Review zu Jane's Advanced Strike Fighters

Mit der Action-Flugsimulation aus dem Hause Trickstar Games könnt ihr als Jetpilot einem Nahost-Staat zur Wiedervereinigung verhelfen. Jane's Advanced Strike Fighters will euch den Luftkampf nahe bringen und euch ans Kampfjet-Cockpit fesseln. Ob dies mit Jane's Advanced Strike Fighters ohne unerwünschten Zwang gelingen kann, zeigt euch unser Review des Xbox 360 Games.

Im Osten nichts Neues

Als Pixel-Kriegsheld Nationen von bösen Herrschern befreien, wobei es sich dabei zumeist um zwei verfeindeten Lager handelt, die sich zu bekriegen wissen, ist nun wirklich nicht die Neuerfindung des Rads. Aber anstatt den Bösewichtern vom Boden aus das Fürchten zu lehren, setzt Jane's Advanced Strike Fighters auf den Luftkampf mit realen Flugmodellen. Dabei unterstützt ihr als Pilot der Western Democratic Alliance den Süden Azbaristans gegen den "bösen" Norden des Landes.

Eure 16 Missionen reichen von Dogfights sowie Geleitflügen, über das Zerstören von feindlichen Abwehrstellungen bis hin zur Vernichtung von strategisch wichtigen Zielen. So interessant sich die Theorie anhört, umso langweiliger gestaltet sich jedoch die Praxis. Es mangelt insgesamt an Spannung, Abwechslung, kreativen Umsetzungen, Überraschungen und Herausforderungen. Von Höhepunkten ganz zu schweigen. Alles wirkt ziemlich öde und anspruchslos, egal ob ihr Verteidigungsanlagen angreift oder feindliche Flieger jagt, überall mangelt es an nennenswerter Action und erhöhten Blutdruckwerten. Und dies liegt keinesfalls nur an den äußerst müden, flügellahmen Fluggeräten die der Titel zu bieten hat.

Mit dem Tretboot durch die Schallmauer

Eines fällt dem hungrigen Pixelpiloten sofort auf, wenn er mit seinem Kampfjet durch die Lüfte jagen will. Die Fluggeräte erinnern auf ganzer Linie an den letzten Tretboot-Ausflug mit den Großeltern, denn das Geschwindigkeitsgefühl bleibt hier gänzlich auf der Strecke. Wie dicke Milch schieben sich die Kampfmaschinen übers Geschehen und erzeugen einen Geschwindigkeitsrausch, wie es sonst nur Opa und Oma mit dem Tretboot auf dem Ententeich schaffen. Nur die Treffsicherheit der Waffen sorgt für noch mehr Kopfschütteln.

Die Steuerung reagiert enorm träge und überträgt zu keiner Zeit ein gewünschtes Fluggefühl. Die über 30 verfügbaren Flugzeuge fliegen sich alle gleich, die Bewaffnung ändert sich zwar, aber fliegerisch ändert sich insgesamt nichts. Ihr fliegt im Schneckentempo über pixel- und detailarme Landschaften, ballert aus ewig vollen Magazinen immer wieder am Ziel vorbei, erfreut euch über eure volle Energieleiste, um im gleichen Augenblick völlig überrascht abzustürzen. Arcade 1.0 lässt grüßen.

Zum Glück müsst ihr nicht wie in den 1990er Jahren immer wieder Geld einwerfen und dürft euch stattdessen über die unzähligen Checkpoints erfreuen.

Augen und Ohren auf Durchzug stellen

Mit einer über 60.000 km² großen Spielwelt aus texturarmer, verschwommener Landschaft bietet Jane's Advanced Strike Fighters auch dem Hardcore-Piloten Spielraum bis zum Abwinken. Technisch gesehen, eine komplett veraltete Landkarte, die kaum eines Blickes wert ist. Einzig die Fluggeräte können einigermaßen überzeugen, da sie recht detailgetreu nachgebildet wurden.

Der Sound und die englische Sprachausgabe runden das recht schwache Bild nahtlos ab. Das englische Briefing mit Ost-Akzent passt bequem in die unterste Schublade, die Effekte wirken allesamt halbherzig bis albern, der Rest ist leider nicht der Rede wert. Daumen runter!

Wo fliegen sie denn?

Der Mehrspielermodus bietet Luftkämpfe für bis zu 16 Spieler. Diverse Team- und Versus-Modi laden zum Spielen ein und auch ein Koop-Modus steht bereit. Wer also von der Einzelspieler-Kampagne genug hat und sein Leid mit anderen Spielern teilen will, der darf sich ins Online-Getümmel stürzen. Schade nur, dass während der ganzen Testphase nicht ein einziger Spieler zu finden war. An den derzeit hohen Spritpreisen kann es ja eigentlich nicht gelegen haben.