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Wenn ein guter Kapitän ruft, dann ist die Crew schneller an Deck als ein Pirat "Arrrrr" sagen kann. So hat uns auch Ubisoft nach Düsseldorf gerufen und XBoxUser ist dem Ruf gefolgt. Was wir in Düsseldorf erlebt haben und was wir zu dem dort spielbaren Assassin's Creed IV: Black Flag sagen, erfahrt in nach dem Klick auf die News. Also auf in's Abenteuer...

Esst auf Piraten, yoho!

Am Dienstag, den 17. September 2013, fanden sich einige Vertreter verschiedener Presseteams bei einem kleinen Event in Düsseldorf ein. Im Riverloft wurde den Anwesenden Assassin's Creed IV: Black Flag vorgestellt. Als großer Fan der Reihe habe ich mich schon im Vorfeld auf den Termin gefreut. Nach einer großzügigen Stärkung am reichhaltigen Büffet und einer kleinen Einführung durch die vor Ort anwesenden Entwickler Karl von der Luhe und Arnaud Vaudour konnte es auch schon losgehen.
Gespielt wurde auf PlayStation 4 Dev-Kits auf ausreichend großen Fernsehern. Auf jedem Tisch lag zudem ein iPad, doch dazu später mehr. In meiner Testsession war es möglich die Kapitel 3 und 6 des Spieles auszuprobieren. Also schnell Kapitel 3 ausgewählt und los ging die Reise.

Eines vorweg, für diejenigen, die sich noch nicht mit dem Spiel beschäftigt haben: Assassin's Creed IV: Black Flag spielt zu Beginn des 18. Jahrhunderts und versetzt euch in die Haut des Piraten Edward Kenway, der zusammen mit Black Beard arbeitet. Dabei seid ihr in der Karibik unterwegs, neben dem riesigen offenen Meer gibt es zudem etliche Inseln zu entdecken.
Nun ging es auch schon los, die erste Zwischensequenz flimmerte über den Bildschirm. Was dann folgte war die erste Schifffahrt, um sich an das Gameplay auf dem offenen Meer zu gewöhnen. Das geht, wie aus Assassin's Creed 3 bekannt, intuitiv vor der Hand und funktioniert sehr gut. Nach einigen kleineren Botengängen kommt es zu der ersten Seeschlacht. Ich bin gespannt, habe noch kleine Probleme, das erste Schiff zu beharken, schaffe es jedoch schließlich, es manövrierunfähig zu machen. Was dann folgt, ist eine Neuheit aus dem vierten Ableger der beliebten Assassinen-Reihe: Ich darf live das gegnerische Schiff entern. Es bleibt mir dabei offen, ob ich über einen Mast, an einem Seil oder per gut getimten Sprung herübergelange. Eine kleines Geplänkel auf dem Schiff später habe ich meine erste Beute erlangt.

Es ist nicht alles Gold was glänzt

So geht es schließlich weiter und das ist auch ein Kritikpunkt, den ich an dem Spiel äußern muss. Zwar ist das Gameplay auf dem Wasser erfrischend und funktioniert gut, wird aber schnell auch ermüdend. Zwar kann man alles frei erkunden, ich wollte aber möglichst weit voranschreiten und fuhr letztlich mit dem Schiff von A nach B, führte auf einer Insel ein Gespräch und fuhr wieder zurück nach A. Nebenbei gab es dann obligatorische Schlachten, damit ich verschiedene Teile von gegnerischen Schiffen erbeuten konnte. Durch den Verkauf bekam ich mein geliebtes Gold und konnte Waffen oder mein Schiff aufbessern.
Erst nach etwa 3 Stunden, nachdem ich fast am Ende von Kapitel 3 angekommen war, war ein Attentat meine Aufgabe. Ein Attentat, wie es die Serie groß gemacht hat. Das war mir leider zu wenig.

Doch ich war nicht abgeschreckt, es konnte ja nicht ewig so weitergehen. Und es wurde vielversprechend, ich war anschließend längere Zeit an Land unterwegs, versteckte mich vor Wachen und wenn ich wollte - oder musste - erledigte ich sie elegant im Nahkampf oder per verstecktem Attentat. Dies gipfelte schließlich in einem weiteren Mord im Auftrag der Assassinen. Freudig nahm ich meine nächste Aufgabe entgegen,  die mich zu meiner Ernüchterung zurück aufs offene Meer führte. Viel mehr sah ich nicht vom Spiel, die Testsession war vorüber.

