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Am 6. April 2013 lud Electronic Arts nach Köln ein und XBoxUser.de folgte prompt. Wer jetzt jedoch Berichte über uns bevorstehende Xbox-Titel erwartet, liegt falsch. Denn der Anlass war die Premiere eines Filmes. Mass Effect: Paragon Lost ist damit gemeint, bei dem es sich um einen Animationsfilm im bekannten SciFi-Universum handelt. Das Event war dabei sowohl der Presse als auch ausgewählten Fans und Community-Mitgliedern vorbehalten. XBU ringdrossel und XBU TNT2808 nahmen für euch die Plätze im Cinenova ein und berichten von ihren Erfahrungen.

So empfand Sven, alias XBU ringdrossel, den Film:

Mass Effect: Paragon Lost ist ein animierter Film, der in einigen Punkten zu überzeugen weiß, aber auch in anderen etwas enttäuscht. Es zeichnete sich eine sehr gemischte Rezeption bei der Vorführung des neuen Streifens im Mass Effect-Universum ab. Die Gründe dafür sind ebenfalls vielseitig.

Zunächst einmal die Betrachtung aus der technischen Sicht. Der Film ist eine Mischung aus traditionell gezeichnetem Stil und CGI-Animationen. Diese Art von Kombination ist im Allgemeinen sehr schwierig, da sich eigentlich fast immer die gerenderte Animation von der gezeichneten abhebt. Das führt zu einem Stilbruch und irritiert in den meisten Fällen. Es gibt nur sehr wenige Anime-Produktionen diese beiden sehr unterschiedlichen Welten miteinander verheiraten können. Dazu ist auf jeden Fall eine sehr hohe Qualität der CGI-Sequenzen notwendig und den meisten Fällen noch eine nicht minder aufwendige Nachbearbeitung um sicherzustellen, dass die beiden Stile (Zeichnung & Computeranimation) untrennbar ineinander übergehen. Dies ist bei Paragon Lost leider nicht der Fall. Das ausgewählte Studio FUNIMATION hat wahrscheinlich aus Budget-Gründen die Renderqualität sehr niedrig gehalten. So niedrig, dass die normalen Cut-Scenes aus den Mass Effect-Spielen diese um ein vielfaches übertrifft. Hinzu kommt die niedrige Framerate mit der diese Animationen ausgeführt wurden. Auch hier ist man von den Spielen besseres gewohnt.

Das ist zunächst einmal etwas woran man sich gewöhnen muss. Leute die hier sehr empfindlich reagieren, sollten sich den Film lieber erst ausleihen bevor sie ihn kaufen.

Der Film behandelt ferner die Geschichte von James Vega, einem Crew-Mitglied der N7 Normandy. In dem dritten Teil erfährt man nur grob warum Vega so verbittert über seine Vergangenheit ist. In Paragon Lost gewinnt man aber tiefere Einblicke in Hintergründe. Die Story beginnt mit einem Kampf auf einem kolonisierten Planeten, der gerade von dem Bloodpack angegriffen wird. Das Bloodpack besteht aus der allseits gefürchteten Kroganer-Rasse, die bekannt für ihre kriegerische Fähigkeiten ist. Vega und seine Spezialeinheit sind nun im Auftrag der Allianz unterwegs, um sie zu stoppen.
Die Story ist sehr actionlastig und bietet viele Kampfszenen sowie einige dramatische Momente. Der Zuschauer sollte aber nicht die gleiche Tiefe wie aus den Spielen erwarten. Hier geht es um den Marine James Vega und damit liegt der Schwerpunkt eindeutig auf den Feuergefechten. Vega selbst ist aber nicht wirklich wiedererkennbar. Die Frisur ist das einzige was einen an den Charakter aus dem Spiel erinnert. Der Rest wurde einem neuen Stil unterzogen, an den man sich ebenfalls gewöhnen muss. Der Film ist aber packend und an einigen Punkten sogar emotional. Besonders das Ende ist sehr dramatisch und lässt den ein oder anderen Zuschauer schlucken.

