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Was macht man, wenn es draußen regnet und bereits dunkel ist? Genau, man zieht sich die Sturmhaube auf und sucht nach möglichst fetter Beute. Wenn es gut läuft, hat man noch drei Kumpanen im Schlepptau und zieht unentdeckt durch die nächste Bank. Natürlich solltet ihr dies nicht in der Realität versuchen, dann dürfte es schnell Ärger mit der Polizei geben. Wer sich jedoch virtuell austoben möchte, kann mit Monaco: What's Yours is Mine von Pocketwatch Games, soviel sei verraten, nicht viel falsch machen. Lest in userem Test, warum das so ist!

Zentraler Bestandteil in Monaco ist natürlich die Grafik. Schon im Vorfeld wurde das Spiel für die optische Präsentation in höchsten Tönen gelobt. Und das definitiv zu Recht. Hier kommen nicht nur Retro-Fans voll auf ihre Kosten. Das Spiel zeigt das komplette Geschehen in der Vogelperspektive, die an eine Blaupause eines Gebäudes erinnert, in den die Türen und Wände eingezeichnet sind. Zudem ist, bis auf euer Sichtfeld, alles farblos dargestellt. Durch eben jenes gilt es die sprichwörtliche Farbe ins Spiel zu bringen. Stellt euch also eine Pac-Man Optik vor, in der nur die Bereiche in Farbe erstrahlen, die in eurem Sichtfeld liegen.

Der Sound ist sehr minimalistisch gehalten und geht damit Hand in Hand mit der Grafik. Während eure Charaktere keinen Laut von sich geben, unterhalten sich Wachen oder Zivilisten teilweise in französischen Wortfetzen. Sonst vernehmt ihr nur Geräusche wie das Hacken eines Computers oder Schüsse aus einer Waffe. Untermalt wird das Spiel jedoch von Klaviermusik. Diese passt sich an das Spielgeschehen an - seid ihr also unentdeckt auf leiser Sohle unterwegs, spielt das Piano leise Töne. Anders sieht es aus, wenn ihr entdeckt werdet, dann wird das Geklimper hektisch und lauter. Letztlich ist die Untermalung nett, könnte nach längerer Spielzeit jedoch den einen oder anderen Spieler nerven.

Braucht ein Spiel wie Monaco eine Story? Sicher nicht. Zwar wird der Versuch unternommen, die einzelnen Missionen durch kleine Gespräche, die in Sprechblasen präsentiert werden, zu verbinden. Wirklich notwendig oder besonders einfallreich sind diese Gespräche jedoch nicht, auch wenn sie durch Humor teilweise zu überzeugen wissen. Wichtig ist aber eh nur eines: Stehlt auf dem Weg zu eurem Ziel so viel Beute wie möglich!

Es gilt in zwei Kapiteln 16 Missionen zu bestreiten. Dies hört sich zunächst nach wenig an, ist in der Summe jedoch mehr als genug. Denn mit der Zeit benötigen Missionen je nach Spielweise gut und gerne 20 und mehr Minuten. Zusätzlich kommt aber auch noch der hohe Widerspielwert der einzelnen Missionen, da die Ziele über verschiedene Wege und verschiedene Fähigkeiten erreicht werden können. Somit könnt ihr eure Wertung aufbessern und euch mit Freunden und Fremden aller Welt messen.

Wer Spaß an einer Mischung aus Pac-Man und an sogenannten Heist-Filmen wie Hudson Hawk, die Ocean's Trilogie oder Inception hat, wird seine wahre Freude haben. Neben den vielen Möglichkeiten, die Missionen abzuschließen, motiviert auch der Schwierigkeitsgrad, der knackig ist aber immer fair bleibt. Trotzdem sollte man vorher prüfen, ob man Freunde hat, die als Mitspieler einspringen können, denn erst dann entfaltet Monaco sein wahres Potential. Zudem bieten die 8 verschiedenen Charaktere genug Spielraum, um den geeigneten für die eigenen Spielweise zu finden.

