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Crytek hat uns den nächsten Teil von Crysis beschert. Die letzten Teile konnten durch spannendes Gameplay und rasante Actionsequenzen überzeugen. Kann nun der neueste Ableger eine würdige Nachfolge antreten? Wir haben uns den Nanosuit angezogen und das Spiel für euch getestet.

Einer muss es ja machen

Prophet hat den Aliens im letzten Teil so richtig gezeigt wo es langgeht und die Erde ist somit sicher. Richtig? Nein, leider weit gefehlt. Die Aliens wurden zwar besiegt, aber nun gibt es eine viel schlimmere Bedrohung: Die Menschen selbst. Der Multikonzern Cell hat für sich die Geschäftschance erkannt und hat sich daran gemacht die weit fortgeschrittene Technologie der Ceth zu verwerten. Die Technologie ist eigentlich viel zu hoch für die modernen Wissenschaftler. Doch für Cell kein Grund es nicht trotzdem zu versuchen. Sie bringen damit natürlich erneut die gesamte Welt in Gefahr. Klar, dass jetzt wieder nur einer die Welt retten kann: Prophet!

Und so steigen wir ein. Frisch aus dem Cryo-Schlaf gerissen, werden wir von Psycho geweckt. Der heißt wirklich so! Der Soldat ist uns freundlich gesonnen und kämpft für die Revolution gegen den Cell-Konzern. Gleich zu Beginn werden wir von Wind und Regen gepeitscht. Wir haben jedoch den ultimativen Nanosuit für uns gewonnen und somit machen uns weder Wind noch Wetter auf dem Schiff  etwas aus. Übrigens gibt es für Neulinge eine hervorragende Einführung in Form eines Tutorials. Dort kann man alles lernen was man so über den Anzug und seinen Fähigkeiten wissen muss. Als Veteran der vorangegangen Spiele weiß man zwar schon das meiste aber ein paar coole neue Features sind hinzugekommen. Es schadet also nicht das Tutorial kurz zu spielen.

Wo waren wir gerade? Ah ja, auf dem Schiff voller Feinde. Wir müssen uns erst mal einen Weg bahnen und können auf verschiedene Weise dabei vorgehen. Der Anzug hat ein paar beeindruckende Fähigkeiten: Eine davon ist das HUD, welches einem Feinde um einen herum gut visualisieren kann. Dazu kann man sie auch markieren, um deren Position besser ausmachen zu können. Das ist besonders praktisch wenn man im Stealth-Mode unterwegs ist. Ist die Tarnfunktion des Anzugs aktiviert, sind wir unsichtbar und werden weder von Mensch noch Maschine erkannt. Doch Vorsicht ist angesagt. Die Tarnung funktioniert nur so lange wie die Energieladung hält. Ist sie leer, werden wir sichtbar und müssen uns kurz verstecken, damit der Anzug wieder aufladen kann. Neben der Tarnung gibt es aber auch die Möglichkeit die Panzerung des Anzugs zu verstärken. Dies ist besonders hilfreich bei harten Gegnern oder falls man mal das Schleichen vergeigt hat.

Übrigens gibt es hier eine sinnvolle Erweiterung: Die Upgrade-Sets. Man kann nun bis zu vier verschiedene Upgrades als Set im Spiel speichern und mit einer Taste belegen. Man wechselt dazu kurz in das Menu, drückt Beispielsweise Y und hat direkt das komplette Set zugeteilt. Dies bedeutet man kann vom Tarn-Ninja zur Express-Kampfmaschine mit Panzerung mit zwei schnellen Button-Klicks wechseln. Dies ermöglicht völlig neue Herangehensweisen. Man kann sich beispielsweise an eine günstige Position begeben und dann die Sau rauslassen indem man mit Panzerfaust und maximaler Panzerung kämpft.

Man muss selbst zum Krieg werden

Wer noch weiß woher dieses Zitat stammt, wird auch wissen, dass der Protagonist des Films eine sehr coole Waffe zur Verfügung hatte. Es handelt sich dabei um einen Kampfbogen. Der Bogen ist aber noch um einiges genialer als im Kino, denn man kann damit unentdeckt schießen. Bei allen anderen Waffen fliegt kurz die Tarnung auf und die Feinde wissen sofort wo man sich befindet. Nicht so bei dem Bogen. Der ist bei normaler Munition sogar lautlos und man kann die verschossenen Pfeile wieder aufsammeln. Der Umwelt zuliebe natürlich... Die Munitionsart des Bogens kann im Waffenmenü gewechselt werden. Übrigens können ebenso alle anderen Waffen hier verändert werden: Aufsätze (zb Schalldämpfer), Visier und je nach Typ auch Munitionsart. Hier bei unserem Bogen können wir zusätzlich zur normalen Munition noch Elektro-Pfeile und Explosivpfeile wählen. Letztere machen so richtig Laune wenn mehrere Soldaten gemütlich zusammenstehen. Ein Schuss und die Gruppe verwandelt sich in eine Pizza-Calzone vom feinsten!

Hier sehen wir auch schon was das Spiel im Kern ausmacht: Die Variation an Möglichkeiten, um mit einer Situation fertig zu werden. Beim Testen ertappen wir uns dabei so manche Situation nochmal von vorne zu Spielen, nur um sie noch etwas cooler zu meistern. Neben der Shooter üblichen Crash-Boom-Bang Taktik, können wir uns sogar in vielen Gebieten unter Wasser an den Feind heranschleichen und ihm dann ein Messer in die Kehle rammen. Gurgelnd geht der Gegner zu Boden und wir pirschen uns an den nächsten.

