicht von Anfang an verfügbar sind, sondern nach und nach freigeschaltet werden müssen) und bisher noch keine Songs zum Herunterladen verfügbar sind (obwohl es angekündigt wurde und es auf dem Backcover angegeben ist).

Von der andern, eher technischen Seite: Grafisch ist das Spiel richtig gut. Natürlich sind auch hier die Charaktere, die Umgebung und auch die Kleidung unverwechselbar japanisch angehaucht - nichts desto trotz macht das Spiel einen guten Gesamteindruck (wenn man mal wieder vom Menü absieht). Besonders die butterweichen Tanzanimationen sehen eindrucksvoll aus. Hier läuft alles perfekt und man kann sich nicht beschweren.

Aber so japanisch das Spiel aussieht, so ist es dann auch im Tanzspiel. Ein Vergleich mit ,,Para Para Paradise" ist unvermeidlich. Die Choreographien, die ihr nachtanzen müsst, sind stets von einem leichten japanischen Hauch umgeben. Aber hier hat man sich die Mühe gemacht und ist etwas weltlicher geworden. Neben den unterschiedlichen Song-Genres (von Pop, über Rock bis zu R&B und Hip Hop) sind auch die Tänze hier angepasst. Einflüsse aus den 90ern von Boybands bis hin zu sexy Hüftschwüngen, welche man aus der R&B und Hip-Hop-Welt kennt, ist alles vertreten. Die Tanzmoves sehen auf alle Fälle authentisch und gut aus.

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Fazit

Für das Zielpublikum ist das Spiel einsame Klasse. Die Tänze sind teilweise richtig komplex, die Bewegungen werden von Kinect sehr gut erkannt und der Mix an Genres und die richtig guten Tanzanimationen tragen dazu bei, dass man sich länger mit dem Spiel beschäftigen könnte.

Allerdings stellt sich die Frage, ob sich der Standard-Europäer mit den nur knappen 30 Songs, die alle im Bereich des J-Pop oder japanisch angehauchten R&B, Hip Hop oder Dance Mix anzusiedeln sind, zufrieden geben kann. Das klar japanische Spiel ist auch vielleicht für Anfänger etwas zu komplex und wird somit, obwohl ein gleichzeitiges Spielen zu zweit möglich ist, nicht unbedingt der Party-Renner.

Wer tanzen lernen will und bereit ist, komplexe Tanzbewegungen zu nicht ganz so populären Songs einzustudieren, der ist aber hier an der richtigen Adresse. Dance Evolution ist sehr umfassend und kann bei Fans sicherlich für stundenlanges Amüsement sorgen. Alle, die sich nicht mit den japanischen Klängen anfreunden können, sollen aber eher zur Konkurrenz greifen.


Bewertung

Pro

  • Zu zweit gleichzeitig spielbar
  • Kinect-Hardware sorgt für gute Erkennung der Moves
  • Komplexe Tanzbewegungen

Contra

  • Japanischer Soundtrack der nicht allen gefällt
  • Nur 30 Songs (und bisher kein DLC)
  • Kein Übungsmodus, keine verschiedenen Spielmodi

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

1 Kommentar

Ninja Mi, 29.12.2010, 18:26 Uhr

Wenn ich zB. Kinect Dance Evolution: Night of Fire spiele, fühle ich mich irgendwie wie ein Mitglied der Britneys Spears Tanzgruppe.ich fühle mich echt so als ich bei ihr tänze.:) Ich muss sagen, gefällt mir gut, obwohl ich kein grosser Fan von Kinectfitness bin.