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So manch einer wird es bei den ganzen Top-Titeln eventuell nicht auf dem Radar haben. Das Spiel Divinity Enhanced Edition ist auf dem PC ein echter Renner und ein Hardcore-RPG für eingefleischte Rollenspielfans. Vor allem für solche, denen die derzeitigen Titel nicht taktisch genug sind. Das ändert sich mit diesem Titel gewaltig. Denn hier muss in einem rundenbasierten Kampfsystem wohlüberlegt werden, was getan wird.

Gespielt wird aus einer isometrischen Perspektive, wie man sie auf der Konsole schon von Spielen wie Diablo oder Sacred kennt. Gesteuert wird eine mehrköpfige Party aus maximal vier Figuren. Jede davon hat ihre eigene Spezialisierung. Mit dabei sind die üblichen Verdächtigen wie der Magier, Krieger, Schurke usw. Das besondere bei der Ansicht ist, dass sie sich stufenlos verstellen lässt. Per Knopfdruck zoomt die Kamera ganz nah an das Geschehen oder weit hinaus. Hier übrigens auch schon der erste Unterschied zur PC-Version: Da sich nun alle Charaktere von Nahem betrachten lassen, mussten mehr oder weniger fast alle Texturen neu überarbeitet werden.

Weitere wesentliche Unterschiede zum PC


Die Muskeln lässt die Konsolenversion vor allem auch im Koop spielen. Diablo-Couch-Zocker kennen das Problem zu Genüge: Man nutzt einen gemeinsamen Bildschirm im offline Koop und sobald sich ein Spieler entfernt, wird der andere unfreiwillig mitgezogen und mit etwas Pech mitten in eine Horde wilder Gegner hinein. Prost Mahlzeit! Oder auch unschön: Einer von beiden öffnet das Inventar. Fortan darf der andere Spieler Päuschen machen und das Inventar des Kumpels unfreiwillig mitbetrachten. Gegebenenfalls ist hier die Kaffeepause vorprogrammiert. Damit ist nun bei Divinity Enhanced Edition Schluss!

Sobald sich ein Spieler aus dem Sichtbereich des anderen Entfernt, splittet das Spiel den Bildschirm dynamisch und jeder steuert völlig unabhängig voneinander den einzelnen Charakter. Kommt man wieder in Sichtnähe, fügt sich das geteilte Bild automatisch zu einem großen Screen zusammen. Hammer! Sowas haben wir so noch nicht gesehen. Zumal ein Splitscreen im Iso-RPG auch eher selten ist. Gleiches gilt übrigens ebenfalls sobald einer von beiden ins Menü geht. Es juckt den anderen nicht, da auch hier das Spiel elegant dynamisch den Bildschirm teilt.

Ansonsten wurde das Interface für die Konsole komplett überarbeitet. Das Inventar präsentiert sich aufgeräumt und die Fähigkeiten wurden sinnvoll auf die Controller-Buttons gelegt. Das war laut den Entwicklern auch die größte Herausforderung, da man das Spiel ursprünglich nur für den PC konzipiert hatte.

Die Story wurde vor allem gegen Ende erweitert und soll für einen sauberen Abschluss gegenüber der PC-Version sorgen.
Das Gameplay

Wie eingangs schon erwähnt, handelt es sich hier um ein rundenbasiertes RPG. Rollenspieler alter Schule und insbesondere Pen-and-Paper-Spieler werden dies schon kennen: Wer sich in einem Kampf bewegen will, verbraucht Handlungspunkte. Hier "Actionpoints" genannt. Diese Actionpoints werden also verbraucht, sobald man sich bewegt oder auch eine Kampfhandlung vollführt. Je weiter man sich bewegt, umso mehr Points werden verbraucht. Klingt logisch, oder? Gelegenheitszocker werden sich aber eventuell schwer damit tun, denn fortan muss man viel mehr überlegen wann man welche Aktion unternimmt, um den Gegner zu besiegen.

Bei den Skills haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen. Man kann zb Regen als Magier heraufbeschwören und damit die Gegner in eine Pfütze stellen. Nun, wie gut das man den passenden Elektrozauber mit dabei hat. Ein paar Bruzzler später wurden die zähnefletschenden Feinde in feinstes Barbecue verwandelt. Das ist ziemlich genial. Diese Kombinationsmöglichkeit lässt sich übrigens auch im Koop gemeinsam nutzen.

Die Freiheiten, die man in dem Spiel hat, können sich ebenfalls sehen lassen. In der Demo ließ sich der Spieler festnehmen und ins Gefängnis verfrachten. Dort angekommen, konnte er eine Art magische Erkundungskugel aussenden und alle Gegner außerhalb seiner Zelle identifizieren. Da der gefangene Charakter ein Magier war, konnte dieser auch ohne Rüstung noch prima zaubern. Also 3 Gegner vor dem Ausgang schnell mit einem Feuerball von oben gegrillt und den Wachmann vor der Tür mittels Swap-Zauber in die Zelle verfrachtet. Damit der Wachmann sich nicht langweilte, bekam er dann noch einen Ghul vor die Nase gesetzt...

Die Möglichkeiten sind also enorm. Es gibt in der Welt ebenfalls die Möglichkeit verschiedene Story-Pfade zu beschreiten und mehrere Plots zu erleben. Dabei sind Entscheidungen enorm wichtig, da sie den Lauf der Dinge maßgeblich beeinflussen. Die Geschichte selbst wird dafür eher puristisch in Textblasen erzählt. Man fühlt sich also in die gute alte Baldurs Gate-Zeit zurückversetzt.

Unser erster Eindruck


Das Spiel läuft sehr rund und flüssig. Für Couch-Koop-Fans ist die dynamische Teilung des Bildschirms einfach genial und die Nutzung eines rundenbasierten mit Actionpoints versehenem Systems, ist mal wieder ein frischer Wind im Rollenspiel-Genre. Wir freuen uns über die taktischen Möglichkeiten und können es kaum erwarten diesen RPG-Leckerbissen zu testen.

Quelle: XBoxUser.de @gamescom 2015

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