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Die weite Welt des Clippingfehlers

Die Engine ist die gleiche geblieben, grafisch ist das Spiel nicht besser geworden. Das ist aber nun nicht unbedingt ein negativer Punkt. Die nachgerenderten Zwischensequenzen sind von enorm guter Qualität, die haben sogar spielfilmreife Tendenzen. Die sonstigen Zwischensequenzen sind ebenfalls gut, das liegt aber allein schon daran, dass die Charaktere enorm viele Ausdruck- und Bewegungsmöglichkeiten haben. Auch sonst macht die Grafik einen sehr soliden Eindruck. Besonders schön sind die Landschaften, die mit sehr viel Liebe zum Detail entworfen wurden. Es gibt so viele unterschiedliche Orte, von dem mit Schnee bedeckten Vagabundenlager, über das Industriegebiet Bowerstones und dem schönen Schloss bis hin zu der Wüste und zu mysteriösen Höhlen.

Als negative Aspekte gesellen sich dann aber z.B. folgende Sachen dazu: Zum einen sind die Waffen langweilig entworfen und an optischen Veränderungen, die durch Benutzung auftreten, gibt es nicht viel Verschiedenes. Auch die restlichen Kampfeffekte, Magie, Kombos und so weiter sind recht eintönig - Abwechslung sucht man vergeblich. Zum anderen gibt es dann auch viele Clippingfehler, die den Eindruck mindern. Man kann fast immer ,,durch" seinen Hund laufen, über Treppen gleitet man noch immer drüber und mehr als einmal kam es vor, dass wir uns ,,in" einem Hügel und zwischen Wänden und Türen wiederfanden. Das sieht dann äußerst lächerlich aus und wirkt so, als hätte man nicht genügend Zeit gehabt, die Fehler abzustellen.

Was die klanglichen Eindrücke angeht, kann man aber von einem durchweg positiven Erlebnis sprechen. Die deutsche Synchronisation ist gut bis sehr gut. Einige Charaktere sprechen zwar teilweise einfach zu langsam und nicht emotional genug und der Charme des Butlers Jaspers (der im Original von John Cleese gesprochen wird) geht auch ein wenig verloren - insgesamt kann man aber von einer sehr bodenständigen Synchronisation sprechen. Exzellent ist mal wieder der Soundtrack, welcher das Fantasyabenteuer gekonnt unterstreicht. Die Musik ist stets an den Ort und das Geschehen angepasst; einige bekannte Töne aus den Vorgängern sind ebenfalls enthalten.

Auf Schritt und Tritt zu zweit

Neben eurem vierbeinigen Begleiter habt ihr in Fable III auch wieder die Möglichkeit, Unterstützung von anderen Spielern zu bekommen. Diesmal wurde das System aber weitestgehend perfektioniert und ihr bekommt nicht mehr einen Zufallshelden zugeteilt, wenn ihr bei jemand anderem mitspielt, sondern könnt euren eigenen Helden aus eurem eigenen Spiel auswählen. Außerdem: Beide Helden behalten, was sie auf ihren gemeinsamen Abenteuern verdient haben, einschließlich Gildensiegel, Gold und andere Schätze. Am Ende der Multiplayer-Sitzung nimmt der zweite Held seinen Anteil mit in seine Welt. Allerdings schreitet nur der erste Spieler in seiner Geschichte voran.

Der Mehrspielermodus ist lokal oder über Xbox Live gleichermaßen verfügbar. Über Xbox Live könnt ihr wie gehabt mit Kugeln interagieren, welche andere Spieler repräsentieren und in der ganzen Welt herumschwirren. Dann könnt ihr ohne weiteres beitreten und mitspielen. Ein Hindernis im Ko-Op ist allerdings folgendes: Man kann sich nicht allzu weit voneinander wegbewegen. Dies lässt das Erkunden oft schwer erscheinen und das Kämpfen läuft auch nicht so ab, wie man es sich wünscht. Denn sagen wir, einer konzentriert sich auf den Fernkampf und der andere auf Nahkampf, so ist das Vorhaben schon fast gescheitert. Denn die Tatsache, dass beide Helden relativ nahe beieinander bleiben müssen, hindert einen an ausgeklügelten Kampftaktiken zu zweit. Hier wäre eine elegantere Lösung wie z.B. der Splitscreen der neuen Legospiele angebrachter gewesen.

