Arcade page

Ein weiteres Elfenspiel? Einige MMORPG-Kenner sind vielleicht bereits mit der Wakfu-Serie vertraut, nun gibt es ein Spin-Off für die Xbox 360 als Arcade Spiel: Islands of Wakfu. Macht euch also auf eine bittersüße Optik gefasst und tretet in eine mystische Welt von Elfen, Drachen und verschwörerischen Schicksalen. Wir haben das Adventure getestet und können euch nun näheres über die Welt der Eliatropen erzählen.

Wer sich die Screenshots anschaut, sieht sofort, dass in dem Titel unglaublich viel Arbeit und Mühe in punkto Grafik steckt. Die Hintergründe, die Objekte, alles wirkt aquarelliert und strotzt nur so von Details und Abwechslung. Besonders auf einem HD-Fernseher stechen die Details der doch simpel gezeichneten Umgebung enorm heraus und wirken trotz Einfachheit einfach sehr genial. Auch die kleinen, aber mannigfaltigen Animationen der Charaktere passen irgendwie in das gesamte Spielgeschehen rein. Zwar lässt ein die Optik, die besonders auf einem großen Fernsehe etwas sehr durch die bunten Farben knallt, eher an ein Browsergame als an ein Konsolenspiel denken, aber der Charme der Grafik liegt dann doch in den unglaublich gut gezeichneten Details.

Zwar unspektakulär,  aber auch nicht schlecht kommt die Musik daher. Sie passt zum Ambiente und fügt sich nahtlos in die traumhafte Märchenwelt ein. Obwohl sie nie positiv auffällt, stört sie zumindest nie. Seltsam sind die Gespräche der Charaktere, welche eigentlich nur etwas Geplapper von sich geben - das Spiel basiert eigentlich auf klassischen Textdialogen. Das Spiel wurde komplett auf Deutsch übersetzt - keine Sorge also an alle, die anderer Sprachen nicht so mächtig sind.

Um was geht es? Ihr steuert die Eliatrope (sowas wie Elfen) Nora und ihren Bruder, den Drachen Efrim. Es gilt, wie in fast jedem Rollenspiel auch, den Untergang der Welt zu verhindern, der droht, wenn sich eure Widersacher sich das Wakfu schnappen. Dies ist, sehr märchenhaft verschnörkelt, so wie alle Storyelemente, die ,,Subtanz des Lebens". Es ist einfach alles: der ewige Kreislauf von Energie, Leben und dem Sein nach dem Tode.

Die Story ist somit eine Mischung zwischen Altbackenem und traditionellen Märchenerzählungen. Diejenigen, die sich gerne in solche Traumwelten abtauchen, wird hier reichlich Stoff geboten. Für alle anderen ist die Story vielleicht dann doch etwas zu klischeehaft und auch zu episch und emphatisch erzählt.

Das Spiel bietet insgesamt circa 8-9 Stunden Spielzeit, abhängig davon wie schnell ihr das Kampfsystem beherrscht, wie viel Zeit ihr für einige Rätsel benötigt und auf welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt. Denn dieser ist etwas unausgewogen. Der leichte Schwierigkeitsgrad ist so einfach, dass ihr nur müde lächelt und das Spiel euch langweilt. Der ,,normale" Schwierigkeitsgrad ist aber bereits sehr schwer, besonders was die Kämpfe angeht. Gegner sind richtig stark und das Abwehrsystem in den doch recht langen Kämpfen hat seine Macken, so dass es teilweise etwas frustrierend sein kann. Ein Schwierigkeitsgrad dazwischen wäre sinnvoll gewesen.

Polarisierend ist das Spiel zwar nicht unbedingt, aber es spricht an sich nur eine kleine Käuferschaft an. Und zwar die Leute, die bereits Dofus / Wakfu Spiele gezockt haben. Denn die Atmosphäre ist so speziell, die Story so übertrieben episch und märchenhaft, dass sich die meisten der Xbox 360 Zocker wohl kaum ernsthaft damit befassen können oder wollen. Außerdem spricht es wahrscheinlich auch mehr die weiblichen Spieler an. Der weibliche Hauptcharakter, die verspielte Grafik und der Typus von Missionen sprechen da eine eindeutige Sprache.

Der Mix aus Rollenspiel, Adventure und Beat'em Up klappt gut. Ihr steuert Nora und könnt durch Drücken auf Y den Charakter zu ihrem Bruder, dem Drachen, wechseln. Beide Charaktere haben unterschiedliche Fähigkeiten die ihr ggf. auch in Kämpfen alternierend benutzen müsst. Der Drache Efrim ist ein Distanzschütze und kann über Wasser fliegen, im Gegensatz zu seiner Schwester Nora, die einen guten Nahkampf ermöglicht.

Weiter geht es ums Sammeln, Laufen und das Lösen kleiner Rätsel. In dem ihr Objekte holt und sie an gewisse Orte bringt lässt sich so ein doch recht abwechslungsreiches Spielsystem generieren. Schade nur, dass der Schwierigkeitsgrad teilweise so unausgeglichen ist.

Ihr könnt tatsächlich zu zweit spielen. Und dadurch wird es sogar etwas einfacher, was euch entgegen kommen sollte. Denn zu zweit kontrolliert jeder von euch einen der beiden Charaktere und es muss nicht mehr hin und her gewechselt werden. Dies ist insofern praktisch, als dass genau das Switchen im Singleplayer das Spiel um einiges schwieriger macht, einfach dadurch, dass es Zeit kostet und den feinen Unterschied bei schwierigen Kämpfen machen kann. Das Spielen zu zweit kann also spaßig sein, besonders, wenn es viele Gegner gibt - ein Dauerspaß Garant ist der Co-Op aber nicht.

Fazit

Islands of Wakfu ist ein Nischenspiel. Überzeugen kann es vollends durch die liebevolle Präsentation und die sehr märchenhafte, fast epische Story.

Das Gameplay ist abwechslungsreich, aber aufgrund der Thematik und der Art und Weise des Spielens, ist dies wohl eher ein Spiel für Wakfu-Fans oder die weiblichen Gamer unter uns.

Ein rundes Spiel, irgendwie, aber durch die Präsentation und den Mix aus Adventure, Rollenspiel und Beat'em Up doch wohl eher einer kleinen Fangemeinde vorbehalten. Wer sich nicht sicher ist, sollte auf alle Fälle die Demo herunterladen, um so bereits Eindrücke sammeln zu können.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
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