Also lohnt sich der Film? Für einen Mass Effect-Fan, ja. Denn dies ist Voraussetzung, um Paragon Lost genießen zu können. Man sollte zumindest den ersten Teil gespielt haben, um die Inhalte zu erfassen. Wer nicht weiß, wer Liara oder gar Commander Shepard ist, wird hier nur Bahnhof verstehen. Daher auf jeden Fall nur eine Fan-Empfehlung. Der Streifen ist rasant erzählt und kann Laune machen. Wer oben genannte Abstriche akzeptieren kann und ebenfalls ein paar dicke logische Storyfehler am Ende verzeiht, erlebt einen schön erzählten Actionfilm im Mass Effect Universum.

Das meint Thorben, alias XBU TNT2808, zum Film:

Da Sven bereits auf technische Details wie auch die Story im Allgemeinen eingegangen ist, werde ich diese Punkte in meiner Meinung zum Film nur bedingt mit einbeziehen. Mich beispielsweise stört der Mix aus CGI und Zeichentrick nicht, jedoch sorgten die CGI-Szenen dann doch für unfreiwillige Lacher im Kinosaal. Zu den Animationen sei noch anzumerken, dass selbst ich, der nur selten Animes schaut, viel Besseres gewohnt bin. Einige Animationen wirken dann doch zu hölzern, was für eine eher schnelle Produktion spricht.

Ein wenig muss aber auch von meiner Seite zur Handlung gesagt werden. Wie bereits oben geschrieben, sollte man zumindest einen Teil der Serie gespielt haben. So habe ich bisher nur Mass Effect 1 gespielt, was zudem einige Zeit zurück liegt. Dadurch wurde es für mich teilweise schwer, alles über die Leinwand flimmernde auf Anhieb zu verstehen. Zudem macht es sicherlich Sinn, auch den zweiten Teil gespielt zu haben, da Paragon Lost zeitlich parallel einzuordnen ist. Doch der Film sei, wie uns in einer anschließenden Q&A-Session mitgeteilt wurde, Fan-Service und ist als solcher dann natürlich vorrangig für die Fans. Da diese im Gegenzug dann auch nicht mir Fakten gequält werden sollten, die sie aus den Spielen schon in- und auswendig kennen, fällt der Punkt von meiner Seite nur gering ins Gewicht.

Was mich jedoch stark störte, waren die Charaktere. Die Charaktere, die zum Großteil aus ,,knallharten" Marines bestehen, die sich, klischeemäßig, einen One-Liner nach dem anderen an den Kopf knallen, können sich über die gesamte Länge des Filmes kaum entwickeln. Einzig Vega weiß zu gewissen Teilen zu überzeugen, was in Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei dem Film um seine Vorgeschichte handelt, kaum verwundern dürfte. Und so ist es einem dann auch egal, was mit dem Rest des Squads passiert.

Doch zum Positiven: Typische Elemente des Mass Efect - Universums werden berücksichtigt und die Story kann im Kern überzeugen, liefert sie zudem genügend Hintergrundinformationen. Dem Durchschnittszuschauer dürften dann auch kleinere Logiklücken kaum auffallen. Insgesamt fühlte ich mich über die Dauer des Filmes gut unterhalten, für einen Abend mit einer Tüte Popcorn eignet er sich allemal. Und Fans dürften den Film eh schon längst vorbestellt haben!

Nach der eigentlichen Vorführung des Filmes wurden Preise, wie der Film selbst als auch Comics oder die Spiele-Trilogie, an die Fans im Kinosaal verlost. Bei der anschließenden Question & Answer - Sitzung durften die geladenen Personen zunächst ihre Meinung zum Film äußern und anschließend EA, vertreten durch den Online Marketing Manager Christian, mit Fragen bombardieren. Leider konnte auch mehrmalige Nachfragen keine Informationen zum Nachfolger der Mass Effect - Trilogie liefern, ob es sich beispielsweise um ein Prequel oder Sequel handeln wird. Doch Hintergründe zum Film selbst oder bestimmten Entscheidungen während des Entwicklungsprozesses zu den DLCs von Mass Effect 3 konnten beleuchtet werden.

Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei EA für das tolle Event und dessen Organisation bedanken und wünschen euch viel Spaß mit dem Film, der ab dem 11. April im Verleih und ab dem 25. April 2013 im Handel zu finden sein wird.

Quelle: ElectronicArts

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