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Jedes Jahr aufs neue steht man als potenzieller PES oder FIFA Käufer vor der Frage, welches Spiel nun besser passt. Auch dieses Jahr gibt es von jeder Serie jeweils einen neuen Ableger. Wir haben für euch das neue PES angeschaut und getestet und können Positives berichten.

Bevor es aber zum spannenden neuen Teil geht, fangen wir mit dem alljährlich Ärgerlichen an, auch dieses Jahr sticht EA Konami in Sachen Lizenzen voll aus, was aber nicht unbedingt für jeden Spieler so schlimm sein muss, aber durchaus sein kann. Trotzdem kurz für die Statistik: Es gibt Schalke, Leverkusen und Bayern einige asiatische und europäische Ligen und auch bisschen was aus dem Südamerikanischen Raum. Wirklich viel, mit dem sich der gemeine Fußball-Fan identifizieren möchte oder kann, jedenfalls nicht.

Mut zum Neuen gelingt

Nach dem ein oder anderen Ausrutscher in den letzten Jahren wurde Pro Evolution Soccer für die aktuelle 14'er Ausgabe nochmal mächtig aufpoliert, nachdem schon letztes Jahr ein durchaus förderndes und interessantes Fußballspiel in PES 13 steckte. Man hat dieses Jahr nicht nur auf die glänzenden Außenschichten geachtet, sondern auch auf das Skelett und so PES definitiv in die richtige Richtung gewiesen. So kommt es das der Spielfluss in PES 14, zwar etwas langsamer, aber dafür umso genauer und realistischer ist denn je zuvor. Jeder Spieler ob von der KI oder dem Gamer gesteuert verhält sich anders und das nicht nur am Ball sondern auch ohne Ball.

Neue Verbesserungen wie der ,,TrueBall Tech" und dem ,,Motion Animation Stability System" können wir verdanken, dass Zweikämpfe, Dribblings und Abwehraktionen sehr realistisch dargestellt werden und auch ebenso gut auszuführen sind. Das richtige Timing vorausgesetzt, muss man nun nichtmehr endlos und im richtigen Moment am Gegner vorbeisprinten, sondern kann ganz gezielt und individuell in die Zweikämpfe eingehen und wird definitiv seltener in die gleichen Bewegungsabläufe und Taktiken verfallen als bisher.

Mit dem rechten Stick habt ihr die Kontrolle über den Körper, könnt so im Zweikampf den Arm ausfahren oder euer Gewicht verlagern zum antäuschen. Neue Finten machen es Einsteigern leichter am Gegner vorbeizukommen, während Konami den Dribblings im Angriff ebenfalls mehr Technik verpasst hat, sodass wahre Dribble-Künstler mit Leichtigkeit durch die Gegnerischen Reihen tanzen können.

Wir alle wissen aber, nicht nur der Ballführende Spieler ist gefährlich und so können wir auch weiterhin direkt in die Steuerung von Spielern eingreifen die nicht am Ball sind. Dazu kommen nun optische Pass- und Freistoßhilfen, welche natürlich deaktiviert werden können. Auch bei Ecken könnt ihr nun sehen wohin und wie der Ball dorthin fliegt. Dennoch muss die Richtung und dass Timing stimmen um letztendlich Erfolg zu haben. 

Wer sein Spiel taktisch bis auf den Punkt perfekt machen möchte, kann im Menü spezielle Laufwege und Kombinationen in genaue Bereiche auf dem Spielfeld einteilen, um so festgelegte Spielzüge aus dem Spiel heraus starten zu können. So gelingt es einfacher mal einen perfekten Pass in den freien Raum zu Spielen, den dann auch ein Mitspieler mitnimmt und eventuell zum Torabschluss kommt.

So erhält der Spieler viel mehr Einfluss in fast jeder Spielsekunde auf dem Rasen und kann, etwas Talent und Übung vorausgesetzt, voll die Stärken des neuen PES herausspielen. Ob er sich von der gegnerischen Mannschaft im eigenen Strafraum beengen lässt und im richtigen Moment raketenmäßig zum Konter ausholt, oder das Spiel größtenteils dominiert und mit viel Pressing den Gegner zur Niederlage führt, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Pro Evo gibt uns keine Einschränkungen.