Kennt ihr schon? Okay wie wäre es mit nem gehackten Geschütz? Ihr habt die Fähigkeit auf Entfernung automatische Geschütze und sogar Minen zu hacken. Die gehen aber dann nicht einfach aus, sondern richten sich gegen eure Feinde. Sehr spaßig. Man kann diesen Moment auch als Ablenkung nutzen, um ungetarnt und schnell zu seinem Ziel zu gelangen. Das Spiel macht hier keine Vorschriften, sondern lässt den Spieler entscheiden wie er spielen will.

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Fazit

Ein spannender Shooter von Anfang bis Ende. Prophet rockt das Haus! Ohne wenn und aber zeigt Crytek, dass man auch auf der 360 noch ansprechende und packende Shooter veröffentlichen kann. Visuell ist das Spiel ein Augenschmaus, wenn nicht gar ein Meisterwerk. Dies ist definitiv eins der best-aussehendsten Spiele auf der Xbox 360.

Die Präsentation ist grandios und lädt ein sich mal so richtig fallen zu lassen. Der einzige Unterschied zum Kino: Man ist selbst der Hauptakteur und bestimmt wie gespielt wird. Die vielfältigen Möglichkeiten an eine Mission heranzugehen, machen Laune und verleiten dazu verschiedene Wege auszuprobieren.

Für Langzeitmotivation ist mit einem runden Multiplayer ebenso gesorgt. Auch hier gibt es sehr unterschiedliche Modi, die das Shooterherz erobern können. Wer also mal wieder nach einem genialen Shooter sucht, der sollte dieses geniale Spiel auf keinen Fall verpassen. Eine absolut klare Kaufempfehlung!

Für das geniale und abwechslungsreiche Gameplay sowie die berauschende Darstellung vergeben wir einen XBoxUser Special Award.


Bewertung

Pro

  • Bombastische Präsentation
  • Tolles Missiondesign
  • Sehr gute deutsche Vertonung
  • Vielseitige Lösungsmöglichkeiten
  • Killeroptik

Contra

  • Hin und wieder kurze Drop-Outs beim Sound

Grafik 10 von 10
10/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

4 Kommentare

XBU Lunatik So, 03.03.2013, 19:25 Uhr

Ich habe es gestern mal auf Xbox gespielt und muss sagen: TOP! Crytek hat bei Crysis doch auch an die Konsolen gedacht und es schön angepasst.

Aktiv spiele ich es auf PC. Aber wie ich schon sagte: Wird Crytek UK keinen Mod Support anbieten wird schnell die Lust vergehen und der wechsel zum offenen Crysis 2 mich eher ansprechen :)

Trotzallem finde ich die Story ganz nice, aber wusste vorher, dass es an die Story des ersten und zweiten Teils nicht rann kommt!

Keeper_2 So, 03.03.2013, 11:34 Uhr

gefällt mir deutlich besser als Teil 2, aber irgendwie war Teil 1 eine Revolution (auf dem PC) auf die man seit dem vergeblich wartet.

TheGreenChris Do, 28.02.2013, 14:00 Uhr

Also ich hab die Story noch nicht durch, sie wirkt aber schon recht kompakt, gerade auch im vergleich zu Teil 2.

Der Multiplayer gefällt mir nur Teilweise. An den Modi, bei denen die Loadouts vorgegeben sind habe ich meinen Spass. Hier gibs mal Chancengleichheit.
Bei den anderen tue ich mich schwer, dieser Mist "... mit höheren lvl, kriegste besser Waffen, Perks usw." das schmeckt mir einfach nicht. Wenn man bei sowas nicht vom ersten Tag an dabei ist, hat man gleich das Nachsehen.

Technisch ist das Spiel allerdings echt ne Wucht! :)

Ajkster Do, 28.02.2013, 13:19 Uhr

Yo kann den Test genauso unterschreiben. Zumindest bisher. Das einzige was bisher störend war, waren die Soundaussetzer. Hatte ich fast durchgehend 5 Minuten lang. Das hat schon geärgert. Seitdem ist es nicht mehr aufgetreten. War auch noch ziemlich am Anfang.

Läuft alles verblüffend flüssig für das, was man da auf dem Fernseher geboten bekommt. Gibt momentan nichts, dass das toppen kann. Far Cry 3 was auch schon gut bis sehr aussieht zieht hier deutlich den Kürzeren. Zugegeben ist es auch ein Open-World-Titel, aber Frame drops konnte auch ich hier keine ausmachen.

Mir hat Crysis 2 schon gefallen und Crysis 3 gefällt mir sogar noch besser. Kann mir auch nicht vorstellen, dass es nach 5 Stunden bei meiner Spielweise schon vorbei sein soll. Mal sehen.

Zum Multiplayer bleibt auch nur zu sagen: schade das es keine Server gibt. Die schwankende Verbindung vermiest einem doch hin und wieder den Spaß. Die Maps finde ich großartig. Endlich macht auch die vertikale Nutzung der Maps wirklich einen Sinn – dank Nanosuit. Obwohl der Multiplayer Einsteiger-freundlicher als der von Crysis 2 ist, scheint die korrekte Nutzung des Nanosuits die Leute teils noch zu überfordern. Mal sehen ob sich das einpendelt, aber nach wie vor einer der gelungeneren Multiplayer indem der Skill nicht gänzlich flöten gegangen ist.

Wenn alle Spiele so aussehen würden, wie Crysis 3, Dead Space 3 oder Tomb Raider, könnte ich zumindest aus grafischer Sicht komplett auf die Next-Gen verzichten.