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Wir haben uns die Preview-Version von Elite: Dangerous geladen und mal angetestet, wie sich das kommende Sci-Fi-Spiel so anfühlt. Thema dieses Beitrags sind erste Eindrücke und ein Vergleich mit dem Original. Das Spiel soll einen großen Umfang mit sich bringen und zudem viele Aktivitäten haben. Darunter jede Menge spannende Weltraumkämpfe, Handel und eine umfassende Galaxy.

"Hereinschauen" ist hier durchaus wörtlich zu verstehen, da die Preview-Version nur mit einem Trial von 60 Minuten Spielzeit spielbar ist. Dazu kommt, dass es sich nur um Tutorials handelt und man das Hauptspiel noch nicht antesten kann. Grund zum Unmut? Nein, ganz im Gegenteil.

Die Tutorials vermitteln einem nämlich bereits im jetzigen Stadium einen guten Eindruck für das Endspiel. Vom Basistraining bis zum knallharten Multifight, ist hier alles Grundsätzliche vertreten. Die Tutorials sind auch in einer guten Reihenfolge strukturiert, sodass man sich an diesen entlanghangeln sollte, bevor man in die komplexeren Übungen geht. Etwas negativ viel auf, dass man immer wieder darauf hingewiesen wird sich vor der Übung ein YouTube-Video auf Englisch anzuschauen, welches grundsätzliche Steuerungen erklärt. Das Video öffnet dann auf der Xbox den Internet Explorer. Das reißt einen unschön aus dem Spiel heraus und hat den Nachteil, dass es sich um ein generelles Video handelt. Das bedeutet, es folgt zb der Hinweis den Knopf für den Seitenschub auszulösen. Welcher Knopf das nun auf dem Xbox Controller ist, bleibt verschwiegen. Aber es geht. Das wird hoffentlich mit einem inGame-Tutorial ausgebessert oder man liefert zumindest ein deutsches Xbox-spezifisches Video nach.

Wie fühlt es sich an?

Das Spiel wurde sehr liebevoll am Original von 1984 orientiert. Damals gab es noch keine HD-Grafik und vielleicht hat es so manch einer noch am Amiga noch gespielt. Um trotz der reduzierten Möglichkeiten nett auszuschauen, wagten die Entwickler mit dem Original-Elite einen Kunstgriff: Man nahm nur Vektorgrafik. Das hatte wunderbar funktioniert und sah für die damaligen Verhältnisse sehr schick aus. Heute hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten und gemessen an der Xbox One-Fähigkeit ist es sogar nur Mittelmaß. Tut das dem Spiel einen Abbruch? Nein.

Der Grund dafür ist, dass es sich um eine komplexe Weltraumsimulation handelt. Die einfache Übung ein paar toxische Kanister im Weltall abzuschießen, stellt sich als Herausforderung dar. Das Raumschiff hat Vor- und Rückantrieb, Seitenschub, Vertikalschub und kann schwerelos um die eigene Achse rotieren. Ihr merkt schon, die Entwickler meinen es ernst. Es ist schon wirklich etwas schwierig sich in die Steuerung einzufühlen. Vor allem, wenn man die heutigen Schnellschüsse an Spielen gewöhnt ist. Hier nicht. Wer damals das Original gespielt hat, profitiert hier von einem eindeutigen Vorteil. Das Frontier Developments Studio hat es geschafft, die einmalige Atmosphäre einzufangen und modern umzusetzen. Man freut sich wie ein Schnitzel, wenn man es einmal hinbekommen hat und das eigene Raumschiff majestätisch durchs All steuert.

Der Kampf gestaltet sich am Anfang durch die komplexe Steuerung des Schiffs auch eindeutig als knifflig. Auch hier gilt zunächst einmal lernen und man ist heilfroh nur in einem Tutorial zu sein. Später ist der Verlust etwas tragischer.

Die erste Schlacht im Weltraum


Mutig düst man auf den kleinen Fighter vor einem zu, benutzt Schub und begibt sich in Position. Feuer! Bäm. Pustekuchen, zu weit weg. Also näher ran. Ha, jetzt sitzt er genau vor der Linse und wir landen einen Treffer. So ein Mist, der Sack bewegt sich! Und zwar an uns vorbei und... oh nein. Bäm! Wir kriegen eins von hinten verbraten. Und nochmal. Verflixt. Also wie war das nochmal mit dem Schub und so? Ah, dort war der Knopf!

Hier gilt es das Radar genau im Blick zu behalten. Sehr ähnlich dem Original, gibt einem das Radar ein gutes Gefühl für Distanz und Position der Gegner an. Wir haben bereits gelernt, dass man im Vollschub nicht besonders gut wenden kann. Ist ja auch an sich recht logisch. Verwöhnt durch die einfachen Shooter der heutigen Zeit vergisst man solche Dinge aber. Also Schub runter, Rotation an, leicht mit dem Seitenantrieb korrigiert und da isser! Rangedüst und weiter ins Visier genommen. Wir befinden uns nun halb parallel im Sturzflug und haben ein seitliches Ziel. Feuer! Und nach einigen Schüssen rummst es kräftig und das gegnerische Raumschiff zerplatzt in tausend Teile. Ein wunderbares Erfolgsgefühl!

