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Vor 12 Jahren feierte Crimsonland seinen Release und begeisterte zahlreiche Spieler. Nun gibt es dank Geometry Wars eine Neuauflage des Twin-Stick Survival Games auf der Xbox One. Crimsonland war damals der Klassiker im Survival-Genre und brachte zahlreiche Spieler dazu, etliche Stunden gegen Monsterhorden zu kämpfen. Wie sich das Spiel im Jahre 2015 anfühlt und ob es einige Verbesserungen zum Original gibt, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Grafik in Crimsonland ist recht einfach gehalten. Man erhält ein Spiel im Retro-Look in einer netten 2D Grafik aus der Vogelperspektive. Die verschiedenen Arten von Monstern und die farblich unterschiedlichen Landschaften bieten keine revolutionelle Neuerung und erinnern stark an das Spiel vor mehr als zehn Jahren. Zwar wurde nur die Textur im Gegensatz zum Crimsonland aus dem Jahre 2003 aufgebessert, jedoch ist es bei dem Spiel nicht so schlimm, aufgrund der bereits erwähnten Vogelperspektive.

Wie auch bei der Grafik kann man beim Sound nicht viel erwarten. Die Retro-Sounds enttäuschen eher und reichen nicht an diversen Genre-Konkurrenten heran.

Eine Story sucht man in Crimsonland vergeblich. Die einzige Aufgabe des Spiels ist es, Tausende von Aliens, mutierte Echsen und Riesenspinnen auszuschalten und solange zu überleben wie möglich.

Crimsonland bietet uns in über 60 Missionen abwechslungsreiche Kämpfe an. Darüberhinaus gibt es noch zusätzlich fünf verschiedene Überlebensmodi, welche für garantierte Langzeitmotivation sorgen. Wer gerne schnelle Runden spielen möchte, spielt den Blitzmodus, bei dem das Spiel mit doppelter Geschwindigkeit abläuft Der Clou an den Survival-Modus ist, dass man sich mit Spielern aus der ganzen Welt messen kann. Außerdem bietet uns das Spiel einen lokalen Multiplayermodus. Man kann auch gemeinsam mit bis zu drei weiteren Spielern gegen die zahlreichen Monster antreten.

Was am meisten für den Spielspaß in Crimsonland beiträgt, ist die schlaue KI, denn anders als in diversen Survival Games und Twin-Stick Shootern, wo euch die Gegner nur dumm hinterherlaufen, fordern euch die Monster in Crimsonland dazu auf, euren nächsten Zug zu überdenken. Die kleine Standardstrategie in solch Spielen wie beispielsweise im Kreis zu laufen, damit die Gegner immer hinter einem sind, funktioniert hier nicht. Die KI folgt euch zwar, jedoch sind diese so weit verteilt, dass ihr keine ruhige Runde laufen könnt.

Wer denkt, Crimsonland sei einfach nur ein langweiliges Abschlachten von Monstern hat sich getäuscht. Das Spiel bietet einem einige nette Extras. Ähnlich wie in einem RPG erhält man bei jedem Abschuss Erfahrungspunkte, welche zu einem Level Up führen und ein Perk für euren Charakter freischaltet. Man kann beispielsweise mehr Schaden austeilen, bekommt schnellere Reflexe, kann sich selbst heilen oder erhält die Möglichkeit, schneller nachzuladen. Man hat glücklicherweise eine enorme Auswahl an Perks (Eigenschaften), sodass man sich die perfekte 1-Mann Armee erstellen kann, jedoch werden einem per Zufall bei Erreichen der Punktegrenzen vier Perks zur Auswahl gestellt. Jede einzelne Eigenschaft wurde gut durchdacht und man merkt deutlich, dass die Entwickler großen Spaß bei der Entwicklung der Perks hatten.

Neben den zahlreichen Perks gibt es diverse Waffen, die sich in ihrer Schussfrequenz, Dauer des Nachladens, Magazingröße, Stärke des Schadens und der Schussstreuung unterscheiden. Jede einzelne Waffe hat sowohl ihre eigenen Stärken und Schwächen. In bestimmten Situationen ist es besser, mit einem präzisen Scharfschützengewehr einzelne Gegner auszuschalten, oder man greift bei einer großen Horde an Monstern zum Raketenwerfer, um Flächenschaden anzurichten. 

Nachdem man ein Monster ausgeschaltet hat, gibt es eine kleine Chance, dass ein Loot herausspringt. Sollte man mit einer einfachen Pistole starten, erhält man nach einer Weile zum Beispiel ein Sturmgewehr oder eine Ionenwaffe. Außerdem können die Monster auch spezielle Dinge droppen, wie beispielsweise Sprengsätze, Erste-Hilfe-Pakete und weitere lustige Extras, wie das Einfrieren der gegnerischen Monster für einige Sekunden. Es gibt insgesamt 55 verschiedene Extras, die das Spiel zu einem lustigen und actionreichen Geballer machen.

Crimsonland verfügt lediglich über einen Coop Multiplayer-Modus für bis zu 4 Spieler. Das Besondere an dem Coop Modus ist, dass der Schwierigkeitsgrad im Spiel sich in Abhängigkeit der lokalen Spieler erhöht. So muss man beispielsweise zu zweit gegen eine größere Horde an Monstern antreten, die einen richtig ins Schwitzen bringen. Einen globalen Multiplayermodus sucht man vergeblich, jedoch hat man die Möglichkeit, sich in den diversen Missionen und Survival Runden mit anderen Spielern in einer globalen Rangliste zu messen.

Fazit

Die zahlreichen Monster-Wellen bringen einen schon in kurzer Zeit ins Schwitzen. Die Monster rücken einen andauernd auf die Pelle und sobald man sich mit einem starken Extra etwas Freiraum geschaffen hat, um sich kurz auszuruhen, stürmen schon nach wenigen Sekunden die nächsten Monster auf einen zu.

Die Kampagne ist eintönig und ist ausschließlich dazu da, neue Waffen und Extras freizuschalten und Einsteigern eine taktische Tricks zu zeigen. Der Schwierigkeitsgrad in Crimsonland ist angemessen und fordert sogar Profis.

Den größten Spaß macht der Überlebenskampf, welcher dank einer gelungenen Charakterentwicklung und die unzähligen witzigen und nützlichen Fähigkeiten eine lange Langzeitmotivation bietet.

Retro und Survival Fans kommen definitiv auf ihre Kosten und wer Crimsonland bereits im Jahre 2003 gerne gespielt hat, sollte sich die Konsolenversion auch zulegen.


Bewertung


Grafik 6 von 10
6/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7