Page

All good things come to an end. Jeder Witz braucht eine Pointe, irgendwann ist Schicht im Schacht, alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Ich könnte jetzt noch lange so weiter machen, kurz gesagt , die erste Staffel von Tales from the Borderlands hat jetzt ihr Ende gefunden. Noch einmal habe habe ich für euch einige schwierige Entscheidungen getroffen und in diesem Bericht zusammengefasst.

In keiner Episode zuvor war es so schwer davon zu berichten, ohne elementare Bestandteile zu spoilern. Die fünfte Episode von Tales from the Borderlands fühlt sich von Anfang bis Ende wie das Staffelfinale an, viele Handlungsstränge werden zusammengeführt und alle Fragen beantwortet. Ihr erfahrt wer der Kidnapper ist, was Rhys mit Atlas machen wird und es gibt einige Wiedersehen aber auch Abschiede. Da ich keine dieser Überraschungen spoilern möchte, halte ich mich so oberflächlich wie es geht.

Spielerisch bleibt diese Folge auf dem bereits eingeschlagenem Pfad, es gibt in dieser Folge keine Rätsel und nur wenige Momente der freien Bewegung, was ich in Vorgängerepisoden noch kritisierte, muss ich hier gut finden. Es gibt einiges was erzählt werden muss um die Geschichte zu beenden, diese sehr storylastige Folge schafft es, die Handlung rund und gut zu beenden, dafür muss auf Rätsel im Gameplay verzichtet werden.

Der Soundtrack ist wieder überragend gewählt, es gibt gleich mehrere musikalische Passagen, nicht nur im Intro und Outro. Hier beweisen Telltale Games, das sie ein Händchen für Inszenierungen haben, die Musik, das Pacing, es stimmt alles, bei so mancher TV-Serie hätte ich mir einen solchen Abschluss gewünscht.

Es gibt wieder einen wilden Wechsel zwischen Humor und Dramatik, wobei ich festgestellt habe, dass in Episode fünf die ernsteren Momente überwiegen, was aber wirklich nicht schlimm ist.

Da die gesamte Serie, so wie alle Telltale Spiele auf euren Entscheidungen basiert, kommt dies auch im Finale zu tragen. Mehr als je zuvor merkt ihr die Auswirkungen eurer Entscheidungen, weswegen viele Spiele eine komplett unterschiedliche Erfahrungen mit dieser Folge haben werden. Was man getan hat, wird einem besonders dann vor Augen geführt, wenn es darum geht einen Vault-Hunter Team zusammenzustellen. Habt ihr Felix von der Bombe erzählt? Habt ihr Athena von ihrer Liebe berichtet? Habt ihr Zer0 beeindruckt? Jede Folge hat Einfluss auf euer Team im Showdown, weswegen dieser für jeden Spieler etwas eigenes sein wird.

Was für jeden Spieler gleich sein wird, sind die technischen Probleme von Tales from the Borderlands. Seit Episode eins gibt es das Nachlade-Ruckeln (auch bekannt aus anderen Telltale Serien). Kommt es zum Nachladen zwischen zwei Szenen, so friert das Endbild der ersten Szene für ca. 1 Sekunde ein, dies ist in jeder Folge so gewesen und hat schon immer den Spielfluss gestört. Doch im Showdown des Finales nimmt das Probleme neue Ausmaße an. Hier werden viele kurze und schnelle Action-Sequenzen serviert, wodurch es im Sekundentakt zum Nachladen kommt. Für den Spieler heißt das quasi Daumenkino; eine Sekunde Bild, eine Sekunden warten und wieder eine Sekunde Bild, eine Sekunde warten. Diesen Programmierfehler hätte man längst bereinigen müssen, nervig war er schon immer, doch stellenweise verhagelt dieses Geruckel einem den großen Showdown, so büßt die letzte Schlacht ordentlich an Dynamik ein.

Insgesamt ist dies nicht die witzigste Episode und auch spielerisch nicht die abwechslungsreichste, doch sie bietet am meisten Story und deswegen spielt man die Reihe doch schlussendlich. So kann ich mit zwei zugekniffenen Augen das Ruckeln im Finale noch irgendwie verzeihen.

Rückblickend löst Tales from the Borderlands so The Walking Dead Season eins als bestes Telltale Spiel für mich ab. Klar, besonders das Finale von TWD war emotionaler aber selten habe ich in interaktiven Filmen und Serien die Zeit so schnell verloren, wie in Tales from the Borderlands. Die Serie passt herrlich gut in beide Universen, in das Telltale Games Universum aber auch in die Welt von Borderlands. Die Figuren sind hier so gut ausgearbeitet, wie in noch keiner anderen Staffel der Macher. Besonders der Wechsel zwischen zwei so unterschiedlichen Hauptfiguren, die Zeitweise zu Gegnern werden bereichert die Erzählstruktur ungemein. Wenige Videospiele schaffen es, dass ich alleine vor der Konsole lache, diese Reihe hat es in jeder Episode mindestens ein mal hinbekommen. Ich sympathisierte für die Figuren, fand selbst in Gortys und Loaderbot zwei Liebenswürdige Charaktere, auch wenn sie Roboter sind. Die getroffenen Entscheidungen und ihr Konsequenzen wurden in der Tales from the Borderlands Reihe sehr schön in die Hauptstory eingewoben, insgesamt ist diese Reihe einfach rund. Durch die Freiheiten in Story und Humor, welches das Borderlands Universum bietet ist die Serie eben auch leichte Unterhaltung, kaum hat man eine Folge gestartet, läuft auch schon der Abstand und man hat zwei Stunden an der Konsole verbracht ohne es zu merken.

Wer gute Storys, guten Humor, toll geschriebene Figuren und eine runde Inszenierung liebt, der sollte sich Telltale Games Tales from the Borderlands zulegen, ich vermisse es jetzt schon in regelmäßigen Abständen nach Pandora zu reisen, wie bei einer guten TV-Serie zeigt dies doch, wie gut mir das Spiel gefallen hat.

Quelle: XBoxUser.de

0 Kommentare