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In nicht mehr all zu langer Zeit kommt die siebte Episode des Star Wars-Imperiums ins Kino. Das Franchise boomt gerade und auch Disney will sich die Chance nicht entgehen lassen, etwas vom Kuchen abzubekommen. Mit Disney Infinity 3.0 bringen sie nicht nur die Star Wars Helden ins Spiel, sondern bauen auch auf den Spielfiguren auf, die den gerade so beliebten amiibos von Nintendo gleichen. Das Prinzip ist nicht neu, findet aber immer häufiger Anhänger. Wir haben uns angeschaut, was die dritte Ausgabe von Disney Infinity auf der Xbox kann.

Komm auf die dunkle Seite

Im Disney Infinity 3.0 Starter-Set habt ihr neben der Basis auch zwei Figuren zur Verfügung, nämlich Ahsoka Tano & Anakin Skywalker. Außerdem bekommt ihr dazu noch die Twilight of the Republic-Bonusmünzen. Wenn ihr alles an eure Konsole angeschlossen habt, kann es auch schon losgehen. Wie in den Teilen zuvor besteht auch hier die Möglichkeit, entweder mit der Toybox loszulegen, die euch die Möglichkeit bietet, eurer Kreativität freien lauf zu lassen - oder aber ihr folgt der Story und startet euer Abenteuer im Star Wars Universum.

Direkt zu Anfang merkt ihr, dass hier auf die originalen Synchronsprecher verzichtet werden musste. Der Ersatz macht aber einen verdammt guten Job - ob im Deutschen oder im Englischen. Die Stimmen passen perfekt zu den Charakteren und ihr weint den Originalen keine Träne hinterher. 

Im Spiel befindet ihr euch von der Story her zwischen der ersten und der dritten Episode. Hier wurde die Geschichte etwas von den originalen Erzählungen abgewandelt. An einigen Stellen ist es mehr und an anderen weniger auffällig. Insgesamt hält es sich aber in einem angemessenem Rahmen und wird sicher nur Fans auffallen.

Ab in die Galaxie

Wir starten im Weltall. Schnell wird klar, dass der dritte Teil dem letzten Ableger weitaus überlegen ist. Die Welt ist größer als alle Playsets aus 2.0 zusammen. Insgesamt macht das Spiel einen deutlichen Sprung nach vorne. An der Steuerung hat sich jedoch nichts geändert. Wer die letzten Teile gespielt hat, wird sich direkt heimisch fühlen. Neulinge haben den Dreh auch ganz schnell raus.

Zwar ist eure Spielewelt riesig, ihr seid jedoch an einen bestimmten Pfad gebunden und könnt euch nicht frei bewegen. Strecken sind vorgegeben und müssen eingehalten werden. Es gibt aber jede Menge geskriptete Events, die nie für Langeweile sorgen, ob bei Groß oder Klein. Auch wenn das Spiel eine Altersfreigabe ab 6 Jahren bekommen hat und sicherlich auch kindergerecht gehalten werden soll, ist es an einigen Stellen teilweise viel zu einfach. Ein paar kniffligere Rätsel - geerade auch für ältere Spieler - wären wünschenswert gewesen.

Ein Level-Up - oder nicht?

Auch im dritten Teil wurden die Fähigkeitspunkte übernommen. Leider auch mit den Fehlern und Schwächen des alten Systems. Erfahrungspunkte bekommt ihr durch Goldfunken, die ihr aufsammelt, nachdem ihr einen Gegner ins Jenseits befördert habt. Für jede Figur macht ihr das individuell. Ist die Leiste bei einem Charakter voll, habt ihr die Möglichkeit, eine Fähigkeit für diesen aufzuleveln. Wie schon im letzten Teil ist es fast irrelevant, ob und in welche Fähigkeiten ihr investiert. Das ganze System wirkt ein wenig lieblos. Am Ende ist es nämlich egal, ob ihr invesitert habt. Erfolge feiern könnt ihr auch ohne eine einzige Investition getätigt zu haben.

Die Toybox 3.0

Die Toybox der Disney Infinity-Teile ist wohl eines der beliebtesten Projekte. Wie der Name schon erahnen lässt, habt ihr freie Hand, was die Gestaltung und das Gameplay angeht. Ihr könnt euch austoben, eure eigenen Level erstellen, sie mit Funktionalität und Komplexität verknüpfen und so ganze Welten erschaffen. Spieler, die bereits Project Spark gespielt haben, sollte das Prinzip der Toybox kein Rätsel sein. Alle, die sich unsicher sind, können sich zuerst bei Project Spark austoben. 

Zusätzlich zu den schier unendlich vielen Möglichkeiten, die euch die Toybox bietet, könnt ihr auch noch eure Figuren abwechselnd auf die Basis stellen und ins Spiel integrieren. Hier ein großer Pluspunkt, der sicher nicht nur für Sammler interessant ist: Alle Figuren sind mit der Toybox kompatibel. Solltet ihr also bereits welche aus den Vorgängerteilen besitzen, könnt ihr diese problemlos in euer Spiel einbeziehen.

Neben fertigen Leveldesigns und euren eigenen Kreationen, bietet Disney euch die Möglichkeit, durch eine kostenlose Registrierung in der Community, alle dort von anderen Spielern erstellten Welten auszuprobieren. Einen Blick ist die Community in jedem Fall wert. Der Ideenreichtum einiger Spieler ist atemberaubend.

An dieser Stelle also ein klarer Pluspunkt für die Toybox. Selbst wenn ihr die Hauptstory durchgespielt habt, muss das Spiel nicht im Schrank versteckt werden. Durch die Toybox und die Komplexität der Möglichkeiten habt ihr auch nach Beenden des Hauptspiels noch lange Zeit etwas von Disney Infinity 3.0.

Fazit

Wer von Disney Infinity 2.0 enttäuscht war, darf sich wieder freuen: Der dritte Teil macht qualitativ einen großen Sprung nach vorne. Die Figuren, das Spiel, die neue, überarbeitete Toybox, alles macht einen durchweg positiven und hochwertigen Eindruck. Die Entwickler haben sich nahe am Original der Story gehalten und für eine gelungene Inszinierung gesorgt.

Die übersichtlichere und komplexere Toybox sorgt auch nach dem Beenden der Hauptstory für jede Menge Spielspaß. Zusammen mit der Disney Community scheinen eure Möglichkeiten unendlich zu sein. Auch eure alten Disney Helden der vorherigen Teile lassen sich in die Toybox integrieren und können miteinander kommunizieren und Abenteuer meistern.

Ganz egal ob Star Wars Fan oder nicht, mit Disney Infinity 3.0 habt ihr auch so viel Vergnügen.


Bewertung

Pro

  • ältere Figuren auch in 3.0 nutzbar
  • Toybox komplexer und übersichtlicher
  • großer Qualitätsfortschritt zum Vorgänger

Contra

  • Spielfiguren auf Dauer teuer
  • teilweise etwas zu einfaches Gameplay

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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