Review zu Afro Samurai

Hornhautalarm

Afro Samurai ist ein Hack and Slay, wie es im Bilderbuch steht, damit ist fast alles gesagt. Abgesehen von Ninja Ninja, welcher alles abwertend, beleidigend und teilweise sexistisch kommentiert, steht ihr alleine gegen unzählige Gegner. Ihr lauft durch verschiedene Areale und werdet zwischendurch immer wieder angegriffen. Wenn ein Kampf startet, ist das Gelände durch unsichtbare Wände abgesperrt, welche aber nicht weiter erläutert werden. Es gibt nur Treten, Leichter Schwerthieb, Schwerer Schwerthieb, Springen und Block. Damit werdet ihr nun einige Stunden verbringen. Im Prinzip reicht es einfach, dauerhaft die Finger auf die Schwerttasten zu hauen und zwischendurch zu blocken, um zu parieren. Wenn ihr mehr Style haben wollt, könnt ihr die Moves auch zu verschiedenen Kombos mischen. Je länger ihr spielt, um so coolere Kombos werden euch freigeschaltet, nutzen werdet ihr diese jedoch fast nie.

Es gibt auch einen Fokus-Modus, den ihr durch Kombos aufladet. Ist dieser Modus voll, so startet eine Zeitlupe in Schwarz / Weiss Optik und das Zerteilen von Gegnern sieht ein Stück cooler aus, dies liegt auch daran das ihr hier genau kontrollieren könnt, welches Körperteil ihr dem Gegner nehmen wollt. Es wird im Spiel an diversen Momenten Kletterabschnitte und Sprungpassagen geben, die wie von Prince of Persia geklaut wirken, leider hier aber eher Frust als Lust machen. Die Kamera ist mittlerweile dank eines Updates erträglicher geworden. Wer kein Xbox Live hat, wird sich sehr über die Kamera ärgern, welche immer einen unpassenden Winkel findet und sich nur in einer Achse verändern lässt. Nach dem Patch stört diese immer noch, aber deutlich weniger als zuvor.

Das Gameplay an sich ist sehr eintönig, immer wieder haufenweise Gegner vermöbeln wird langweilig, da ist es gut, dass ihr das Game in unter 8 Stunden schaffen könnt, bevor es noch nervig wird. Nervig sind aber definitiv die kleinen In-Game Sequenzen, die gerne nach Checkpoints auftreten und sich nicht überspringen lassen.

HUD HUD HUD

Der Spieler soll sich fühlen, als würde er aktiv in einer Afro Samurai Episode mitwirken. Dafür reicht nicht nur die Kopie der Optik  ein hervorragender Samuel L. Jackson als Sprecher und coole Beats produziert von RZA, dafür muss natürlich das HUD auch angepasst werden. Angepasst heisst in unserer Zeit, das HUD wird komplett ausgeblendet. Sieht auf den ersten Blick modern aus und stört das Filmgefühl auch nicht.

Wenn man also ein HUD ausblendet, sollte man die Anzeigen auf andere Weise in das Spiel integrieren oder zumindest die Möglichkeit bieten, das HUD einzublenden. Ersteres wurde eher schlecht umgesetzt und zweiteres gibt es nicht. Eure Anzeige, welche ihr braucht, um die Fokus-Angriffe durchzuführen, ist voll, wenn euer Anhänger blinkt. Wie voll genau weiss leider keiner. Eure Energie wird anhand der Röte eures Hemdes gezeigt, im hektischen Kampf schlecht zu sehen. Eine Mini-Map oder ähnliches wäre auch nett gewesen. Ihr könnt euch per Knopfdruck von Sam Jackson zeigen lassen, wo ihr hin müsst, jedoch ist dies auch nicht optimal und besonders an Stellen, wo ihr es wirklich braucht, verweigert er seinen Dienst und beleidigt euch. HUD weglassen ist heutzutage ja schon ein Muss und wird meist gut gelöst, aber hier wird uns bewiesen, dass es auch negative Folgen haben kann.