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Ja, ihr habt richtig gelesen. Fallout war bei weitem nicht das erste Videospiel mit postapokalyptischen Rollenspielsetting. Vielmehr haben sich die Macher von einem 1988 erschienenem Klassiker inspirieren lassen. Nun hat inXile sich der Mammutaufgabe angenommen und den Nachfolger Wasteland 2 via Kickstarter erfolgreich finanziert und auf der gamescom präsentiert.

Auf dem PC ist das Spiel längst schon bekannt und konnte dort bereits viele Fans für sich gewinnen. Nun aber hat sich das Unternehmen dazu entschieden die Xbox One ebenfalls mit einer Version von Wasteland 2 zu beehren. Wir waren auf der Entwicklerpräsentation der gamescom,  konnten bereits große Teile der Demo sichten und sogar selber kurz anspielen.

Die wichtigste Neuerung ist wohl der Sprung der zugrunde liegenden Engine. Inzwischen haben die Enwickler von Unity 4 auf Unity 5 gewechselt. Mit Unity 5 kommen gleich ein paar besondere Schmankerl einher, die das Spiel deutlich besser ausschauen lassen. Überarbeitet wurde unter anderem die Berechnung von Licht und Schatten sowie die Oberflächenreflektion. Das führt zu einem deutlich schickerem Spielerlebnis. So waren wir erstaunt, wie gut sich schon die Demo anfühlte und wie flüssig sich die Kamera in Wasteland 2 bewegte.

Wir vermuteten einen dicken Devkit-PC, welchen andere Entwickler ja gerne zur Demo nutzen, um ihre zukünftigen Konsolenspiele zu präsentieren. Wäre an sich auch nicht so schlimm, wenn man nur nicht von dem Endergebnis enttäuscht würde *Hust*Watch Dogs *Hust*. In diesem Fall sprachen wir den Produzenten darauf an, der uns mit einem Lächeln vorführte, dass es sich bei dem an den Fernseher angeschlossene Gerät, um eine ganz normale Xbox One handelte. Nicht schlecht. Es waren zwar keine 60fps aber das Spiel lief selbst in der Demo absolut flüssig, sah ansehnlich aus und hatte keinen Absturz.

Aber jetzt mal mehr zum Spiel selbst. Man übernimmt in Wasteland 2 anders als in anderen Rollenspielen nicht nur einen Protagonisten. Vielmehr spielt man vier Leute zugleich. Jeder hat seine eigene Backgroundstory und auch seine Perks and Quirks. Dazu gehört zb auch die Option "Arschloch". Kein Scherz... Hat man diesen Perk ausgewählt, kann man sich in allen harten Situationen gut durchsetzen, sollte aber besser nicht auf freiwillige Hilfe hoffen.

Die vierköpfige Truppe setzt sich aus unterschiedlichen Figuren zusammen. Einer kann zb sehr gut im Nahkampf sein und sollte daher lieber an vorderster Front positioniert werden. Der Scharfschütze gehört logischer Weise nach hinten und der Heiler irgendwo in die Mitte. Ah, Positionierung ist dem Spiel extrem wichtig. Warum ist das so?

Wenn ich bei dem Spiel Divinity schon von einem Hardcore-RPG schrieb, so legt dieses nochmal ne Schippe drauf. Nicht nur, dass ebenfalls Actionpoints vergeben werden, um sich im Kampf zu deplazieren. Nein, man hat ebenso zu beachten, ob keine andere eigene Figur in der Schusslinie steht. Ja, ihr habt richtig gelesen, es gibt Friendly Fire in der eigenen Party! Das ist neu. Jedenfalls ist mir das persönlich von so einem Kaliber noch nicht auf einer Konsole unter gekommen. Mein lieber Schwan. Also bevor man dem Nahkämpfer unfreiwillig einen weiteren Hinterausgang mit dem Snipergewehr verpasst, sollte man sich dementsprechend umpositionieren.
Um die Kampfgestaltung noch etwas spannender zu gestalten, sind Fehlfunktionen der Schusswaffen ebenfalls möglich. Die sind laut dem Entwickler zwar selten, aber bei unserem Glück hatten wir sie direkt 3x in 20 Minuten.

Eine hingegen sehr praktische Funktion, ist die Möglichkeit ein Mitglied auf Habacht-Stellung zu verfrachten. Sobald jetzt ein Feind in die Nähe kommt, wird dieser getriggert und greift ihn an. Ebenfalls sehr praktisch: Die Auto-Waffenverteilung. Dieses Feature berücksichtigt Stärken und Schwächen der Gruppe. Somit bekommt ein Nahkämpfer eher ein gutes Messer und ein Pistolenheld eher eine Pistole verteilt. Natürlich lässt sich die Verteilung im Nachhinein beeinflussen aber meistens hat das schon schon sehr gut hin.

inXile spricht bei einem Durchgang des Spiels von rund 70-80 Stunden Spielzeit. Weitere Durchläufe machen tatsächlich Sinn, da man ähnlich wie in Fallout auch auf mehrere alternative Storylines setzt. Beispiel gefällig? Man hat als Spieler die Option Stadt A oder Stadt B zu retten. Rettet man die Stadt B, so wird A dem Erdboden gleichgemacht aber sie verschwindet nicht einfach, sondern sie bleibt als Ruine zurück. Das bedeutet man findet dort wieder unterschiedliche Items, unterschiedliche Wesen und auch andere Questgeber. Natürlich fragt man sich dann was denn passiert wäre, wenn man eine umgekehrte Entscheidung getroffen hätte. Genau damit sollen Spieler motiviert werden das Spiel ein weiteres Mal zu spielen.

Wir sind jedenfalls jetzt schon sehr angetan und sind gespannt welche Geheimnisse und Gefahren im Ödland von Wasteland 2 auf uns lauern werden. Die besonders taktische Steuerung des Teams fühlt sich nach einer Herausforderung für Rollenspielveteranen an. Neulinge werden sollten sich vielleicht das ein oder andere Lets Play anschauen, bevor sie den Sprung ins kalte Wasser wagen. Wir sind jedenfalls schon sehr neugierig darauf, das Spiel in die Finger zu kriegen.

Quelle: XBoxUser.de

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