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Mit einem weiteren Teil in der Battlefield Reihe versucht DICE, nun auch die Xbox 360 zu erobern. Der für Xbox Live Arcade erschienene Taktik-Shooter ist aber mit nur vier Karten und knappen 500 MB Spielgröße eher ein "kleines" Projekt in der Battlefield Reihe. Wie sich das Spiel im Vergleich zu seinem älteren Bruder schlägt, haben wir für euch getestet.

Wow, das ist mal ein Arcade Spiel! Der Ego-Shooter sieht fantastisch aus. In klassischer Battlefield Manier spielt ihr 1943 die Schlachten vom pazifischen Ozean nach, und Insel-Gefühle kommen auf alle Fälle auf! Palmen, Sand, Meer, Brücken, Bunker, Sonne - alles passt perfekt. Besonderes Schmankerl ist die zerstörbare Umgebung. Bäume können mit Panzern einfach umgerannt, Zäune sogar eigenhändig niedergerissen und Stützpunkte kaputt gebombt werden. Dies sorgt nicht nur für Abwechslung in der Spielkulisse, sondern auch für ein sich stetig veränderndes Gameplay.

Zu dem positiven ersten grafischen Eindruck kommt dann auch noch die Gestaltung der Fahrzeuge, Waffen und Spielcharaktere. Alles wirkt authentisch, wie im 2. Weltkrieg - man steht hier einem Call of Duty in nichts nach! Allerdings gibt es ein paar Abzüge, weil mehrfach schwerwiegende Grafikbugs für ein paar Sekunden auftreten können. Schlieren, ein Hindurchsehen durch Wände usw., nicht unbedingt schön.

Die Soundkulisse ist weitestgehend als sehr gut zu bezeichnen. Besonders die Kriegs-Atmosphäre ist durch die sehr guten Sound-Eindrücke ohne Probleme nachzuvollziehen. Heraus stechen Effekte wie das Vorbeirauschen eines Flugzeugs oder das Eintreffen von feindlicher Artillerie. Das flößt schon mächtigen Respekt ein! Abzüge muss man dennoch machen, denn bezüglich der Sprachausgaben und der restlichen Soundeffekte fehlt es etwas an Umfang. Das bedeutet, dass man nach einer langen Spielsitzung irgendwie doch etwas vermisst.

Besonders was die Kommunikation unter den Soldaten angeht, hätte man etwas mehr bringen können. Call of Duty macht das gute Beispiel vor: Wird eine Flagge eingenommen, bekommt man dies auch mittels einer Stimme von einem Kameraden mitgeteilt. Dies klingt authentisch und macht das Spielen nicht so steril. Solche Ausrufe und generelle Kommentare von den Soldaten fehlen aber etwas in Battlefield 1943.

Die Handlung spielt während des Pazifikkrieges. In Battlefield 1943 treten zwei Fraktionen gegeneinander an: US Marines gegen die Kaiserliche Japanische Armee. Die Wahl ist nicht frei, sie wird am Anfang eines Matches vom Spiel selbst bestimmt. Und noch etwas sollte man Anfängern von Battlefield vielleicht sagen: Battlefield 1943 ist ein reines Online-Multiplayer Spiel. D.h. es gibt keinen Einzelspieler Modus und jedes Spiel wird über Xbox Lie ausgetragen. Ziel eines jeden Matches ist das Erobern von maximal 5 Flaggen, die auf der Karte verteilt sind. Dieser so genannte Conquest-Modus verlangt von den Spielern das Einnehmen und Halten der Flaggen, damit der gegnerische Balken sinkt und man das Match gewinnt.

Ihr spielt Conquest-Modus auf maximal 4 Karten. Die 3 Primär-Maps sind Iwo Jima, Wake Island und der Guadalkanal. Alle 3 Maps sind sehr groß und die maximale Anzahl an Spielern beträgt 24. Daher können max. 3 Squads zu 4 Spielern auf zwei Seiten gegeneinander antreten. Auch wenn es im Vergleich zu andern Battlefield Teilen wenig ist, sorgen die Maps für ein enormes Schlachtfeld. Wenn tatsächlich zwei Teams von je 12 Leuten gegeneinander spielen, wimmelt es nur so von Panzern, Fahrzeugen, Flugzeugen und Scharfschützen. Noch ein Wort zur Bonuskarte: Im Korallenmeer tragt ihr Kämpfe einzig und allein in Flugzeugen aus. Ihr tretet hier im Spielmodus ,,Luftüberlegenheit" gegeneinander an.

