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Kinect ist in vieler Munde, wenn auch noch nicht in allen Wohnzimmern daheim. Die Einen haben kein Platz, den Anderen ist das noch zu teuer oder aber sie können sich noch nicht für das Thema an sich begeistern. Einige Kinect-Spiele haben aber schon gezeigt, dass sie mit Liebe zum Detail und viel Witz entwickelt wurden und für einige Stunden Spiel- und Partyspaß sorgen können. Ob Sports Island Freedom wohl auch das Zeug dazu hat?

Interessante Sportarten am Start

Eins muss man Hudson mit ihrem neuen Kinect-Titel lassen: Sie haben wirklich interessante, neue Sportarten ausgewählt, um diese in die heimischen Wohnzimmer zu bringen. Bogenschiessen, Paintball, Kendo, Völkerball oder auch Eiskunstlaufen sind alles andere als typische Sportevents auch im Hinblick auf andere Kinect-Titel. Die weiteren Sportarten Tennis, Boxen, Beach Volleyball oder Skisport sind da eher schon Mainstream, könnten aber natürlich durchaus auch für kinectischen Spielspaß sorgen.

Muss der Sensor zur Reparatur?

So interessant die Spieleauswahl zu Beginn klingt und so witzig das erste Event mit Eiskunstlauf noch war, so bitter enttäuscht war man nach fortwährender Spieldauer. Aber der Reihe nach... Wir entschieden uns im Test zu zweit zunächst Eiskunstlaufen auszuprobieren und da man hier nicht gleichzeitig, sondern nacheinander spielt, war die technische Erkennung durch den Kinect-Sensor noch völlig in Ordnung. Die Avatare drehten die Pirouetten, wie sie sollten, zumindest dann, wenn man an der richtigen Stelle der Kür die richtige Position vor dem Kinect Sensor eingenommen hat. Nach den ersten lustigen zehn Minuten waren die weiteren neun Sportarten an der Reihe und da wussten wir noch nicht, dass es die einzigen erfreulichen zehn Minuten mit dem Spiel bleiben würden.

Was bei den nächsten Spielen anstand, war Frust pur, denn die Kinect-Erkennung wollte so überhaupt nicht funktionieren. Egal bei welchen Lichtverhältnissen und ob nach dem Lesen jeder Anleitung, es half nichts, die Avataren machten entweder nichts oder alles viel zu spät. Beim Völkerball wurde kein Ball gefangen, die Armbewegungen einfach nicht erkannt, so dass immer der gewonnen hat, der anfangen durfte. Kendo und Boxen waren ein reines Glücksspiel und beim Tennis ging bis auf den Aufschlag so gut wie nichts. Halbwegs funktionstüchtig waren da noch Beach Volleyball, Paintball und Bogenschiessen, allerdings blieb der Spielspaß aufgrund der großen Mängel auch dort auf der Strecke. Auch der Versuch, alleine zu spielen oder die Position des Sensors zu verändern, brachte keinerlei positive Veränderung. Schade, dass ein Spiel mit an sich guten Ideen dann derart auf der Strecke bleibt, denn mit der passenden Technik eines Kinect Sports im Hintergrund wäre der Titel durchaus ein Kauf wert gewesen.

Das Drumherum wäre ok

Aufgrund der Tatsache, dass das Gameplay wegen technischer Unzulänglichkeiten kläglich scheitert, erübrigt es sich eigentlich auch, noch tiefer ins Detail mit dem Test einzusteigen. Der Umfang mit den zehn verschiedenen Sportarten wäre für einen Kinect-Titel in Ordnung gewesen und auch die Grafik hätte im Vergleich zu anderen Kinect-Titeln einen ordentlichen Mittelfeldplatz belegt. Die Einbindung der Avatare ist für dieses Thema passend und auch sonst waren Arenen und Sportplätze auf einem zufriedenstellenden Niveau.

Anders sieht das aber im Bereich Sound aus, denn hier wurde nahezu gänzlich auf eine ansprechende Musikuntermalung oder herausragende Soundeffekte verzichtet. Das fängt alleine schon damit an, dass die Anleitungen mit Seitenweise Text erklärt werden, anstatt eine passende Stimme gleichzeitig zu einem kleinen Video die Moves zu erläutern. Dieser Teil wirkt zwanghaft reingequetscht nach dem Motto "Das nützt auch nichts mehr, wenn wir ein gutes Tutorial machen". Stimmt, einige Prozentpunkte mehr hätten dem Titel auch zu keiner guten Wertung verholfen.

Fazit

Auweia Hudson, das ging aber mächtig daneben! Das Kinect-Debüt wurde aufgrund katastrophaler, technischer Unzulänglichkeiten völlig in den Sand gesetzt. So macht Kinect definitiv keinen Spaß und man muss klar sagen, der Sensor ist sicherlich nicht schuld daran. Schließlich beweisen andere Titel, dass Kinect prima funktioniert und für gute Unterhaltung sorgen kann.

Sports Island Freedom hingegen sorgt schon nach wenigen Minuten für Frust pur und kann in maximal 2-3 Events für kurze Zeit entschädigen. Der Rest funktioniert einfach nicht so, wie es sein soll, und zu zweit braucht man es gar nicht erst versuchen.

Die Entwickler sind nun gefragt, von der Kinect-Technik zu lernen und bei kommenden Titeln nahezu alles besser und anders zu machen. Schade, denn die Auswahl an Sportarten, die grundsätzliche Möglichkeit über Xbox LIVE und der Ansatz der Präsentation waren durchaus in Ordnung.


