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Die neue Generation Kids kannte Batman fast nicht mehr, da kamen die neuen Kinofilme. Diese waren zwar nicht auf Kinder ausgelegt, lösten aber einen neuen Hype aus, was neue Cartoons, neue Comics und am Ende wieder neue Games für Erwachsene bedeutete. Mit Arkham Origins gibt es nun den dritten Ableger der Xbox 360-Reihe. Ich hab mich in meinen Batman Pyjama geschmissen und die Nacht in Gotham verunsichert, um euch zu sagen, ob sich ein erneuter Ausflug lohnt.

Zurück und nicht vor

Arkham Origins spielt, wie der Name suggeriert, vor Arkham Asylum. Genau gesagt befinden wir uns fünf Jahre vor dem bekannten Abenteuer am Weihnachtsabend im verschneiten Gotham City. Batman ist seit rund zwei Jahren als Dark Knight unterwegs und daher wesentlich unerfahrener als wir ihn sonst kennen. Zu diesem Zeitpunkt hat Batman es vorwiegend mit normalen Kriminellen zu tun gehabt und kennt zwar einige Superbösewichte, ist jedoch im Kampf mit gleichstarken Gegnern eher unerfahren. Zu Weihnachten kommt es zu einem Ausbruch im Blackgate Gefängnis. Leiter dieser Aktion scheint Black Mask zu sein, einer der ältesten Gegner des Dunklen Ritters. Doch es kommt noch dicker, Black Mask hat ein Kopfgeld auf Batman ausgesetzt, wer ihn umbringt, soll 50 Millionen Euro erhalten.

Dies bekommt Batman heraus und so ist seine und damit auch eure Aufgabe, den acht Killern zuvorzukommen und somit die Gefahr im Keim zu ersticken. Da dieses Abenteuer noch sehr früh in der Karriere von Batman spielt, hat der Gute es nicht nur mit den Kriminellen zu tun, denn die Polizei hält ihn eben selbst für einen der Gangster. So ist es eure Aufgabe, die Gotham City Polizei und Jim Gordon zu überzeugen, dass ihr kein Bösewicht seid, während ihr euch zeitgleich einige der bekannteste DC Bösewichte vom Leibe halten müsst. Ohne zu spoilern kann man verraten, dass es den ein oder anderen Twist in der Story gibt, welche im Generellen wieder sehr düster daherkommt und somit eben den Batman Comics doch gerecht wird. Die Idee, ein Prequel zu machen anstatt eines Sequels, bringt natürlich neue interessante Aspekte in die Geschichte, jedoch natürlich auch das ein oder andere Problem.

Prequel vs Sequel


In Filmen ist es es üblich, Geschichten auch mal mit Prequels zu beleuchten, mittlerweile wird dies auch bei Spielen getan, dennoch findet diese Herangehensweise nicht so häufig Anwendung wie Sequels. Am Beispiel Arkham Origins kann man sowohl positive, als auch negative Aspekte von Prequels gut beleuchten. Es ist durchaus interessant zu sehen, wie Batman das erste Mal mit richtigen Supergangstern konfrontiert wird und wie seine Beziehung zu anderen Figuren wächst. Besonders gegenüber dem Butler Alfred und Jim Gordon ist Bruce Wayne zu Beginn doch ganz anders, als wir es aus späteren Titeln von ihm kennen.

Natürlich sind immer wieder kleine Hints verteilt, wie es zu der Ausgangssituation kommt, welche wir in Arkham Asylum vorfinden. Ohne die Story selbst zu spoilern, kann ich verraten, dass wir in Arkham Origins nun auch live dabei sind, wenn der Batman das erste Mal auf den Joker trifft, das macht einen ganz besonderen Reiz aus, denn weder Bats noch den Joker selbst haben wir bisher so erlebt, wie wir es hier in der Vorgeschichte sehen. Insgesamt ist die Entscheidung, eine Vorgeschichte zu erzählen, tatsächlich gut gewesen, denn auch wenn Arkham Origins im Prinzip nur eine Fortsetzung ist, so fühlt es sich so nicht an.

Natürlich gibt es aber auch negative Faktoren an solch einem Prequel. Ein Problem ist, was wohl die meisten Vorgeschichten haben, egal ob Film, Buch oder Game, dass man über die Schicksale bestimmter Figuren Bescheid weiss. Gerade die Hauptfiguren sind zum großen Teil Charaktere, welche wir auch in mindestens einem der andern Arkham Titel sehen. Daher weiss man natürlich zu Beginn schon, dass diese Figuren das Abenteuer überleben. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, doch leider wird in Arkham Origins versucht, Spannung mit dem möglichen Tod einer Figur zu erzeugen, von welcher wir aus den Erfahrungen mit Asylum wissen, dass diese Figur auf jeden Fall überlebt. Hier geht ein Teil der Spannung leider flöten.

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Fazit

Batman Arkham Origins macht alles, was die Vorgänger richtig gemacht haben auch richtig, jedoch auch vieles, was die anderen Teile falsch machten, erneut falsch. Zeitweilige Timing-Probleme bei den ohnehin zu dominanten und eintönigen Kämpfen drücken den Spaß doch immer mal wieder.

Insgesamt fehlt es dem Titel an Abwechslung und frischen Ideen, so ist es für Spieler, welche alle Teile komplett gespielt haben, schwierig etwas zu entdecken, was sie so noch nicht kennen. Die neuerdings vermehrt vorkommenden Detektiv-Missionen sind dagegen eine willkommene Abwechslung.

Während der Multiplayer nur gut aber dafür schnell vergessen ist, machen Ton und Story einiges hier. Eine düstere Stimmung mit ordentlichen Sprechern in deutscher und englischer Sprachausgabe können - zumindest phasenweise - über eine gewisse Stagnation in der Grafikabteilung hinwegsehen.

Insgesamt ist es aber, besonders wegen der wenigen Neuerungen über die Jahre, doch der bisher schwächste Teil der Serie.


Bewertung

Pro

  • Als Prequel liefert es Einblicke übe den Ursprung einiger Figuren...
  • Erneut viele Nebenmissionen
  • Erneut düstere und packende Story
  • Gute Synchronsprecher in wahlweise deutscher oder englischer Sprache

Contra

  • ...nimmt aber auch Spannung durch bereits bekannte Schicksale
  • Zu viele eintönige Kämpfe
  • Grafisch kaum eine Weiterentwicklung

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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