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Schon mal ein paar Kalorientierchen abtrainieren, bevor der Weihnachtswahn beginnt? Dafür kommt freilich ein neues Tanzspiel gerade recht. Vorausgesetzt, man mag gerne Tanzbewegungen. Wir schauen uns an, was das neue Xbox Spiel Just Dance 2015 für Kinect aus dem Hause Ubisoft taugt und sagen euch, ob sich der Kauf lohnt.

Die Struktur

Wie im Vorgänger liegt der Focus in der Navigation auf schnelle Zugänglichkeit. Erneut wurde auf unnötige Verschachtelungen in den Menüs verzichtet und man kann sich schnell zum gewünschten Punkt vorarbeiten. Die Steuerung erfolgt dabei entweder wie gewohnt über Kinect oder auf Wunsch auch über den Controller. Es gibt leider immer noch keinen offline-Battlemodus, aber dafür wieder den World-Modus. Man kann sich mit diesem mit der Welt verbinden und mit anderen Spielern zusammen zu einem Lied tanzen. Die Events sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Man findet also die Modi Boys vs Girls oder Crew vs Crew und weitere vor. Für die kompetitiven Gamer gibt es die Option, an der globalen Rangliste teilzunehmen und sich gegenseitig mit anderen Tänzern zu messen.

Das Autodance-Feature macht einen Schnitt aus diversen Tanzmomenten des Songs und speichert sie als Clip temporär ab. Auf Wunsch kann dieser veröffentlicht und ohne Wartezeit geteilt werden. Ein nettes Feature, aber gut, das muss jeder selbst entscheiden, ob er das möchte. Ebenfalls wieder an Board: Der On-Stage-Modus. Für Spieler, die sich selbst gerne in der Mitte sehen. Man erhält zwei Backgroundtänzer, die einen während dem Song begleiten und wenn Karaoke aktiv ist, darf man auch seinen Gesang dazu beitragen. Rettet die Fenster!

Doch auch für die sportbegeisterten Gamer gibt es wieder den Just-Sweat-Modus. Ja, wie der Name schon sagt, soll man hier schwitzen. Für Bewegungsfaule also nur bedingt zu empfehlen. Mittels von Playlisten lässt sich das Programm personalisieren und ein lockeres oder auch intensives Workout erstellen. Kalorientierchen werden als Motivationsansporn wieder mitgezählt. Brandneu ist der Handymodus, auf den wir im Praxistest separat eingehen.

Ran an den Speck

Wir fangen mit einem einzelnen Song an und das Spiel legt wie gehabt mit der Tanzoperation los. Man findet auf den Bildschirm den Vortänzer, der einem zeigt, was wie gemacht werden soll. Die Optik ist hier ähnlich wie in den letzten Vertretern und zeigt sich wieder stylisch mit weißen Figuren, die man in diverse leuchtende Klamotten gesteckt hat. Das Motion-Capturing ist dabei mal wieder ein Genuss in Aktion zu sehen.

Vom Tanzen her ist es leicht zu folgen. Das liegt allerdings nicht daran, dass wir zum Tanzen geboren sind, sondern schlicht weg an der popeligen und laschen Erkennung. Das ist schade, denn somit kann man mehr oder weniger hampeln wie man will. Die Songliste macht aber wieder Laune und optisch macht das Spiel eine gute und abwechslungsreiche Figur. Die Bewegungen werden wieder mehr oder weniger gut gematcht und man erhält ein ,,Perfekt" sobald das Spiel meint, dass man mit der Bewegung halbwegs richtig lag.

Es ist wie auch zuvor möglich, sich einen Tanzpartner mit hereinzuholen und zu zweit macht es natürlich umso mehr Laune. Wie bei allen Fitnessspielen sollte man sich allerdings in guter Verfassung befinden und keine Knie oder Gelenkschmerzen haben, bevor man anfängt. Dazu sei noch gesagt, dass eine dementsprechende Aufwärmphase nicht wirklich stattfindet. Man legt gleich kalt mit dem Tanzen los. Das kann auch zu Problemen führen. Ambitioniertere Spieler sollten sich also ein wenig selbständig vorher aufwärmen.

Das Smartphone am Start

Tja, das darf anscheinend auch in einem Kinect-Spiel nicht fehlen. So kann man sich via Handy-App ein zusätzliches Programm auf das Smartphone laden. Unterstützt werden hierbei Android und iOS. Windows-Phones haben mal wieder das Nachsehen. Die App kann man flux via QCR-Code herunterladen und man erhält die Möglichkeit, sich mit der Konsole zu verbinden. Das getan wackelt man vor dem Kinect-System mit Handy in der Hand herum. Ob das jetzt der neue Dance-Style ist? Naja, immerhin kann man somit gleichzeitig tanzen und WhatsApp-Nachrichten abfragen. Die Texte sehen dann bestimmt lustig aus.