PES in neuem Glanz

Es ist also einiges neu in PES und die Spielmechanik lässt sich fast durchweg positiv beschreiben, sodass man auch mal ein genaueren Blick auf die exakten Animationen werfen kann. Da fällt auf das auch diese flüssiger laufen und besser aussehen. Ein neues Licht- und Schattensystem rückt die Atmosphäre in den Stadien ins richtige Licht und die einzelnen Spieler, dass Grün und die Leibchen sind detailreich und ansehlich gestaltet.

PES spielt sich also nicht nur gut, sondern sieht  auf dem Platz auch lebendiger aus denn je und das liegt vor allem an der neuen Fox Engine und den Überarbeitungen im Animationsbereich. Sonderlich viele lizenzierte Stadien gibt es, ebenso wie Teams, nicht. Dafür sehen die Zuschauer nun nochmal ein Stück lebendiger aus - auch wenn das hoffentlich noch nicht aller Fans Ende ist...

Das alles kostet aber natürlich ordentlich Kraft und das macht sich bei dem ein oder anderen Ruckler bemerkbar. Wirklich spielstörend sind diese nicht, ohne würde es dennoch besser aussehen. 

Auf die Ohren bekommt der PES Spieler beim Spielstart als erstes die Arie des Prinzen Kalaf zu Beginn des 3. Aktes der Oper Turandot und zum zweiten Schreck führen Hansi Küpper und Wolf Fuss wenn sie uns mit dem ein oder anderen in die Jahre gekommenen Spruch auf dem Rasen begrüßen, oder kommentieren. Dafür gibt's nun neue Fansounds die besser auf das Spielgeschehen eingehen und so für eine nettere Atmosphäre sorgen.

Mensch gegen Maschine

Auch die KI wurde von Konami weiter verbessert, um doofe Fehler vor allem in der Abwehr zu vermeiden. So ganz hat das noch nicht geklappt, trotz vieler Einstellmöglichkeiten, verweigert manch Spieler manchmal seinen Dienst mit voller Kraft auszuüben und lässt so den Gegner gefährlich nahe ans Tor kommen. 

In der Menüführung hat sich nicht viel verändert und so muss man als fleißiger PES Spieler immer noch Minutenlang durch die Menüs klicken um letztendlich da anzukommen wo man auch sein möchte und dabei muss man gefühlte 100 Pop-Up Nachrichten bestätigen. Das geht definitiv einfacher...

Ein ,,schnelles Spiel" wäre auch fast ein richtig schnelles Spiel, wenn da nicht die Ladezeiten wären, welche außerordentlich lang ausfallen. Man könnte fast meinen man wartet noch bis die letzte Trainingseinheit in Echtzeit abgeschlossen wird. Man könnte meinen, das alles wäre mit ein oder zwei Monaten mehr Entwicklungszeit eventuell nicht mehr im Spiel - aber dafür hat es eben noch nicht gereicht. Wer das Spiel und gleichzeitig auch einen ungebrauchten Online-Pass ersteht, hat auch die Möglichkeit online gegen andere Spieler zum Beispiel in der UEFA Champions League anzutreten.

Fazit

Konami hat es mit der diesjährigen Ausgabe von PES geschafft, das Fußball-Simulations-Spielgefühl auf ein neues Level zu bringen. Dank neuer Engine und vielen kleinen Veränderungen macht das Gameplay Spaß, ob Anfänger oder Profi, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt jeder voll auf seine Kosten und kann die PES Spielmechanik zu seinem Vorteil gegen die ebenfalls überarbeitete KI nutzen. Neue realistische Möglichkeiten im Zweikampf, Zielhilfen und viele Funktionen, die in den taktischen Bereich gehen, sorgen für mehr Tiefe im Spiel.

Leider gibt's wieder nicht viele Lizenzen, dafür aber schönere Animationen und Spieler mit einem hohen Wiedererkennungswert dank neuer Grafikdetails, welche aber mit den vielen anderen Neuerungen für kleinere Framerate-Einbrüche im Spiel sorgen.

PES 14 zeichnet sich durch eine tolle, dynamische und noch realistischere Spielmechanik aus, welche es so bisher nicht gab. Wer über die fehlenden Lizenzen hinwegsehen kann, sollte hier zugreifen und auch PES wieder in sein Wohnzimmer lassen.


Bewertung

Pro

  • Viele taktische Möglichkeiten für Profis
  • Guter Trainingsmodus
  • Dynamische & realistische Spielmechanik
  • Neue Engine & gute Grafik

Contra

  • Lange Ladezeiten
  • Fehlende Lizenzen
  • Teilweise Ruckler im Spiel
  • Umständliche Menüführung

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9