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Vor wenigen Tagen ging der 12. Ableger von Activision Call of Duty: Black Ops 3 auf den Markt. Fans der Black Ops Reihe konnten den Release kaum erwarten, denn das von der Community geliebte Entwicklerstudio Treyarch ist ausschließlich für Black Ops zuständig. Ob Treyarch, wie bereits in den Vorgängern, das etwas bessere Call of Duty entwickelte, erfahrt ihr in unserem Test.

The Future is Black reloaded

Der erste Teil der Black Ops Reihe spielte in der Vergangenheit ab und seit Black Ops 2 dreht sich alles nur noch um die Zukunft. Black Ops 2 machte den Anfang und Advanced Warfare machte den nächsten Schritt und nun geht es mit Black Ops 3 weiter. Die Kampagne spielt wie auch bereits im Vorgänger Advanced Warfare angeschnitten ab dem Jahre 2054 bis 2065 ab. Aufgrund der Digitalisierung und den futuristischen Neuerungen wird die namenlose Hauptfigur bereits nach der ersten Mission in Äthiopien zu einem Roboter geupgradet. Unser Protagonist bekommt bei einer überlebenswichtigen Operation in Zürich einige Hightech- Prothesen und einen DNI Chip (Direct Neural Interface) ins Gehirn implantiert, um, wie soll es auch anders sein, mit anderen Soldaten im Schlachtfeld verbunden ist. So kann man wie im Film Matrix in virtuelle Welten eintauchen.

Von dieser Neuerung macht Treyarch auch hier regen Gebrauch. Schon beim Training nach der erfolgreichen Mission friert die Umgebung ein, während wir von unserem Ausbilder einige Informationen über das Kampfgeschehen und die aktuelle Kriegslage auf der Welt erklärt. Darüberhinaus kann man auf Knopfdruck den taktischen Modus aktivieren, welcher uns ermöglicht, unsere Gegner orange markiert zu sehen und das auch, wenn nur unsere Kameraden die Feinde im Visier haben. Außerdem hat man die Möglichkeit, feindliche Militärdrohnen dank Gedankenkraft zu kontrollieren.

Die Story gliedert sich in elf Missionen und spielt in den Ländern Ägypten, Singapur, Äthiopien und der Schweiz. Zunächst starten wir in Äthiopien, wo wir den Minister Sait von den Rebellen befreien sollen. Nach der geglückten Rettungsaktion verlieren wir beide Arme und landen im Züricher Krankenhaus, wo wir die bereits erwähnten Cyber Prothesen erhalten. In Singapur wird der abgebrochene Kontakt zu einer CIA-Station erforscht und laufen über die Dächer in Kairo. Die Missionen sind wild durcheinandergewürfelt und folgen keiner klaren Zeitlinie. Durch die fehlende Struktur erhält man keinen richtigen Überblick in der Story von Black Ops 3.

Ist das auch alles real

Die Erzählweise der Story passt ganz gut zu der Thematik im Spiel. Durch das neue digitale Zeitalter und der DNI weiß man nicht mehr, was man glauben soll. In einigen Szenen fragt man sich, ob das Geschehen real ist oder nur durch die DNI im Verstand vorgespielt wird. Um die Story auch wirklich zu verstehen, kommt man nicht drum herum, alle Missionen noch einmal zu spielen, um wirklich auf jedes kleinste Detail zu achten. Wer auf Entscheidungen innerhalb von Missionen wie in Black Ops 2 hofft, wird hier leider enttäuscht. Die Story in Black Ops 3 regt eher zum Nachdenken an.

Wer die Story durchgespielt hat, wird positiv überrascht sein. Denn nach erfolgreichen Abschluss der Kampagne schaltet man die Nighmares-Zombiekampagne frei. Im Prinzip spielt man die Story noch einmal durch, jedoch diesmal in einem ganz neuen Setting und in einer anderen Reihenfolge. Durch einen Virusausbruch im Jahre 2070 herrscht die Pandemie, sodass alle Gegner zu Zombies werden. Dank den Voice-Over Dialogen in den Zwischensequenzen erhalten wir eine komplett andere Geschichte.

In der Vergangenheit beklagte sich die Community über die recht kurze Kampagne und man merkt, dass sich die Entwickler die Kritik zu Herzen genommen haben. Die Missionen sind insgesamt länger als in den Vorgängern, so dass man die Kampagne mit einem normalen Schwierigkeitsgrad innerhalb von zehn bis elf Stunden durchspielt. Auf der höchsten der fünf Schwierigkeitsstufen kann man noch ein bis zwei Stunden dazu zählen. Dazu kommt noch die bereits erwähnte Nightmares- Zombiekampagne, welche es sich definitiv lohnt durchzuspielen. Ein ganz wichtiger Punkt bei der Story ist vor allem, dass man diese nun auch online spielen kann. Ob im Split-Screen oder Online mit Freunden macht die Kampagne mehr Spaß und die Neuerung ist ein wichtiger und auch überfälliger Schritt nach vorne.