Bewertung

Pro

  • Neue Sportarten mit Eislaufen oder Paintball

Contra

  • Katastrophale Erkennung durch Kinect
  • Extrem hoher Frustfaktor
  • Spielen zu zweit eigentlich unmöglich

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 4 von 10
4/10
Story 3 von 10
3/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 1 von 10
1/10
Gameplay 1 von 10
1/10
Multiplayer 1 von 10
1/10
3

8 Kommentare

vc30 So, 02.01.2011, 21:33 Uhr

einige sachen sind ganz lustig, aber würde mir das spiel nicht kaufen, weil ich schon ziehmlich genervt war, als ich mich durch das menü steuern musste, das ist schlecht gemacht...und reagiert schlecht...
hab mich immer gefragt warum die kinect nur mit spiel verkaufen, und denn noch immer das gleiche, aber wenn sich jemand nur kinect kaufen würde und denn z.B. dieses Spiel, der würde wohl üer kinect schimpfen...

XBU MrHyde Do, 30.12.2010, 09:49 Uhr

Danielus schrieb:
Insgesamt kriegt das Spiel von mir in Schulnoten eine gutgemeinte Vier. Adventures und Sports zeigen, dass es besser geht.

Vielen Dank für deine umfangreiche Meinung :smt023 - Man sieht, du hast dich auch ausreichend damit beschäftigt. Wenn die Technik so gut wie bei Kinect Sports wäre, hätte das Spiel deutlich besser abgeschnitten. Schade drum...

Danielus Do, 30.12.2010, 08:52 Uhr

Ich hab den Titel auch und bin irgendwie zwiegespaltener Meinung. Einerseits machen manche Spiele richtig Laune, andererseits gibt es so perverse Fehler in Steuerung und Konzept, dass es dir die Schuhe auszieht.

Bogenschießen ist genial, macht ein paar Runden - auch gegeneinander zu zweit - richtig Spaß. Langzeitmotivation geht aber gegen null, was wohl an fehlenden Ideen liegt. Einfach rundenbasiert auf Zielscheiben... naja.
Tennis hatte zu Beginn bei mir überhaupt nicht funktioniert, die Figur bewegte sich einfach nicht, obwohl ich an der Position stand, an der ich immer Spiele. Dann kam ich darauf, einfach mal noch 2 (!) Meter zurück zu gehen und - unglaublich - es funktioniert tadellos und ist mitlerweile mein Lieblings-Sports-Island-Freedom-Spiel geworden.
Eiskunstlauf... dazu sag ich nichts. Sowas spiel ich ned :twisted:
Gotcha frustet am Anfang doch stark, bis man einigermaßen die Steuerung durchschaut hat. Und danach wirds schnell langweilig, weil es keine wirklichen Gegner gibt. Ich bediene mich der Worte von Chuck Norris - ich gehe nicht jagen, ich gehe töten...
Boxen ist nett... wenn man die Steuerung nicht mit zuvielen Bewegungen penetriert. Und es geht richtig auf die Arme.
Beach Volleyball kann man durchaus auch mal zu zweit spielen - ein paar Runden lang. Der Ablauf ist aber immer gleich: Ball annehmen, vorlegen, schmettern - oder Aufschlag, Ball annehmen, vorlegen, schmettern. :roll:
Snowboard ist ganz witzig. Macken an der Steuerung. Eine gigantische Auswahl an 3 (!!) verschiedenen Parcours sorgen wiedermal nicht für Langzeitmotivation.
Ski Abfahrt versteh ich nicht. Wedelbewegung nachahmen, springen. Dann gefühlte 5 Minuten durch Sequenzen und das schlechte Menu hangeln und nochmal. Langweilig.
Bei Völkerball muss ich immer an "Voll auf die Nüsse" denken. Spielprinzip und Steuerung einmal verstanden, gewinnt immer der, der anfängt. Ich habe es noch nie geschafft, einen Ball zu fangen.

Die Menuführung ist insgesamt wie schon erwähnt, verdammt schlecht. Der "Zeiger" springt oft weg, man wählt oft, was man gar nicht will, die Schaltflächen sind manchmal zu nah beiernander... ich kann gar nicht mehr aufhören. Man denkt wirklich, der Sensor ist kaputt.

Insgesamt kriegt das Spiel von mir in Schulnoten eine gutgemeinte Vier. Adventures und Sports zeigen, dass es besser geht.

Ninja Mi, 29.12.2010, 17:17 Uhr

Kinects Sports haben im Program Ballsportarten wie Beachvolleyball und dem aus dem Schulunterricht bekannten Völkerball, Skifahren und Snowboarding, Bogenschießen... Ich würde sagen- geil, jetzt muss ich endlich Sport nicht unbedingt draussen machen zB. auf dem Spielplatz wenn es regnet.:smt003 Muss ich auch nicht unbeding im Team sein.:smt023 Dann stellt sich aber die Frage: Wie kann ich überhaupt Volleyball ohne Ball spielen oder Ski ohne Skistöcke oder -schuhe fahren?:smt118

Einen absoluter Hit ist auch - m.M.n. Fussball - sieht total komsisch aus, aber iwie machts Spaß :guide:

XBU Lunatik Fr, 10.12.2010, 20:52 Uhr

Ich würde sagen. Dance Central und gut ist erstmal. Kinect steckt noch in den Kinderschuhen ich warte mit meinen Kinect einkäufen. Hab Kinect und Kinect Animals und das reicht mit erstma :D

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