Was ebenfalls dann aber ein Problem im kooperativen Gameplay ist, ist die Tatsache, dass das Spiel schlicht und einfach zu leicht ist. Mit der geballten Kraft zweier Helden kann nicht mal der allerletzte Endgegner (wir verraten an dieser Stelle nichts) mehr als drei Minuten aushalten. Wir haben das Spiel lange im Ko-Op getestet und wir sind nur so durch die Kämpfe hindurchgerauscht. Die Kämpfe waren enttäuschend schnell vorbei.

Abgesehen vom gemeinsamen Kämpfen stehen euch aber noch weitere Möglichkeiten offen: Ihr könnt als Helden untereinander Geschenke vergeben und so seltene Gegenstände erhalten. Auch Geschäftsbeziehungen können eingegangen werden und es ist sogar möglich, einen anderen Helden zu heiraten und mit ihm Kinder zu bekommen!

Die restlichen Features, was Xbox Live angeht sind eigentlich an einer Hand abgezählt: Ggf. könnt ihr Objekte auf dem XBL-Marktplatz kaufen und ihr könnt eure Statistiken ansehen.

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Fazit

Enttäuschend... Fable III kann nicht an die Klasse des Vorgängers anknüpfen und bietet an vielen Stellen eher einen Regress als einen Fortschritt. Das Kampfsystem ist lächerlich banal und einfach (und hat überhaupt keinen Rollenspiel-Charakter mehr), die Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Dorfbewohnern sind viel eingeschränkter und es fehlt hinten und vorne an spannenden und fordernden Nebenquests.

Sicherlich bietet die Grafik Abwechslung, die Synchronisation ist gut, die Story ist genial und die Spielidee faszinierend; das alles macht jedoch absolut nicht wett, dass der Kern des Spiels gelitten hat.

Wir haben hier kein Rollenspiel mehr, sondern ein Adventure für die breite Masse, das schnell im Regal landen wird. Fable III ist sicherlich kein schlechtes Spiel, es macht auf alle Fälle richtig Spaß, aber es wird seinen Erwartungen bei weitem nicht gerecht. Zwar hatten die Entwickler zwei Jahre Zeit, aber das hat wohl noch nicht ganz gereicht. Zwischen erstem und zweitem Fable lagen immerhin satte 4 Jahre.

Für echte Fable Fans dürfte sich das Spiel also nach circa vier bis fünf Stunden Spielzeit als Enttäuschung entpuppen, Nicht-Fablekenner werden müde lächeln.


Bewertung

Pro

  • Man kann als König/Königin regieren
  • Gut & Böse dynamischer
  • Detailverliebtes Design
  • Sehr spannende Story
  • Abwechslungsreiche Missionen

Contra

  • Viel zu leicht (ergo: zu kurz)
  • Interaktionsmöglichkeiten mit Bewohnern sehr begrenzt
  • Wenig Waffen, wenig Kleidung, wenig Magie, wenig Items
  • "Aufleveln" durch Freischalten von Upgrades, nicht durch Spielen
  • Zu wenig Kämpfe

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 10 von 10
10/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

76 Kommentare

Filip94 Di, 02.08.2011, 18:19 Uhr

Wollte genau das selbe fragen wie xXric1993Xx ob jemand vllt alle waffen hat :) mir diese kurz rüberschicken könnte und ich sie dann sofort zurückschicke damit ich endlich den Erfolg bekomme

Giggles Di, 26.07.2011, 12:20 Uhr

Wenn du Geld brauchst, machst du es so wie Revolvermann. Dann lässt du einfach deine Xbox 360 laufen, wenn du willst über Nacht und am nächsten Tag hast du genügend Geld. Geht natürlich nur mit einem Kabel-Controller oder du schließt deine GH bzw. Rockband Gitarre an. Der Wireless-Controller wechselt nämlich nach 10 Minuten auf "Abwesend" und das Spiel wird gestoppt.

xXric1993Xx So, 24.07.2011, 17:19 Uhr

ahm hat vll jemand alle waffen und könnte sie mir kurz tauschen? ich tausch auch sicher wieder zurück...

Revolvermann So, 24.07.2011, 17:04 Uhr

Ist genauso wie in Fable 2. Kaufe von Beginn an alle Geschäfte, dann bekommst du ständig die Einnahmen und hast ausgesorgt. Danach noch alle Häuser kaufen. Restaurieren braucht man sie nicht unbedingt. Habe ich zwar anfangs gemacht, ist aber nicht nötig.
So war ich schon nach kurzer Zeit - wie auch schon in Fable 2 - steinreich. :smt023

Alien So, 24.07.2011, 16:10 Uhr

Dann bin ich ja Stunden mit Schmieden beschäftigt, hätt gern die schnelle Kohle, wie ein richtiger Politiker eben :smt003

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