DER HAMMER
Fast alles klar mit Juan Pablo Sorin!
Argentiniens Kapitän soll zum HSV wechseln
Thomas Doll persönlich hatte es angekündigt. "Ich denke schon, dass wir jetzt noch einen Kracher präsentieren werden", frohlockte der Trainer mit Blick auf die am 31. August endende Transferperiode des Sommers. Worte, die in der Nacht nach dem Einzug in die Champions League fielen - und die der HSV untermauerte. Tags darauf wurde die Verpflichtung Joris Mathijsens bekannt gegeben. Nun aber wird Hamburg noch heftiger zuschlagen: Juan Pablo Sorin, Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft, steht unmittelbar vor einem Wechsel an die Elbe. Ein Hammer, vielleicht der größte des vergangenen Jahrzehnts!
Sorin zum HSV - es ist fast alles geklärt. Die Einigung mit dem FC Villareal ist bereits erfolgt, etwa drei Millionen Euro wurden als Ablöse aufgerufen. Auch Sorin selbst kann sich ein Engagement in der Hansestadt vorstellen. Bis spätestens Donnerstag muss er sich erklärt haben, um 12 Uhr mittags endet die Wechselfrist. Zwar liegen Sorin auch Angebote aus England (Portsmouth, Bolton Wanderers), der Türkei (Besiktas Istanbul) und Spanien (San Sebastian und Betis Sevilla) vor. Doch der Argentinier will in der Champions League spielen - und tendiert deshalb zu Hamburg.
Der HSV bekäme mit dem 75-fachen Nationalspieler fraglos einen absoluten Weltklassemann für die linke Seite. Sorin kann dort sowohl in der Vierer-Abwehrkette als auch auf der Halbposition im Mittelfeld auflaufen.
Stehen die sportlichen Qualitäten des Gauchos außer Frage, so birgt die Verpflichtung dennoch Risiken. Sorin gilt als Wandervogel, spielte in den vergangenen vier Jahren für ebenso viele verschiedene Vereine. 2002/03 heuerte er jeweils für ein halbes Jahr bei Lazio Rom und dem FC Barcelona an, es folgte eine Spielzeit bei Paris St. Germain. 2004 dann der Wechsel nach Villareal. Allerdings stand Sorin bis vor zwei Jahren noch bei Cruzeiro Belo Horizonte unter Vertrag, wurde Jahr für Jahr ausgeliehen - bis er seinen Vertrag mit den Brasilianern auflöste.
Dass Sorin, der in Spanien zuletzt vier Millionen Euro netto verdiente, das Gehaltsgefüge des HSV sprengen könnte, steht nicht zu befürchten. Er wird sich in Hamburg mit weniger als der Hälfte begnügen müssen, soll aber ein stattliches Handgeld einstreichen.
Der HSV und Sorin - schlägt der Argentinier ein, wird die ganze Bundesliga neidvoll gen Norden schielen.
Info:
ZUR PERSON
Geboren am 5.5.1976 in Buenos Aires
Nationalität Argentinien
Größe 173 cm
Gewicht 67 kg
Profi seit 1994
Vereine Argentinos Juniors, Juventus Turin, River Plate, Cruzeiro BH, Lazio Rom, Barcelona, Paris SG und seit 2004 FC Villareal.
Erfolge 1996 Gewinn der Copa Libertadores, vier nationale Meisterschaften mit River Plate (Argentinien), Champions League mit Juventus Turin (auch 1996)
Nationalmannschaft Nach seinem Debüt 1995 inzwischen Kapitän und Führungsspieler (70 Ländersp.)
Zitat:
»Sorin bedeutet Rasse, Klasse - und ein Herz, das Berge versetzt«
Argentiniens Ex-Coach Cesar Luis Menotti
(MOPO vom 28.08.2006 / SEITE 4)