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Es ist wieder Zeit die Flamme zu entzünden. Nach einer gefühlt ewigen Wartezeit ist nun endlich die erste Erweiterung zu Dark Souls III erschienen. Wir haben unser bestes Schwert ausgerüstet und haben uns für euch auf die Reise ins Unbekannte gemacht. Was uns in Ashes of Ariandel zugestoßen ist, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. An dieser Stelle der Hinweis, dass unter Umständen kleinere Spoiler im Artikel enthalten sein könnten!

Wer suchet, der findet

Nach dem Download der rund 1,4 GB schweren Ergänzung des Hauptspieles folgt die große Suche. Natürlich wird in Dark Souls III nicht verraten, wo sich das sinnbildliche Tor zu neuen Abenteuern aufgetan hat. Da hilft entweder nur ein Tipp von Außerhalb oder man macht sich Gedanken, an welcher Stelle man in Lothric und angrenzenden Gebieten einen Weg vermutet hatte – nur um dann festzustellen, dass einige Anlaufstellen weiter nichts verbergen. Wer allerdings im Trailer gut aufgepasst hat, dürfte bereits erkennen, wie man in die Gemalte Welt von Ariandel gelangen könnte.

Ist diese anfängliche Hürde also gemeistert, kann es mit dem Erforschen endlich wieder so richtig losgehen. Und die Welt, die einige Gemeinsamkeiten mit der Gemalten Welt aus dem Ur-Dark Souls aufweist, lädt förmlich direkt dazu ein.

Die Stimmung könnte man glatt als frostig beschreiben

Walking in a Winter Wonderland

Kurz nach dem Eintritt werden wir von einer wundervoll gestalteten, winterlichen Landschaft begrüßt. Im Schneegestöber kann man nicht sehr weit sehen, was natürlich für Überraschungsmomente mit den ersten Gegnern sorgen wird. Überall stehen abstrakt wirkende Bäume, in jeder kleinen Ecke kann die nächste Falle – oder Belohnung – verborgen sein.

Wer die eher offeneren Gebiete aus Dark Souls III mochte, wird hier seine wahre Freude haben. Denn diese überwiegen vor allem zu Beginn, dies ändert sich aber im Laufe der Erweiterungen und so bekommt man einen guten Mix aus offenen Gebieten und vertrackten, voller Abkürzungen übersäter, Festungen präsentiert.

Welcome Home, Ashen One

Während man durch diese unwirkliche Welt stapft, kommt es natürlich auch wieder zu jeder Menge Konfrontationen mit allerlei Getier und menschenartigen Widersachern. Die Meute an Gegnern ist abwechslungsreich, teils grotesk widerlich und macht vor allem auch im Kampf eine Menge her, da unterschiedliche Angriffsmuster zu überzeugen wissen.

So spielt Ashes of Ariandel designtechnisch wieder in einer ganz hohen Liga mit. Technisch bleibt jedoch alles beim Alten. Wirkt die Framerate in Teilbereichen fast flüssig und konstant, scheinen andere Areale die Wiederholungsrate noch tiefer in den Keller zu drücken, als es das Hauptspiel bereits tat. Das ist auch hier eigentlich nie ein großes Gameplayproblem, dennoch wäre hier und dort etwas weniger Schnee eine sicher bessere Entscheidung gewesen.

Soundtechnisch ist ebenfalls keine Änderung festzustellen – zum Glück. Der melancholisch melodische Soundtrack untermalt noch immer jederzeit bestens das Geschehen und Waffen klingen beim Aufprall gewohnt imposant. Die neuen Sprecher reihen sich nahtlos in die Riege der eh schon genialen Vortragenden ein. Hier gibt es kaum Grund zum Meckern.

Ob diese Brücke halten wird?

Speak thine heart’s desire

Alles in allem ist Ashes of Ariandel vor allem eines: Mehr! Mehr von Dark Souls III, mehr Tode und mehr Verzweiflung - und das ist definitiv als Kompliment gemeint. Es gibt neue Gebiete, neue Gegner und vor allem Bosse, frische, kreative Waffen, Zauber und, und, und…

Einziger Knackpunkt: Die Dauer ist etwas kurz geraten. Geübte Spieler, die wenig erkunden und auf der Jagd nach dem nächsten Boss an vielen Dingen vorbeirennen, werden nach wenigen Stunden durch sein. Von der Länge kommt Ashes of Ariandel also nicht ganz an die DLCs des zweiten Teiles heran.

Trotzdem ist es einfach genial, was für eine bedrückende Atmosphäre Dark Souls erschaffen kann. Wenn man nach kurzer Zeit Angst vor dem Summen von Fliegen hat, dann hat das Spiel seinen Job gut gemacht. Vor allem, wenn man auch als Level 120+-Charakter ordentlich vermöbelt wird...

Bedenkt man dazu noch die recht niedrigen Kosten von rund 15 € (im Season Pass wird es günstiger), ist ein Kauf für Fans ein Muss. Wir können daher die Erweiterung wärmstens empfehlen und danken an dieser Stelle Bandai Namco für die Bereitstellung eines Codes, mit dem wir schon im Vorfeld auf die Suche nach dem eigenen Seelenfrieden gehen konnten.

Quelle: XBoxUser.de

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