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Gerade in der jetzt bevorstehenden Weihnachtszeit beklagen sich wieder dutzende Menschen über Gewichtszunahmen. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen - oder um die überzähligen Pfunde nach Weihnachten wieder abzutrainieren - bringen Nike, Sumo Digital und die Microsoft Studios ein weiteres Sportspiel für Kinect auf den Markt. Ob mit Nike+ Kinect Training wirklich die Pfunde purzeln, haben wir für euch herausgefunden.

Auf die richtigen Übungen kommt es an

Ohne viele Umwege landet ihr schnell in einer virtuellen Fitnesshalle, in der ihr euren Trainer für die anstehenden Übungen wählt. Habt ihr eure Wahl getroffen, egal ob Männlein oder Weiblein, will das Programm eure Maße, sprich Gewicht, Körpergröße, Alter und Geschlecht, wissen. Dann geht es auch schon mit einem Training los, das darauf abzielt, eure Leistungen besser einschätzen zu können. Und so quält ihr euch volle zwanzig Minuten durch das erste Training in dem zweckmäßig gestalteten Gym, in dem gelegentlich Menschen im Hintergrund auftauchen und trainieren, wodurch man schnell der Meinung ist, gerade wirklich in einer Trainingshalle zu stehen.

Dieses Gefühl könnte aber schnell vergehen, wenn ihr bei der einen oder anderen Übung mal wieder gegen eines eurer Möbel stoßt. Denn, auch wenn das Programm größtenteils eure Bewegungen richtig erkennt, das Spiel braucht wirklich eine Menge Platz. Angegeben sind 2,4 Meter Entfernung zum TV, die ihr gerne zu allen Seiten erweitern dürft, damit ihr genügend Platz für Liegestütze und Co. haben werdet.

Habt ihr das Einschätzungstraining dann schließlich absolviert, wählt ihr, was ihr in zukünftigen Programmen erreichen wollt. Hier habt ihr die Wahl zwischen Muskelaufbau, Körperstraffung und Abnehmen. Habt ihr euch entschieden, wird ein Trainingsplan erstellt, der individuell auf euch zugeschnitten wird. Dabei bestimmt ihr zudem, an welchen Tagen und wie häufig ihr in der Woche Zeit für ein Training habt. Solltet ihr dennoch mal ein Training ausfallen lassen, reagiert der Kalender des Spieles automatisch und verschiebt alle weiteren Trainings.

I Like to Move It, Move It

Am wichtigsten für ein solches Fitnessspiel ist natürlich immer die Technik bzw. die Erkennung des Spielers. Hier macht Nike+ Kinect Training eine durchaus gute Figur. Es erkennt alle Übungen zumeist sehr gut, egal, ob ihr gerade ein paar Übungen am Boden macht oder wild durchs Zimmer hüpft. Leider passiert es dann aber doch ab und zu, dass einige Bewegungen dann für bspw. eine Seite nicht oder nur gelegentlich erkannt werden. So werden aus fünfzehn vorgegebenen Wiederholungen dann schnell mal dreißig. Das ist wirklich nervenzehrend, da die Trainings sowieso schon sehr fordernd sind. Schön ist jedoch, dass sämtliche Übungen gleichzeitig vom Trainer absolviert werden und mehrere Anzeigen oder Ansagen euch aufzeigen, was ihr gerade falsch macht und verbessern müsst.

Ob vor allem Anfänger gut in das Spiel reinkommen und motiviert bleiben ist fraglich. All jene, die bereits Kraftübungen kennen, werden schnell in das Spiel finden und dank der Möglichkeit, Nike Fuel Punkte zu sammeln, motiviert am Ball bleiben. Diese lassen sich im Internet hochladen und mit Freunden teilen, ergänzbar durch andere Nike+-Utensilien. Wer jedoch abseits der eigentlichen Trainings mal etwas Spaß haben will, wird enttäuscht sein. Leider bietet das Spiel nur die Option zusätzliche Trainingseinheiten oder 5-Minuten Übungen zu absolvieren. Und auch in den Trainings geht es eher klassisch zu und so tauchen nur gelegentlich spielerische Übungen auf, in denen ihr Basketbällen ausweicht oder schnellsmöglichst eure Position so verändert, dass ihr durch eine Öffnung in einer auf euch zufahrenden Glaswand findet.

Ich gegen den Rest der Welt

Auch ein Multiplayer ist verbaut. Darin könnt ihr Highscores vergleichen, Freunde und Familie zu einem Video-Duell herausfordern und so beweisen, wer fitter ist oder einfach Übungen absolvieren, die dann mit Spielern weltweit verglichen werden. So wird euer Wohnzimmer noch mehr zu einem Fitnesscenter, in dem ihr euch mit Freunden verabreden zu gemeinsamen Sessions verabreden könnt.

Fazit

Nike+ Kinect Training ist vor allem Spielern ans Herz zu legen, die ihr Training im eigenen Wohnzimmer erweitern wollen. Denn dank motivierendem Nike Fuel System lassen sich alle Erfolge mit Freunden teilen, wodurch der Ehrgeiz geweckt wird, immer besser da zu stehen.

Sämtliche Übungen werden größtenteils sehr gut von der Kinect-Kamera erfasst, so dass nur selten Frust wegen nicht richtig erkannten Widerholungen aufkommt. Schön ist zudem die Möglichkeit, eigene Lieder in das Training einzubinden.

Anfänger könnten jedoch etwas überfordert von dem Spiel sein, vor allem wenn es darum geht, die richtige Körperhaltung zu wahren und die notwendigen Wiederholungen zu absolvieren. Diesen Punkt konnte ich selbst aber nicht überprüfen und kann es daher nur vermuten.

Zudem könnte man schnell Probleme im Zimmer bekommen, da einige Übungen wirklich viel Platz benötigen. Wer sich also nicht sicher ist, ob der Platz daheim ausreichend ist, lädt die Demo vom Marktplatz herunter und überprüft diesen Punkt. Dies gilt natürlich auch für diejenigen, die ein paar Schnupperstunden im virtuellen Fitnesscenter nehmen wollen.


Bewertung

Pro

  • Motivierendes System
  • Gute Spieler-Erkennung über Kinect
  • Eigene Lieder als Soundtrack nutzbar

Contra

  • Bedarf viel Platz im Zimmer
  • Einige Übungen werden nicht richtig erkannt
  • Zwecksmäßige Grafik

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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