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Mit Wasteland 2 Director's Cut gibt es ein Kickstarter Projekt, welches vor allem PC Spieler bediente. Mit dem Director's Cut kommt das Spiel nun auch auf die Current Gen Konsolen. Aufhorchen dürfen vor allem die älteren Semester unter uns XBoxUsern, warum das so ist und ob der Titel auch für die Kids in Frage kommt, lest ihr im Test.

Gut Ding will Weile haben

Wer 1988 Wasteland gespielt und seit dem auf eine Fortsetzung gewartet hat, könnte mittlerweile selbst Vater oder Mutter sein und die Fortsetzung nun mit den eigenen Kindern genießen. Wasteland zählt als einer der Rollenspiel Klassiker auf dem PC und wird oft als geistiger Vorgänger von Fallout gesehen, tatsächlich gibt es besonders im Setting einige Ähnlichkeiten. Brian Fargo erklärte sich vor einigen Jahren bereit, eine Fortsetzung zu Wasteland zu entwickeln, doch wenn man heutzutage Genres bedienen möchte, die nicht sonderlich populär sind, so greift man gerne zur Geldbörse der Fans. Über eine Kickstarter Kampagne wurde genügend Geld gesammelt um eine Fortsetzung zu realisieren. Weil Videospielfans passioniert sind und gerne auch den ein oder anderen Dollar für ihr Hobby ausgeben, kam am Ende genug Geld zusammen, so dass Wasteland 2 von einem gut drei Minuten langen Realfilm Intro eingeläutet wird, welches mal eben gut 30.000 US Dollar kostete.

Director's Cut

Als Wasteland 2 2014 erschien, war es natürlich nicht direkt der Director's Cut, diese Bezeichnung aus der Filmszene findet immer mal wieder bei Games Verwendung (Resident Evil ist das beste Beispiel), hat jedoch meist weniger Auswirkung auf das Produkt wie auf der großen Leinwand. Bei diesem Titel ist der größte Unterschied die neue Engine, im Director's Cut wird die Unity 5.0 Engine benutzt. Für den Spieler bedeutet das einige neue Texturen, so sehen Steine und andere Umgebungen nun ein wenig realistischer aus. Am deutlichsten macht sich die Engine bei den Lichteffekten bemerkbar, diese sind nun deutlich schöner, besonders der Schattenwurf der Figuren. Zusätzlich gibt es für die ein oder andere Figur ein neues und in der Regel besseres Voice Acting. Hält man beide Version direkt nebeneinander, kann man deutlich sagen, es sieht anders aus. Zu sagen, es sieht besser aus, wage ich nicht um ehrlich zu sein.

Spielerisch gibt es nun einige neue Perks und Quirks (Charaktereigenschaften wie "Arschloch" oder "harter Hund")  für die Figuren und in den Kämpfen wurde ein Zielsystem ganz im Stile von Fallout integriert. Nun könnt ihr bestimmte Körperteile eurer Gegner anvisieren und euch wird gezeigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, genau diese Region zu verletzen. Insgesamt sind es viele kleine Änderungen, viele Bugfixes und ein insgesamt dezent runderes Spiel, was sich hinter dem Director's Cut verbirgt, einen großen Zugewinn bringt diese Version aber auch nicht. Dies ist natürlich für Xbox One Spieler egal, hier gibt es nur den Director's Cut.

Nuklearer Winter

Ich muss gestehen, das Setting von Wasteland gehört thematisch zu meinen favorisierten Umgebungen für düstere Spiele und Filme. In der Welt von Wasteland 2 kam es 1998 zu diversen Meteoriteneinschlägen auf der Welt, diese führten zu einigen Missverständnissen und schlußendlich brach so der Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion aus. In dieser alternativen Zeitlinie bricht wegen dieses Konfliktes der nukleare Winter aus.

Schauplatz ist der Südwesten der USA. Einige Menschen versuchen nur irgendwie zu überleben, während andere komplett durchdrehen und beginnen zu plündern und zu töten. Aus einem sicheren Versteck beschließt eine Gruppe moralisch stabiler Menschen nun, raus in das Wasteland zu gehen und die Plünderer zu verjagen, damit die friedliche Bevölkerung tatsächlich in Frieden leben kann. Diese Gruppe nennt sich fortan Ranger und sind für das Wohl der Bevölkerung zuständig.

Genau diese Ranger spielt ihr in Wasteland 2, Beginn der Geschichte ist der Tot des Rangers Ace, wir wissen nicht genau wie und warum er starb und so haben wir direkt die erste Quest; findet heraus, was mit Ace passiert ist. Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, wird aus dieser einen Mission eine lange Reise, denn auf dem Weg findet der Spieler immer mehr und mehr Aufträge und Geschichten, denen er auf den Grund gehen muss.

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Fazit

Nostalgiker und Fans des ersten Wasteland-Teils werden sich freuen. Der Titel spielt sich wirklich, als wäre es noch 1988 und das ist in diesem Falle positiv gemeint.

Das Spielprinzip hat Tiefe und Taktik, alleine mit er Entwicklung der Figuren kann der Spieler Stunden verbringen. Besonders positiv haben mir die Kämpfe gefallen, das Kampfsystem ist wirklich rund.

Grafisch sollte man jetzt nicht das Vorzeigeprodukt für die Xbox One erwarten, optisch ist der Titel lediglich OK.

Für mich macht schlussendlich die zu kleine Schriftart ein gutes Spiel unspielbar, hätte man eine Limited Edition mit Opernfernglas auf den Markt gebracht, wäre das anders, so kann man Wasteland 2 Director's Cut nur spielen, wenn man unmittelbar vor dem Screen sitzt.


Bewertung

Pro

  • Lange Story
  • Rundenbasierte Kämpfe machen Spaß
  • Das Spiel bleibt seinem Vorgänger treu

Contra

  • Kleine Schriftgröße macht den Titel nahezu unspielbar
  • Menüs teilweise unübersichtlich
  • Technisch nur mittelmäßg

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

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