Die Handy-App bietet aber sogar die Möglichkeit, sich ohne Kinect zu verbinden. Aha! Na gut, dann machen wir das doch mal. Ausprobiert und... klappt. Toll! Aber hmm, woher weiß denn das Game, was ich mit meinem Kopf meinen Beinen oder Füßen so anstelle und wie will es das verifizieren? Antwort: Gar nicht.

Ok... Aber die Entwickler haben bestimmt für das Smartphone einen extra laschen Modus implementiert, der mit Kinect wieder deaktiviert wird. ODER? Wir machen einen kleinen Test, um das zu verifizieren. Smartphone wieder ausgeschaltet und wir schieben zwischen uns und dem Kinect-Sensor einen 2m breiten Couchtisch von 43cm Höhe. Damit ist alles unterhalb der Knie abgeschnitten.

Wir starten den Song und werden wieder mit einem ,,Perfekt" belohnt obwohl Kinect unsere Beine gar nicht sieht. Was wir flauen Gefühls geahnt haben, ist Tatsache: Das Spiel interessiert sich null für die Beinarbeit und matcht nur in etwa Torso und Arme. Das ist übel. Wenn ich einfach so zu einem Song tanzen will, kann ich auch Radio anschalten und muss mir kein Spiel kaufen.
Hierfür ziehen wir satte Punkte beim Gameplay ab.

Die Tanzchoreographie

Hier gibt es wenig zu moppern. Im Gegenteil. Starke Moves sind wieder am Start und stellen eindeutig einen großen Pluspunkt in dem Spiel dar. Wie oben beschrieben ist unser Vortänzer oder auch die Vortänzerin perfekt animiert und sieht dabei noch äußert stylisch und cool aus. Wie auch schon in den Vorgängern wird anhand von dekorativen Elementen wie Ringen, Stirnbändern und anderen Accessoires die Bewegung klarer. Sie heben sich auf der weißen Comic-Haut der Tänzer klar hervor und helfen die Moves besser zu verstehen.

Die coole Optik hat aber noch einen weiteren Vorteil. Im Gegensatz zu dem gerade erschienenem Kinect-Spiel Disney Evolved macht es auch als passiver Zuschauer Spaß, auf den Bildschirm zu blicken. Es animiert einen regelrecht und so mancher Couch-Potato hat dann vielleicht doch Bock einfach mitzumachen. Die Choreographie erfordert aber schon eine gute Portion an körperlicher Bewegung, ist aber nicht so hart, dass man danach zusammenkracht. 

Bunte Song-Auswahl

Die Musikzusammenstellung bietet wirklich etwas für jeden Geschmack. Von Pop bis Rock von Latin bis Samba. Man hat ein schönes Spektrum an Genres zur Verfügung, um sich auszutoben. Es gibt Tracks von Run DMC & Aerosmith, Ellie Goulding, Miley Cyrus, Lady Gaga, Maroon 5 und viele mehr. Also wirklich reichlich bekannte Songs und Tunes.

Fazit

Der neue Titel Just Dance 2015 bietet wieder viele Möglichkeiten, um sich tänzerisch auszutoben. Leider ist aber die Erkennungsrate zu lasch eingestellt und man sieht nicht, an welcher Stelle man richtig oder falsch liegt. Ein Tisch, den wir testweise ins Bild gestellt haben, hat in keinster Weise die Ergebnisse beeinträchtigt.

Die Bewegungen an sich machen aber Spaß und es fördert das gemeinsame Zusammenspiel mit dem Partner oder auch mit Freunden, denen Bewegung kein Fremdwort ist.

Die netten Animationen zaubern wieder ein Lächeln aufs Gesicht und beeindrucken aufs Neue mit stylischer Eleganz. Einziger Wehrmutstropfen: Trotz dessen sieht man aber keinen großartigen Unterschied zwischen der Xbox 360- und der Xbox One-Version.


Bewertung

Pro

  • Schöne Trackauswahl
  • Gut ausgewählte Choreographien
  • Stylische Optik
  • Erstklassiges Motion-Capturing

Contra

  • Erkennung ist mies - Tisch im Bild spielte keine Rolle
  • Kein aufbereitetes Fitnessprogramm
  • Kaum Unterschiede zwischen Old- und NextGen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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