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Nach zwei Jahren Moto GP-Pause steht für euch mit Moto GP 13 ein Nachfolger in den Verkaufsregalen und ihr könnt euch wieder aufs motorisierte Zweirad schwingen, um über den Asphalt zu donnern. Wir haben uns für euch in die Kurven gelegt, auf den Geraden alles aus den Bikes herausgekitzelt und den GP-Helden gezeigt wo der Hammer hängt. Ob uns Moto GP 13 dabei überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem Review.

Lizenzen für alle Klassen

Moto GP 13 beinhaltet sämtliche Lizenzen aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3. Zudem bietet MotoGP 13 den realen Rennkalender und enthält alle Events, die in dieser Saison stattfinden. Hierdurch sorgt der Rennsporttitel für echtes GP-Gefühl.

Es sind somit alle bekannten Zweiradpiloten, Teams, Bikes und Sponsoren auf den aktuellen GP-Pisten unterwegs, damit ihr in den Zweirad-Rennsport genüßlich eintauchen könnt.  Egal ob auf dem Sachsenring oder auf dem Circuit de Catalunya, ihr könnt über jede der offiziellen Pisten brettern, realitätsnahe Grand Prix Luft schnuppern und die GP-Größen wie Rossi, Pedrosa und Co. in Aktion erleben. Ihr könnt jeden der Stars steuern oder als Neuling um den Moto GP WM-Titel kämpfen, indem ihr euch auf der Siegerspur durch alle Klassen nach oben arbeitet.

Auf dem Weg zur GP-Spitze

Neben dem Sofortrennen-Modus, bei dem ihr eine Klasse, ein Motorrad, einen Fahrer sowie eine Strecke per Zufall zugewiesen bekommt, um in einem Rennen über drei Runden eurer Können unter Beweis zu stellen , könnt ihr dem Grand Prix-Modus beitreten, der euch die Auswahl an Fahrern, Renngerät und Strecken in allen drei Klassen überlässt. In beiden Modis könnt ihr individuelle Einstellungen vornehmen, wie Renndistanz, Wetter, Fahrhilfen und die Stärke der KI-Gegner. Des Weiteren könnt ihr Wählen, ob ihr an dem gesamten Rennwochenende teilnehmen oder euch einzig auf das Rennen konzentrieren wollt. Wählt ihr letzteres, startet ihr aus der letzten Startreihe.

Richtig anspruchsvoll wird es, wenn ihr die GP-Karriere wählt, hier müsst ihr euren selbsterstellten GP-Piloten zur Weltspitze fahren, müsst durch gute Leistungen in der 250 ccm Klasse das Interesse der Teams wecken und über die ganze Saison, vom Team gesteckte Ziele erfüllen. Unterstützt werdet ihr von eurem privaten Manager und dem jeweiligen Teammanager des Rennstalls. Hier heißt es, private Nachrichten sowie Mails vom Teammanager checken, Statistiken im Auge behalten und Teamangebote und Aufgaben checken.

Präsentation für den anspruchslosen Gamer

Bei den Spiel-Modis haben sich die Entwickler  bis ins Detail Mühe gegeben, aber in Sachen Präsentation erkennt man, dass es die Entwickler anscheinend nicht für wichtig gehalten haben, hier richtig gute Arbeit abzuliefern. Hier wirkt Moto GP 13 durchweg flügellahm und altbacken.

Detailarme Grafik so weit das Auge des Betrachters reicht, äußerst spärlich ausgefallenes Streckendesign, ab und an störende Ruckler und eine ausgesprochen dürftige Framerate sorgen für einen unterdurchschnittlichen Augenschmaus. Das hat man alles schon vor Jahren deutlich besser gesehen, wenn man die gängigen Rennspiele auf der Xbox 360 zum Vergleich nimmt. Ein angekündigter Patch soll in naher Zukunft zumindest für nötige 60 Frames sorgen.