Für ein Arcade Spiel, welches ,,nur" 1200 MS Points kostet, ist der Umfang respektabel und auch zufriedenstellend.

So ein Spiel wünscht man sich doch einmal! Ist man erst einmal ein bisschen mit dem Spielverlauf vertraut, macht Battlefield Freunden von Ego-Shootern und Taktik-Fans enormen Spaß. Das Spielen in der Gruppe, im Squad und auch alleine macht enormen Spaß. Ob man sich nun als Einzelgänger versucht, in einen Panzer klettert, die Flugzeugabwehr bedient oder auch im Squad versucht, eine Flagge einzunehmen - Battlefield 1943 weiß auf alle Fälle eine lange Zeit zu begeistern. Die zerstörbare Umgebung und die immer anderen Gegner machen das Online-Spiel auch zu einer allzeit anderen Erfahrung und lockern das Ganze weiter auf.

An sich ist das Gameplay perfekt, es hat allerdings mehrere kleine Schönheitsfehler. Die positive Seite: Ihr könnt aus einer von (nur) drei Klassen wählen, alle haben ihre eigenen Fähigkeiten. Als Schütze habt ihr ein halbautomatisches Gewehr für mittlere bis hohe Distanzen, Gewehrgranaten und Granaten. Der Nahkämpfer hat eine MP, Bazookas (gegen Panzer und Fahrzeuge), Granaten und kann zusätzlich kaputte, alliierte Fahrzeuge reparieren. Der Scharfschütze hat ein Geradezugverschluss-Scharfschützengewehr und hat lediglich noch Sprengsätze mit Fernzündung zur Verfügung (die allerdings gut für das Verteidigen von Flaggen sind).

Aber die Probleme fangen bereits beim Starten von Battlefield 1943 an: Da ihr kein Handbuch habt und es auch keine Tutorials gibt, müsst ihr jede Steuerung, jedes Spiel-Element selbst herausfinden. Dies ist kompliziert und unnötig. Hinzu kommt, dass man manchmal meint, die 3 Klassen wären nicht ausgeglichen genug und es kann auch manchmal zu Serverüberlastungen kommen. Zwar hat EA bereits zusätzlich Server installieren lassen, zurzeit gibt es aber wieder Verbindungsprobleme.

Hey, das Spiel ist ein einziges Multiplayer, Xbox Live Spiel! Wenn ihr dann mal in einem Spiel seid mit vernünftiger Verbindung und einem guten Team, ist das Spiel unschlagbar. Klar ist es ,,klein" für Battlefield-Verhältnisse, dies vermindert den Spielspaß online aber überhaupt nicht. Wer noch nie einen Online-Shooter gespielt hat, sollte Battlefield auf alle Fälle einmal probieren. Denn sogar wenn man nur bei einer Flagge sitzt und sie verteidigt, oder man als Scharfschütze in einem Match nur 2 Personen getroffen hat - es macht immer Spaß. Und dies, weil der Mehrspieler über Xbox Live dafür sorgt, dass immer etwas los ist. Und dann gibt es so viel zu probieren: Fahrzeuge, Flugzeuge, verschiedene Klassen, verschiedene Taktiken.

Fazit

Mit Battlefield 1943 haben wir ein wunderbares Xbox Live Arcade Spiel. Zwar ist es im Vergleich zu andern Battlefield Spielen klar gekürzt und nicht so umfangreich - aber genau so viel Spaß macht es allemal. Grafisch und Sound-technisch auf hohem Niveau, auch wenn man mit Einbußen rechnen muss, sorgt das taktische Gameplay und die vielen Möglichkeiten wie Fahrzeuge und Flugzeuge für die nötige Abwechslung.

Das gute Preis/Leistung Verhältnis sorgt ebenfalls dafür, dass sich jeder Shooter Fan das Spiel einmal genauer ansehen sollte! Battlefield 1943 entpuppt sich als süchtig-machendes Online-Spiel mit Macken, die man verzeihen kann. Wenn die Online-Server funktionieren und nicht gerade überlastet sind, solltet ihr hier definitiv zugreifen!


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
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