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Lange werkelte das Team der 4A Games still und heimlich an der Versoftung des erfolgreichen Romans des Jungautors Dmitry Glukhovsky, der den gleichnamigen Titel wie das Spiel Metro 2033 trägt. Ob die bereits frühzeitig begonnenen Arbeiten lohnenswert waren und ob sich dieser etwas andere First Person Shooter im Dschungel der aktuellen Releases behaupten kann, klärt unser Review für euch.

Ein Video, dass für Vorfreude sorgte

Ich erinnere mich noch sehr genau an die erste Ankündigung und den ersten kleinen Trailer, die der Publisher THQ zu Metro 2033 veröffentlichte. Zu Metro 2033 fiel mir bisher nur der hochgelobte Roman des Autors Dmitry Glukhovsky adhoc ein. Selbst hatte ich diesen zwar noch nicht gelesen, konnte mich jedoch vorab auch nicht den vielen positiven Berichterstattungen so gänzlich entziehen. Daher war die Überraschung für ein Setting in der Moskauer Metro auch nicht sonderlich überraschend - aber ich empfand es doch sehr mutig, dieses Thema zu verwenden, gleichwohl jedoch auch eine geniale Idee, denn die Story sollte atemberaubend und beklemmend sein - so wie auch die Geschichte der Moskauer Metro. Diese wurde im Russland unter Stalin und durch die Einflüsse des zweiten Weltkrieg zu einem der größten Atom- und Luftschutzbunker der Welt ausgebaut und diente sowohl dem Militär als auch der Bevölkerung als Zufluchtsort. Auch heute ist das Metro-Netz, das die gesamte Stadt unterhöhlt und unter anderem mit dem sog. "Braunen Ring" zur schnellen Beförderung in der Stadt dient, als Bunkeranlage nutzbar.

In der nahen Zukunft

In nicht allzu ferner Zukunft beginnen die Wurzeln der Geschichte zu Metro 2033. Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen.

Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch das U-Bahn-Netz macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll. Artjom wurde kurz vor dem Ausbruch des großen Krieges geboren, wuchs aber bereits in den letzten 20 Jahren gemeinsam mit seinem Stiefvater in seiner Heimatstation WDNch im Norden Moskaus auf.

Ich bin Artjom

Der Spielverlauf wird durch die Steuerung des Protagonisten Artjom bestimmt. Man kennt Artjom in seiner Heimatstation, wo er sich auch zum Wachdienst der Station freiwillig meldete. Bereits zu Beginn wird klar, wie eng, stickig und eintönig das Leben über die vielen Jahre im Moskauer Untergrund bereits gewesen sein muss. Die Tunnel der Station sind dicht besiedelt, die hygienischen Mittel sind ebenso wie Nahrung und Munition zur Verteidigung sehr beschränkt. Die Luft steht förmlich und lässt sich mit dem Messer schneiden.

Gestank und Schweiß liegen in der Luft und dennoch sieht man zwischen all diesen gezeichneten und teilweise bereits verwirrten Erwachsenen weiterhin Kinder umherlaufen, die die Welt außerhalb der Station noch nie gesehen haben. Sie sind Grund genug, die Station zu erhalten und sich den Gefahren außerhalb der sicheren Stationen zu stellen. Denn neben unterschiedlichen Fraktionen der Menschen huschen durch die Gänge der Metro auch Opfer der Strahlenkatastrophe. Entstellte und genetisch fragwürdige Kreaturen, die es im Gegensatz zu den Menschen auch schaffen, ohne Hilfsmittel an der Oberfläche ihr Unwesen zu treiben.

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Fazit

Metro 2033 hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck und das trotz der technischen Mängel. Die Engine liefert trotz allem eine beklemmende und einschüchternde Atmosphäre, die ihresgelichen sucht. Die spannende und hervorragend nahe am Roman umgesetzte Story sowie die tolle Synchronisation tun ihres dazu.

Das Spiel könnte man als gelunge Symbiose zwischen FEAR, The Darkness, Dark Sector und einem Shooter wie Modern Warfare bezeichnen. Es ist alles dabei: Eine hervoragend erzählte Story, reichlich Action jede Menge Schusswechsel und ne gehörige Portion Angst vor dem nächsten Schritt. Dabei schafft es das Spiel den Spannungsbogen sehr langsam aber dennoch kontinuierlich über die Spieldauer von 10-12 Stunden aufzubauen und immer leicht zu erhöhen.

Einen besonderen Wiederspielwert bietet Metro 2033 allerdings nach dem einmaligen Durchspielen für die wenigsten Spieler. Es werden wohl nur Gamerscorejäger nochmals in die Moskauer Metro absteigen, um die weiteren Erfolge zu erlangen. An vielen Stellen kann dabei das faire Checkpoint- und Speichersystem helfen, dass es ermöglicht, auch nach dem Abschluss des Spiels einzelne Kapitel direkt nochmal anzuwählen und zu spielen.

Metro 2033 ist ein echter Überraschungstitel, der sich hinter vielen gross angekündigten Mainstreamtiteln nicht verstecken muss. Technische Mängel werden durch das Gesamtspiel wett gemacht. Eines ist klar: Metro 2033 sorgt für "Erpelfolie" an den Armen und stehende Nackenhaare.

Wir verleihen zudem den XBoxUser Special Award für eine hervorragende Romanadaption und warten auf Metro 2034.


Bewertung

Pro

  • Romanvorlage gut umgesetzt
  • Gänsehaut-Feeling
  • Tolle Synchronisation

Contra

  • Technische Mängel
  • Wiederspielfaktor gering

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

42 Kommentare

Schlüppies :3 |24/7| Mo, 30.05.2011, 19:19 Uhr

^hach^, ich erinner mich heute noch gern an die Maske zurück...:)

oder die Stellen wo man sich vor den fliegenden Viechern verstecken muss oder an den häßlichen Ausserirdischen vorbeischleicht... achja:)

Jahrgang94 Mo, 30.05.2011, 18:32 Uhr

Habe es heute nun auch durchgespielt. 750/1250 G.

Mir hat es eigendlich recht gut gefallen. Zweimal kann man es durchspielen, dann wird es aber langweilig. Story, Atmosphäre und Grafik waren gut.

LG

superbernst Mi, 26.05.2010, 11:22 Uhr

Kan mir jemand helfen bin im Kapitel 3 wo ich nur ein Messer habe und nicht zustechen kann? Normal?

mfg Superbernst

Freakwood Fr, 21.05.2010, 10:22 Uhr

Ich hab Metro 2033 durchgespielt und muss sagen, dass Ich lange nicht mehr das Vergünugen hatte, ein Spiel mit so effizientem Sound zu spielen. Die SoundFX sind ja tatsächlich sehr subtil eingesetzt aber meiner Meinung nach trotzdessen richtig gut plaziert. Vorallem tragen sie ein großes Maß Authentizität mit sich, welche die Spielerfahrung um einiges bereichern. Die technischen Mängel kann man bei dem Setting sicherlich verkraften.

Ruepel Mi, 19.05.2010, 08:56 Uhr

Also mich „schocken“ meinte ich auch nicht das ich ein Horrorspiel erwartet habe. ;-) Sollte nur heißen das es mich wirklich 0 berührt hat. Es wird versucht irgendwie ein Atmosphäre aufzubauen was in meinen Augen aber völlig misslingt, es kommt bei mir einfach überhaupt nichts rüber. Die Viecher selbst und die Bewegungen sehen schlecht aus. Der Waffensound ist teils unter aller Sau.

Nee, das war nix, zumindest nicht für mich.

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