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Lara Croft ist zurück auf der Xbox One - doch nicht wie ihr jetzt denkt. Denn mit Lara Croft und der Tempel des Osiris handelt es sich um die Fortsetzung des Arcade-Hits Lara Croft: Guardian of Light, der vor mittlerweile fast 4 1/2 Jahren erschienen ist. Grund genug also für uns, wieder den Controller zu schnappen und - diesmal mit bis zu vier Spielern - die Tempel und Gruften zu erkunden. Folgt uns auf unserer "archäologischen" Entdeckungsreise.

Wer Fan des Vorgängers war, wird natürlich wissen, was er bei Lara Croft und der Tempel des Osiris erwarten kann. Allen Neulingen sei gesagt, dass die Kamera isometrisch ist, das heißt ihr seht eure Heldin bzw. euern Helden von schräg oben.

Die Grafik besticht dabei vor allem durch ein schönes Lighting, welches zum Teil sogar dynamisch ist, und generell scharfe Texturen. So macht die Erkundung der Gräber und Tempel gleich doppelt so viel Spaß. Über die fehlende Kantenglättung kann man dann schnell drüber wegsehen, zumal dieser Punkt nur selten, dann vor allem in den Zwischensequenzen, auffällt.

Etwas schade ist, dass die Kamera oft ein wenig zu weit herauszoomt. Da kann man dann selbst auf einem großem Fernseher nur noch wenig erkennen und muss ein wenig näher heranrücken. Gerade im Koop kann es hier schnell unübersichtlich werden.

Wenn man an Lara Croft denkt, dann denkt man natürlich auch an ihre beiden geräuschvollen Knarren. Und auch in diesem Arcadegame wissen die Waffensounds zu gefallen, auch wenn man nicht zu viel von den Bässen erwarten darf.

Vertont ist der komplette Titel übrigens auch in deutscher Sprache. Etwas schade ist, dass Lara weder ihre alte noch ihre neue Stimme spendiert bekommen hat. Auch Lippensynchronität darf, zumindest in der deutschen Fassung, nicht erwartet werden, wobei wir bei einem Arcade-Titel da ruhig ein Auge zudrücken können.

Die Einführung in die Geschichte rund um den Tempel des Osiris wird euch in gezeichneten Bildern in einem Buch präsentiert, der Rest geschieht über die Ingame-Grafik oder über Standbilder. Die Geschichte dreht sich dabei um den Tempel des Osiris, den Lara nach ihrem Rivalen Carter betritt, der den bösartigen Gott Set befreit. Helfen kann jetzt nur noch Osiris, den es zu finden und wieder auferstehen zu lassen gilt. Es gibt also wieder jede Menge zu tun für unsere Hobbyarchäologin...

Mit einer Spieldauer von rund 6 Stunden fällt der Titel für rund 20 Euro relativ gering aus. Wer jedoch dem Spiel verfällt - und das dürfte vielen passieren - der will alle Herausforderungen knacken oder mit Freunden erneut die Tempel erkunden. Da kommt dann am Ende schnell eine Spielzeit von 15 - 20 Stunden heraus. Archäologen und solche, die es schon immer werden wollten, sind hier also mehr als richtig. Jene, die ein Spiel einmal durchspielen und dann weglegen, sollten auf ein Angebot warten.

Anders als in den üblichen Tomb Raider spielen zählt hier kaum die Erkundung der Gegenden und es gibt auch keine kniffeligen Klettereinlagen. Ihr ballert im Gegenteil auf alles was sich bewegt, löst das ein oder andere Rätsel und bewältigt kleinere Sprungeinlagen. Macht das Spaß? Auf jeden Fall! Wer mit Twin Stick Shootern also generell etwas anfangen kann, wird mit Lara Croft seine pure Freude haben.

Wie auch im ersten Arcadegame um die Heldin der Tomb Raider Spiele, steuert ihr auch in Lara Croft und der Tempel des Osiris die hübsche Dame (oder im Kopp auch deren Begleiter) von oben. Gelaufen wird mit dem linken Stick, mit dem rechten wir gezielt. Zudem gibt es noch jede Menge Gadgets wie eine Mine oder den Enterhaken, um Abgründe zu überwinden.

Im Laufe des Spieles findet oder verdient ihr euch zudem Amulette und Ringe sowie Waffen, die verschiedenste Boni oder Mali bringen und zum Sammeln animieren. Da will man gleich ein zweites und drittes Mal in ein Grab, um alle Herausforderungen zu meistern.

Hier haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und bringen etwas Schwung in der Markt, der sich in letzter Zeit viel zu sehr mit dem kompetitiven und nicht mit dem kooperativen Multiplayer beschäftigt hat. So könnt ihr diesen Titel mit bis zu vier Spielern gleichzeitig spielen, egal ob auf der Couch vor einer Konsole oder übers Internet mit Fremden oder Freunden. Jeder, der also auf einen guten Kooptitel gewartet hat, der vor allem auch das Spielen auf einer Konsole zulässt, sollte den Kauf überlegen.

Der Multiplayer über Xbox Live läuft sehr gut, auch wenn es gelegentliche Lags gab, die den Spielspaß nicht gestört haben und eventuell auch am Host der Sitzung lagen. Zusätzlich gibt es für die Community Herausfoderungen, die gemeinsam bewätigt werden können und Belohnungen bedeuten.

Fazit

Wer den ersten Teil gespielt hat, der hat es wahrscheinlich gar nicht bis zu diesem Fazit geschafft, denn er ist bereits am Zocken. Kein Wunder, denn bereits der erste Teil machte enorm Spaß und daran ändert sich auch im Nachfolger nichts.

Das Konzept funktioniert noch genauso wie damals und dank 4-Spieler Koop können jetzt noch mehr Hobbyarchäologen gleichzeitig auf Entdeckung gehen.

An dem Titel stören eigentlich nur die Kamera, die teilweise zu weit herauszoomt, die neue Stimme von Lara und die Tatsache, dass der Titel mit rund 20 Euro recht teuer ausfällt. Wer niemandem zum Spielen hat und außerdem nach dem ersten Durchspielen die Lust verliert, solte auf ein Angebot warten. Der Rest kann bedenkenlos zugreifen.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9