Manuelles Docking für Profis

Schon damals war es ein echt schwieriges Unterfangen an eine Raumstation manuell anzudocken. Ich erinnere mich an schweißgebadete Hände und angehaltenem Atem beim Vorgang. Heute bleibt von dem Charme zum Glück alles erhalten. Wenngleich sich das Andocken etwas leichter gestaltet aber es ist immer noch eine Aufgabe für echte Weltraumpiloten! Oder so ähnlich..

Also warum ist das so knifflig? Durch die vielen Schritte und Dinge die man beachten muss. Zunächst muss man daran denken, um Erlaubnis zu fragen. Das ist beim ersten Mal ohne Hinweise gar nicht so easy. Alle Knöpfe durchprobiert. Nix. Hmmm. Wir sollen die Raumstation in den Kontakten anpeilen und um Dockingerlaubnis fragen. Ok... Aber wie? Also nochmal alles abgesucht. Aha! Ich kann mich im Cockpit umschauen. Und da reagiert etwas! Ok. Linke Konsole öffnet die Comms und da ist auch ein Menü mit Contacts. Ja! Also angeklickt und um Erlaubnis gefragt. Erlaubnis der Station erteilt, schnallt euch an!

Zunächst befindet man sich vor einem Würfel. Dieser rotiert um die eigene Achse. Das Ding ist die Raumstation an die wir andocken sollen. Sie hat einen schmalen Schlitz, welcher den Eingang markiert. Da müssen wir rein. Also Luft holen und ran. Je näher wir kommen, umso wichtiger ist es die Rotation der Station mitzumachen. Um dies zu schaffen, muss man genau wie früher die Eigenrotation anpassen und mit dem Seitenschub etwaige Differenzen ausgleichen. Ah und man sollte dies mit Gemach machen. Ansonsten zerschellt man schick an der Außenwand und dient als Pancake-Dekoration. Näher und näher und schön langsam durch die schmale Eingangsöffnung. Hmmm schon mosert die Station man würde zu lange im Eingang hängen. Das ist strafbar! So werden wir drauf hingewiesen. Ok...

Nach einigem Schnauben sind wir endlich drin! Doch was ist das? Damals hatte man es nach dem Reinfliegen hinter sich und nun? Zu früh gefreut, der Sekt bleibt im Kühlschrank. Man muss sich nun noch an einen spezifischen Landeplatz begeben. Nummer 34 bekommen wir. Ok. Also angeflogen und oh, wir fliegen gerade vertikal auf eine Plattform zu. Das sieht ungesund aus. Gegenschub! Uff, das war knapp.

Also rotieren und was fiepst denn da? Oh oh. Um zu Docken, muss man sich an einen exakten Punkt begeben und das Raumschiff absenken. Absenken? Schnell nochmal ein Video geschaut. Okay, man schafft dies, in dem man den vertikalen Schub VORSICHTIG nutzt. Pieeep! Ah, jetzt sind wir in Position und vollziehen die Landung! Geschafft. Auf zum Sekt!

Das einzige was fehlt, ist die klassische Musik aber ansonsten fühlt man sich nostalgisch an damals erinnert. Echt toll!

Unser vorläufiger Eindruck


Die Jungs von Frontier Developments haben es zumindest schon in der kurzen Zeit geschafft, uns in den Bann zu schlagen. Die Magie vom Amiga-Elite lebt hier wieder auf und alles was zu einer umfangreichen Weltraumsimulation gehört, wurde hier liebevoll integriert. Die Kämpfe sind mit oder ohne Wingman fordernd und taktisch, die Möglichkeiten sehr komplex und das manuelle Docking genauso knackig wie damals. Ein echt herrlicher Spaß für Fans und auch für all jene die es noch werden wollen.

Wenn die Entwickler konsequent so weitermachen, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Bitte noch die Tutorials auf Deutsch und am liebsten in-Game und alles ist prima! Wir können es kaum erwarten die fertige Version von Elite Dangerous zu spielen.

Quelle: XboxUser.de

3 Kommentare

XBU ringdrossel Fr, 26.06.2015, 09:44 Uhr

Danke dir Daniel :), es freut mich, dass ich dich und evtl den ein oder anderen Spieler auf den Titel aufmerksam machen konnte. Ich glaube an das Konzept und kann mir vorstellen, dass es einen wirklich über lange Zeit fesselt.

XBU Isildor Fr, 26.06.2015, 09:30 Uhr

Ein wirklich sehr schönes HandsOn, mein lieber Sven :smt023

Du hast mich damit erst richtig auf den Titel aufmerksam gemacht und so habe ich mir gestern Abend noch einige Let's Play-Videos zum Spiel angeschaut. Ich muss sagen, dass Konzept gefällt mir richtig gut. Und wie gigantisch die Spielwelt ist, unfassbar. Auch, dass die Steuerung so komplex ist, finde ich super :)

Habe mir gestern noch die einstündige Demo geladen und werde diese heute antesten. Bin mir aber eigentlich schon sicher, dass ich mir das Spiel heute Abend kaufen werde. Danke für das HandsOn :smt023

XBU MrHyde Mi, 24.06.2015, 14:33 Uhr

Also wenn unser Chefkritiker Sven schon so was Positives raus haut, kann ja nix mehr schief gehen :smt003

Danke für den Bericht (y) - ich muss sagen, Elite muss damals an mir vorbeigegangen sein. Ich habe es sicher mal gespielt, aber gefesselt hat es mich wohl kaum, da ich mich nicht daran erinnere.