Review zu Assassin's Creed III

Während der Sommer eher spärlich zu Besuch war, kommt nun der Herbst mit großen und mächtigen Schritten auf uns zu. Gewohnter Weise erwarten uns in dieser Jahreszeit einige der Top-Releases des Jahres. In diesem Jahr wieder dabei ist der neueste Ableger des Assassin's Creed-Franchise. Nach den letzten beiden eher als Spin Off zu bezeichnenden Ablegern folgt nun der offizielle dritte Teil der Serie. Bereits im Rahmen der gamescom haben wir uns einen Blick verschafft und waren daher sehr gespannt, wie sich nun die finale Fassung in unserem Test macht. Immerhin behauptet der Publisher Ubisoft selber, dass es sich bei Assassin's Creed 3 um den wichtigsten Release des Jahres handelt.

Erhebt euch...

Dieser bereits in vielen Trailern ausgesprochenen Aussage folgen wir natürlich und erheben uns für euch frühzeitig und haben Assassins Creed 3 bereits einem ausgiebigen Test unterzogen. In gewohnter Weise werden wir euch nur wenige Details und Informationen zur Story im Review mit auf den Weg geben, damit ihr euch Spoiler-frei selber in das neue Abenteuer stürzen könnt. Da insgesamt sieben unterschiedliche Ubisoft Studios am neuen Blockbuster mitgearbeitet haben, sollte es auch so genug Neues zu berichten geben - und genau auf diese Details werden wir uns fokussieren, denn am größten war in den letzten Monaten wohl die Frage, ,,Lohnt sich ein weiterer Assassins Creed Teil" in den Augen der Fans abzulesen.

Eine neue Zeitepoche

In der Zeit zwischen dem frühen 17. Jahrhundert und dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts bildeten sich die 13 amerikanischen Kolonien entlang der Atlantikküste. Über die Jahre versuchte die englische Krone ohne Unterlass den Kolonien ihre Hoheit und Autorität aufzuzwingen, indem sie permanent neue Gesetze, Regeln und Steuern erließ. Infolge des Siebenjährigen Krieges, in dem u. a. England gegen Frankreich kämpfte, belegte das Britische Weltreich seine 13 nordamerikanischen Kolonien ohne vorherige Absprache mit neuen Steuern, um die Kosten des Krieges zu tilgen. Nach über 20 Jahren, in denen mehr oder weniger Widerstand aufflammte, beschlossen die 13 Kolonien, sich zu erheben und zurückzuschlagen. England antwortete mit Waffengewalt und schickte Truppen, um im Kampf gegen George Washingtons Kontinentalarmee seine Ansprüche durchzusetzen. Die Schlachtlinien sind gezogen, ein Blutbad scheint unausweichlich. 13 Kolonien haben sich  zusammengeschlossen, bereit, der mächtigsten Nation der Welt, dem Britischen Weltreich, entgegenzutreten und ihre Freiheit zu verteidigen.

Connor - Der neue Assassine

Neben der neuen Zeitepoche wurde bereits frühzeitig bekannt, dass der neue Protagonist Connor heißt. Doch wer oder was steckt eigentlich hinter Connor? Connor ist der Sohn einer Mutter vom Stamm der Mohawk und einem britischen Vater, dem ihr bereits zu Beginn des Spiels treffen werdet. Sein Stammesname bei den Mohawk lautet Ratohnhaké:ton. Für die Kolonialisten ist er jedoch einfach nur Connor, denn es ist nicht immer von Vorteil, wenn die Herkunft offensichtlich ist - so traurig dies sein mag. Connor ist ein Ureinwohner der Neuentdeckten Kolonie und nicht alle Europäer sind gut auf diese zu sprechen. Die meisten nehmen Connor als einen verschlossenen und geheimnisvollen Außenseiter wahr. Dennoch hat er bereits in seiner Kindheit alles Wissenswerte über die Natur, die Jagd und auch das Spurenlesen gelernt. Diese Fähigkeiten werden euch bei so machen Aufgaben behilflich sein und auch seine Fähigkeit, in Baumkronen zu klettern, kann euch helfen, den ein oder anderen Ort sehr schnell zu erreichen. Die Winter sind schließlich hart in der Kolonie und das Waten durch den tiefen Schnee kostet reichlich Kraft und ist stellenweise auch erheblich langsamer als der Sprint über die Baumkronen. Also nutzt eure neuen Fähigkeiten und Instinkte - sie werden euch helfen.

Wenn es mal wieder länger dauert...

Die Steuerung erlernt man am schnellsten, indem man sie anwendet und so macht auch Assassins Creed 3 keine Ausnahme und führt euch in den ersten Sequenzen an die Details der Steuerung heran. Umsteiger der letzten Ableger werden sich schnell zurecht finden - auch wenn es ein paar Änderungen an der Steuerung gibt. So nahmen sie die Entwickler der vielfach ausgesprochenen Kritik der Doppelbelegung an und änderten das Buttonlayout. Interaktionen liegen nun immer auf B und das Nutzen von Hilfsmittel wird immer mit Y eingeleitet. Darüber hinaus wurden auch die Kämpfe vereinfacht. Schluss mit dem Ziehen des Triggers. Nun reicht ein einfacher Druck auf B, um einen Angriff abzuwehren. Danach folgt der Druck auf eine weitere Taste, um den Angreifer zu kontern, zu entwaffnen oder zu schubsen. Die Änderungen fallen dabei eher klein aber dafür umso effektiver aus, ganz ohne das ,,alte" Gefühl zu verlieren.

Wer jedoch glaubt, direkt mit Connor in das neue Abenteuer zu starten, der muss sich gedulden. Es wird einige Sequenzen dauern, bis ihr die Steuerung über Connor übernehmt und auch die volle Breite des Spiels, das sich nun mehr denn je wie ein Open World-Spiel anfühlt, eröffnet. Alleine diese Abschnitte bieten bereits fünf bis sechs Stunden Gameplay und fühlen sich zu Beginn noch sehr linear an. Wer jedoch die Augen offen hält und den einen oder anderen NCP anspricht, wird auch dort bereits den einen oder anderen Sidequest entdecken. Ansonsten solltet ihr euch darauf konzentrieren, neben der Hauptmission die Sekundärziele zu erlangen. Sie geben euch in gewohnter Weise eine höhere DNA-Synchronität und dürften auch erfahrene Assassinen bereits fordern - denn ihr wollt immerhin alles erfahren. Ihr werdet jedoch im Laufe des Spiels auch ausreichend mit Details, Intrigen und Verrat konfrontiert...