Doch um den Schrecken ein wenig zu nehmen: Es gab auch auf dem Meer Abwechslung. Zu Beginn von Kapitel 6 etwa kaufte ich eine Tauchglocke und suchte unter Wasser nach Schätzen. Optisch sehr nett gemacht, spielerisch leider eher nicht. Die Steuerung war, wie ich es befürchtet hatte, leider nicht auf das Tauchen ausgelegt und so schwamm ich mehr schlecht als recht durch ein Schiffswrack. Einem Haiangriff musste ich letztlich ausweichen, die Konfrontation war auf Grund von Waffenmangel keine Option.

Fertig machen zum Entern der ... Xbox 360?

Nun aber mal weg vom Spielerischen, hin zum Technischen. Zu Beginn des Textes sprach ich von herumliegenden iPads. Die lagen natürlich nicht als Geschenke herum, sie dienten als Demonstrationsobjekte für die entwickelte Companion App. Leider war es nicht auf allen Konsolen möglich, die App mit dem Spiel zu verbinden. Meine war ebenfalls betroffen. Dennoch konnte ich einen Blick riskieren. Wie der Name aber schon vermuten lässt, handelt es sich um einen Begleiter. Ihr könnt also mit der App die Karte erforschen - die nebenbei gesagt sehr groß ist, Kuba und angrenzende Inseln gilt es zu erkunden - oder Aufgaben im Menü erledigen. Eine nette Spielerei, die das Navigieren der Menüs einfacher gestalten dürfte.

Was natürlich alle brennend interessiert: Wie sieht es aus? Ich war natürlich genauso neugierig und freute mich auf HD-Grafiken soweit das Seemannsauge sehen kann. Doch leider wurde ich in diesem Punkt enttäuscht. Zwar ist das Spiel grafisch auf einem hohen Niveau, einer PS4 oder Xbox One würdig ist sie jedoch nicht. Es erinnert zu stark an Assassin's Creed III, inklusive Schwächen bei Kantenglättung. Nicht einmal die Weitsicht ist hochgeschraubt worden, stattdessen segelt man immer in einen weit entfernten ,,Nebel" hinein. Persönlich sah ich keinen Grund, warum man das Spiel nicht auf der Xbox 360 spielen sollte. Es handelt sich also um einen einfachen Port, bei dem vermutlich nur marginal an der Grafikschraube gedreht wurde. Schade!

Wenigstens der Sound wusste zu überzeugen. Zu meiner Überraschung war die Version komplett deutsch und die Synchronisation gewohnt gut. Fast jeder der bedeutenden Charaktere hat eine aus Film und Fernsehen bekannte Synchronstimme spendiert bekommen. Auch Soundtrack und Soundkulisse wissen zu überzeugen. Einziger Punkt, der mir aufgefallen war: Einige Bürger in der Menge sprechen englisch. Ob dies gewollt war oder noch nicht synchronisiert wurde bleibt daher offen.

In der Einladung, die uns erreicht hatte, war auch die Rede vom Multiplayer. Leider gab es einige Probleme, die Multiplayer-Partien mussten somit ausfallen. Wie sich Assassin's Creed IV also online spielen wird, muss zu diesem Zeitpunkt offen bleiben.
Was bleibt abschließend zu sagen? Auch wenn sich mein Artikel sehr negativ liest, hatte ich über die gesamte Anspielsession meinen Spaß. Obwohl es sich nur um einen einfachen Port handelt und die Grafik mich nicht umhauen konnte, leistete sich das Spiel gameplaytechnisch kaum Schnitzer. Es ist nur leider so, dass ich, als großer Fan der Serie, enttäuscht bin, dass bekannte Elemente unterrepräsentiert waren. Ich kann an dieser Stelle nur hoffen, dass die herausgesuchten Kapitel gezielt auf die Schifffahrt verweisen sollten. Ein Blick auf Nachbarbildschirme zeigte auch gewohntes Assassin's Creed-Gameplay. Mir persönlich war das alles zu wenig Assassin's Creed. Wenn es nach mir ginge, hätte man das Spiel einfach anderes nennen sollen, dann hätte ich wohl kaum Kritik anbringen können. So aber vermisse ich einfach die Attentate, das Belauschen, die ruhigen Parts sowie die Action an Land.

Abschließend bedanken wir uns bei Ubisoft für die Einladung, die schöne Location sowie die Möglichkeit, ausgiebig Assassin's Creed IV: Black Flag anspielen zu können! Ob das fertige Spiel mich in meiner Kritik bestätigt oder doch gewohnte Seemannskost liefern wird, erfahrt ihr dann im November in unserem Test.

Quelle: Ubisoft

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