Die Zombies sind los!

An Spielinhalten hat Treyarch dieses mal ganz und gar nicht gespart. Neben der normalen Kampagne und der anschließenden Zombie-Kampagne und dem Multiplayermodus können sich alle Spieler auf den kostenlosen Zombiemodus freuen. Wieso wir kostenlos erwähnen? In Call of Duty: Advanced Warfare fehlte der Zombie-Modus und wurde anschließend per kostenpflichtigen DLC hinzugefügt. Den nervenaufreißenden Zombiemodus kann man mit bis zu 4 Spielern spielen.

Im Zombiemodus kämpft man nicht wie im normalen Multiplayer gegeneinander, sondern man muss zusammen im Team gegen die unzähligen Zombie Wellen überleben. Ohne eine gute Kommunikation und einem eingespielten Team ist es unmöglich, den Zombiemodus zu genießen. Man startet den Zombiemodus mit einer einfachen Pistole in einem kleinen Areal. Nach jedem Abschuss der Zombies erhaltet ihr Punkte, welche ihr dafür benutzen könnt, um stärkere Waffen freizuschalten. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei ziemlich schnell an, so dass man nach einem Neustart nicht lange auf herausfordernde Gefechte warten muss. Dank den neuen Kaugummiautomaten können wir einige nützliche Perks kaufen, welche einem bei dem Kampf gegen die Untote einen Vorteil geben.

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Fazit

Seit Jahren beschwert sich die Community bei den Entwicklern von Call of Duty, dass der Story Modus zu kurz geraten ist. Dies ändert sich nun im neuen Teil und bereitet nicht nur mir große Freude. Die Missionen sind nun umfangreicher und länger als in den Vorgängern. Außerdem macht die Nightmares-Zombiekampagne großen Spaß und dank der Koop-Funktion hat man die Möglichkeit, die Story mit Freunden durchzuspielen.

Call of Duty Fans müssen sich leider immer noch auf eine verbesserte Grafik-Engine gedulden, denn grafisch gesehen ist Black Ops 3 nicht auf dem aktuellen Stand und sogar schlechter als der Vorgänger Advanced Warfare. Die deutsche Synchronisation ist dieses mal auch mehr als enttäuschend, deshalb sollte man besser zur originalen englischen Fassung greifen.

Was den Umfang angeht, erhält man in Black Ops 3 die volle Ladung: Standard Kampagne plus Nightmares Modus mit Koop-Funktion, Multiplayer, sowie den Zombiemodus. Mehr geht einfach nicht und wem das nicht genug ist, erhält dank dem Season Pass weitere Spielinhalte, wie neue Karten für den Multiplayer & Zombiemodus.

Der Multiplayermodus orientiert sich stark an dem von Advanced Warfare. Durch die futuristischen Neuerungen ist das Gameplay frisch und bietet einen dank den neuen Heldensystem auch Abwechslung. Man merkt, dass sich Treyarch, was den Multiplayer anbelangt, bei der Konkurenz wie beispielsweise Destiny oder Titanfall umgesehen hat. Dennoch macht der Multiplayermodus großen Spaß, obwohl es auch dieses Jahr keine dedicated Server für Konsolen gibt und man weiterhin auf das zum Teil frustrierende Peer2Peer System beharrt.

Zwar erscheint jedes Jahr ein neues Call of Duty, aber bei einem Spiel entwickelt von Treyarch kann man eigentlich nichts falsch machen. Aufgrund der diversen Verbesserung der Kampagne und dem verfügbaren Zombiemodus lohnt es sich, Black Ops 3 zu kaufen. Der Multiplayer ist wie bei den Vorgängern gut ausbalanciert und sorgt für lange Multiplayer Sessions.


Bewertung

Pro

  • schöne abwechslungsreiche Maps
  • Koop-Kampagne
  • Nightmare-Modus animiert zum erneuten Durchspielen der Story
  • Zombiemodus wieder dabei
  • abwechslungsreiche Missionen
  • langer Storymodus
  • neues Heldensystem
  • großer Umfang

Contra

  • grafisch schlechter als der Vorgänger
  • schlechte deutsche Synchronisation
  • fehlende dedicated Server
  • verwirrende Storyline
  • manchmal ungünstige Checkpoints
  • schlechtes Spawnsystem

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9