Letztlich geht es um eines - den perfekten Bankraub. Zu Beginn stehen euch von 8 verschiedenen Gangstern 4 zur Auswahl. Da wäre der Locksmith, der schneller Schlösser und Computer knacken kann, der Pickpocket, dessen Affe schneller Beute einsammelt, der Lookout, der, sofern unerkannt, auf Distanz Gegner ausmachen kann oder der Cleaner, der Gegner in den Schlaf schickt. Mit der Zeit schaltet man jedoch noch weitere Gangstergenies frei.
Nebenbei kann man sich mit Hilfe von Waffen wie einer Pistole, einer Rauchgranate oder Tools zum direkten Öffnen einer Tür beispielsweise das Leben erleichtern. Natürlich dürfen Verkleidungen auch nicht fehlen, um Laserschranken zu überwinden oder Wachen zu täuschen. Doch Vorsicht: Die Munition ist begrenzt und füllt sich nur durch erfolgreiches Aufsammeln von Beute. Anfangs verfolgen euch jedoch nur einfache, unbewaffnete Wachen. Sobald Hunde, Polizisten oder Hubschrauber ins Spiel kommen, ist vorsichtiges Vorgehen angesagt. Hat man schließlich das Missionsziel erreicht, gilt es mittels Fluchtwagen das Weite zu suchen.
Die Steuerung ist dabei simpel gehalten. Letztlich braucht ihr nur die beiden Sticks für die Bewegung und das Zielen und RT um Waffen oder Werkzeuge zu benutzen. Hacken oder Schlösserknacken funktioniert mit Druck in die jeweilige Richtung.

Der Multiplayer ist das Herzstück von Monaco. Denn erst hier kann das Spiel das volle Potential ausschöpfen. Auch wenn es möglich ist, mit fremden Usern zu spielen, empfiehlt es sich, zwecks Absprache, mit Freunden auf Raubzug zu gehen. Nur dann erlebt man wahre Höhepunkte, wenn ein Plan durch geschicktes Kombinieren der einzelnen Charaktereigenschaften aufgeht und man ohne große Verluste das Level schafft. Doch auch der pure Wahnsinn darf nicht fehlen, wenn plötzlich alle durcheinander laufen, ständig der Alarm erklingt und letztlich die Hälfte der Crew tot ist. Mit etwas Geschick können Mitspieler die gefallenen Kameraden aber zurück ins Leben holen. Das können die Wachen jedoch auch, also überlegt gut, ob ihr einen Wachmann ins virtuelle Nirwana schicken wollt! Zudem ist es nur im Multiplayer möglich, ein Level mit allen vier Trophäen abzuschließen. Denn neben dem erfolgreichen Solo-Abschluss, der Trophäe für das Aufsammeln aller versteckten Münzen und der Trophäe, ohne ein Ableben entkommen zu sein, gibt es eben auch digitales Gold für den kooperativen Bankraub.  

Fazit

Insgesamt macht Monaco: Waht's Yours is Mine eine mehr als gute Figur. Gerade Fans von Heist-Filmen könnten am virtuellen Raubzug ihre pure Freude haben. Doch auch Retro-Fans können dank des tollen graphischen Konzeptes einen Blick riskieren.

Wer jedoch alleine durch die Level schleichen möchte, sollte vorher die Demo anspielen. Denn besonders der Schwierigkeitsgrad ist, da man keine Information durch Mitspieler erwarten kann, sehr knackig. Wer also keine Lust auf Auswendiglernen der Level hat, sollte sich den Kauf besser überlegen.

Wer jedoch Freunde hat, die bereits im Spiel umhergaunern, kann fast blind zuschlagen. Denn egal ob am Ende die große Beute gemacht wurde oder jegliche Gangster ins Gras gebissen haben, für Spaß ist garantiert. Dank des Widerspielwertes der einzelnen Missionen bietet das Spiel genügend Umfang für verregnete Tage.

Für die erfrischende andere Grafik vergeben wir einen XBU Special Award!


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award