Review zu Missile Command

Im Sommer kam ein neues Arcade-Spiel auf den Xbox Live Marktplatz, welches früher in den Spielhallen Stunden um Stunden gespielt wurde. Selber kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich Missile Command von Atari gespielt habe. Das war Grund genug für mich, mir das Spiel heute noch einmal auf der Xbox 360 anzusehen. Wie ich es heute finde, sagt euch unser Arcade-Review zum Spiel.

Die Klassiker-Variante ist wirklich was für Retro-Fans, unglaublich mit was für Grafiken wir damals viel Spaß hatten. Die neue Version wurde richtig nett gemacht und ist grafisch bei den Spielhallenklassikern auf Xbox Live sicher gut mit dabei. Es gibt allerdings nicht viele Details, aus dem Hintergrund, ein paar Wolken und den Städten, Basen und Angriffsereignissen.

Der Sound in Missile Command ist fetzig und antreibend, endlich mal ein Soundtrack, den man nicht sofort ausstellen muss. Natürlich gibt es keine Abwechslung, wie das bei den meisten XBL Arcade-Games so üblich ist, aber aufgrund der passenden Musik und den gut gemachten Sounds gibt es auch eine positive Wertung in dieser Kategorie. Das gute alte Gepiepse der Klassiker-Variante läßt Erinnerungen an die Spielhallenzeiten wecken.

Du hast drei Abschuß-Basen: Links, in der Mitte und rechts. Jeweils 10 Raketen stehen dir zur Verfügung, um eine ganze Reihe von Städten vor den Angriffen zu schützen. Sei schnell genug, aber setze auch die Anzahl deiner Raketen gut ein, um die Städte und deine drei Abschuß-Basen zu schützen. Verlierst du alle Städte, ist das Spiel vorbei.

Das Spiel bietet im Grunde nur einen Einzelspieler, es handelt sich bei Missile Command aber auch um ein typisches Einzelspieler-Game der damaligen Zeit (im Klassiker-Modus können nacheinander zwei Spieler um die besten Punkte kämpfen). Im Einzelspielermodus hat man zum einen die Klassiker-Version für Retro-Fans zur Auswahl, zum anderen steht die grafisch aufgepeppte Neuversion zur Verfügung. Beide Versionen kann man in den eingestellten Schwierigkeitsgraden spielen oder im Throttle Monkey-Modus. Throttle Monkey-Modus heißt: Maximale Geschwindigkeit bei maximalem Tempo.

Der Schwierigkeitsgrad im Spiel ist recht hoch, vor allem für Einsteiger. Aber das stellen wir gerade bei den Spielhallenklassikern der 80er Jahre immer wieder fest: Sie waren schwierig und zogen uns so manche Mark aus der Tasche, damit wir es in der nächsten Runde wieder besser machen konnten. Die Spiele sollten halt nicht zu lange dauern, damit die nächste Mark schon bald in den Automaten fällt... Heute macht Missile Command für den geübten Schützen zwischendurch noch Spaß, mehr nicht... aber mehr braucht ein Arcade-Game auch nicht, wenn man es als Pausenfüller und zu Retrozwecken einsetzen will.

Das Spiel ist schwierig, wenn man den Standard-Schwierigkeitsgrad vorraussetzt und den braucht man, wenn man die meisten Erfolge für seinen Gamerscore einheimsen will. Sinnvoll wäre, wenn man seinen Controller konfigurieren könnte. Ich würde statt der Tasten X,A und B für die drei Abschuss-Basen gerne LT,A und RT einsetzen wollen, damit man nicht dauernd mit den Fingern hin- und herspringen muss.

Das Spiel bietet über Xbox Live nur die Bestenlisten, die nach den üblichen Kriterien und Modi des Spiels sortiert und gefiltert werden können. Ein Mehrspieler bietet das Spiel nur im Klassiker-Modus, wo zwei Spieler nacheinander jeweils Welle für Welle abarbeiten können, mehr aber auch nicht. Eine höhere Wertung ist daher nicht möglich, eine niedrigere wird nicht vergeben, da Missile Command schon ein typisches Solospiel ist. Eine Variante wäre vielleicht ein CoOp mit jeweils steuerbaren Basen durch jeden Spieler, aber das würde dann sicher den Rahmen (auch für 400 MS Points) sprengen.