Arcade page

Nur wenige Monate sind vergangen, seit wir den Helden DeathSpank verfolgt und dabei einige Abenteuer erlebt haben. Es ist aber nun wieder an der Zeit, ins Heldengewand zu schlüpfen, denn das zweite Kapitel wartet bereits auf euch und will fleißig vom Xbox Live Marktplatz gesaugt werden. Wir haben getestet, ob es sich auch diesmal wieder lohnt.

Grafisch hat sich wenig getan, es gibt immer noch einen netten Cutout-Look, doch wir können hier nicht von einer Verbesserung sprechen, genau so wenig aber auch von einer Verschlechterung. Das Ambiente ist wieder sehr gut gelungen. Aus der Sklavenküche, durch die grünen Blätter des Djungles, über Winterlandschaften und mit dem Boot ans andere Ende der Welt, so oder so ähnlich kann man die Reise von DeathSpank beschreiben. Jedes Areal ist anders und mit Liebe zum Detail kreiert; eben wie wir es von DeathSpank kennen.

Die Synchronsprecher - wenn auch komplett Englisch - machen ihren Job fantastisch. Es kommt Stimmung auf, wenn Stimmung aufkommen soll. Doch viel wichtiger: Die Figuren hören sich so strange an, wie sie aussehen. Der Witz der Dialoge kommt gut aus den Boxen und jede Figur hat einen comiclastigen Charme. Der Soundtrack selber hört sich wie eine Neuverwendung der Musik aus Teil 1 an und ist auch im Game wenig abwechslungsreich.

Das Spiel knüpft direkt an den Vorgänger an, um dann aber doch wieder eine kleine Lücke in der Zeit zu lassen. Bei DeathSpank ist eben alles etwas verrückt. Verrückt ist wohl auch das passende Wort für die Mainstory: Der Bösewicht ist noch nicht ausgeblutet, schon geht's im wortwörtlich an die Wäsche. DeathSpank findet heraus, dass sowohl die Macht der ehemaligen Nemesis, als auch die eigene Power bedingt durch den Tragekomfort eines Tangas sind. Nachdem der Protagonist dann aber gefangen und zum Kartoffelnschälen verdonnert wird, kommt die Sache erst in Fahrt. Bewaffnet mir dem Sparschäler geht es auf die Suche nach weiteren Tangas, um die eigene Power zu erweitern und zeitgleich die Expansion böswilliger Kräfte einzudämmen.

DeathSpank bedient sich mit 1200 MS Points und über einem GB Speicherplatz sowohl an eurer Geldbörse, als auch an eurem Festplattenspeicher. Doch man muss in diesem Fall ganz klar sehen, was man für den Preis geboten bekommt. Das Game bietet einige Stunden Spielspaß und eine große Welt. Wie in einem ,,großen" Action-Rollenspiel Mix gibt es die Mainstory und viel optionale Quests, die darauf warten, von euch gelöst zu werden.

Hinzu kommen die Waffen, die Level mit den Attributen und jede Menge Gespräche, in denen man sich verlieren kann. Klar wird man als Spieler hier ordentlich zur Kasse gebeten, aber dafür kommt man bei intensiver Spielweise an eine Zeit, die so mancher Vollpreistitel nur gerade eben so überbieten kann.

Wir haben bei Teil 1 schon darauf hingewiesen, dass die Steuerung im Grunde überladen ist, aber es durch sonst intuitive Belegung der Tasten nicht zu weiteren Problemen kommt. Prinzipiell hat sich daran nichts geändert, doch das D-Pad als Heilbuttons stört dieses Mal mehr als erwartet. Denn der Schwierigkeitsgrad in DeathSpank 2 ist teilweise sehr hoch, wodurch es zu hektisch wird. Auch sind zu viele Gebiete auf einmal offen und damit zu viele Quests im Logbuch, hier verliert man leicht den Überblick wohin es geht und landet stellenweise frustriert bei High-Level Gegner.

Abgesehen von dieser Kritik machen abgefahrene Gegner, eine witzige Story und der eigene Humor wieder jede Menge Spaß, man muss es halt mögen.

Das Gameplay ist der Punkt, bei dem Gamer immer auf Erneuerung warten und hoffen, dass es keine sogenannten Verschlimmbesserungen gibt. Beides bleibt in diesem Falle aus, man kann diesen Titel auch eher als weitere Episode sehen, denn spielerisch sind kaum Unterschiede zu merken. Die einzelnen Quests in ihrer Vielfältigkeit und Abwechslung haben zugenommen und sind nun eine Spur spaßiger.

Ansonsten ist das Rezeptbuch das selbe, wie vor einigen Monaten: Eine Prise Dialogführung, viel Zuhören und ein großer Topf ,,voll auf die 12 Hack and Slay". Da es ein Familienrezept ist, ändert sich auch in der zweiten Generation an Zutaten und Verhältnis nichts.

Für die Passagen, in denen es einsam wird, kann auch in der Tanga-Ausgabe von DeathSpank ein Freund - wann immer er möchte - via zweitem Pad in das Geschehen einsteigen. Schade nur, dass dies den hohen Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt leichter macht, denn Spieler zwei ist von den Fähigkeiten kein gleichwertiger Partner. Coop ist besser, als auf dem Sofa zu sitzen und nur zusehen zu dürfen, aber eine Hilfe oder eine unglaubliche Bereicherung für das Gameplay darf man hier keineswegs erwarten.

Fazit

DeathSpank: Thongs of Virtue knüpft perfekt an den Vorgänger an. Dies kann Stärke aber auch Schwäche sein:

Wer Teil 1 mochte, wird hier sofort wieder Spaß haben, wem der Erstling nicht gefielt, der wird hier nicht einmal die Demo als Test brauchen.

Als neues Kapitel in der Story funktioniert das Game wirklich gut, es macht Spaß, ist wieder witzig und sieht nett aus. Nur der stellenweise happige Schwierigkeitsgrad durch eine gewisse Unübersichtlichkeit stört etwas.

Neuerungen haben wir im Test vergebens gesucht, daher wurde wohl auch auf ein ,,Teil 2" im Titel verzichtet, wir sehen das Game daher eher als Erweiterung, die seinen Preis wert ist und Fans wieder zufriedenstellen kann.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8