Ausgesprochen schwach kommt der Sound daher. Wo die Hintergrundmusik noch als erträglich eingestuft werden kann, sorgt der Sound der Maschinen für völlige Ernüchterung. Das ist nicht nur dürftig, dass ist erschreckend schlecht und im Grunde unerklärlich. Man könnte fast behaupten, dass ein Autoscooter einen weitaus besseren Sound erzeugen kann. Den Sound kann auch TV-Kommentator Edgar Mielke nicht retten, obwohl er wirklich sehr gute Arbeit abliefert.

Lobenswerte Fahrphysik - gelungenes Gameplay

Hier zeigt Moto GP 13 seine große Stärke, denn Gameplay und Fahrphysik beeindrucken auf ganzer Linie. Ihr könnt euch kaum einfach auf die Rennmaschine setzen und von Sieg zu Sieg rasen, stattdessen müsst ihr euch mit eurem Motorrad soweit anfreunden, dass ihr eins mit der Maschine werdet.  Es kommt auf die richtige Balance an, vor allem in den Kurven, denn ein kleiner Fahrfehler und ihr hüpft locker-flockig auf den Asphalt, was in erster Linie wichtige Zeit kostet und zudem auch sehr nett ausschaut. Die Sturzanimationen sind so gut gelungen, dass einem die Knochen schon beim Zusehen zu brechen drohen. Gut, dass ihr die Rückspulfunktion nutzen könnt, somit schont ihr nicht nur die wertvolle Rennmaschine, sondern auch die Gräten eures GP-Piloten.

Fahrphysik, Mechanik und das Handling der Bikes machen Moto GP 13 zu einer gelungenen Simulation.  Für fortgeschrittene Gamer eine echte Herausforderung, für Anfänger dennoch nicht zu schwer, da sie entsprechende Fahrhilfen wie Bremse, zweistufige Ideallinie und Spurstabilisierung aktivieren können. Diesbezüglich haben die Entwickler alles richtig gemacht, um lang anhaltenden Spielspaß bieten zu können.

Online-Rennen auf zwei Rädern

Moto GP 13 bietet euch einen Multiplayer-Modus, in  dem ihr an Rennen mit bis zu zwölf Teilnehmern über die originalen Rennstrecken rasen könnt. Unsere Multiplayer-Testrunden haben mit gefüllten Lobbys und ruckefreien Rennen für ordentlichen Spielspaß gesorgt und versprechen ein lang anhaltendes Online-Spielvergnügen. Wer im Singleplayer dafür gesorgt hat, dass er sein Bike beherrscht, der kann Online schnell Erfolge sammeln, zumal gerade in den ersten Kurven, einige Hitzköpfe gern den Asphalt küssen, anstatt souverän über die Strecke zu brettern.

Zudem könnt ihr die komplette Saison 2013 mit einem Freund zusammen oder gegeneinander im Split-Screen-Modus fahren.

Fazit

Moto GP 13 macht einiges richtig aber auch manches falsch. Wo Mechanik, Fahrphysik und Gameplay durchaus glänzen, sorgen Grafik und Sound für Enttäuschung und mindern somit den ungebremsten Spielspaß.

Wer über Präsentationschwächen hinweg sehen kann, erhält eine ansonsten gelungene Simulation ohne viel Schnick-Schnack, aber vielen Möglichkeiten sowie Herausforderungen, egal ob Neueinsteiger oder Rennsport-Experte. Wenn die Framerate per Patch aufgepäppelt wird, erhält man hoffentlich auch das nötige Geschwindigkeitsgefühl, denn derzeit hat man eher das Gefühl, man fährt höchstens halb so schnell wie auf dem Tacho angezeigt wird, was den Spielspaß nicht gerade nach oben peitscht.

Mit einer aufwendigeren Präsentation wäre der Titel durchaus hochwertiger einzustufen, so aber kommt Moto GP 13 nicht in die Nähe des Throns der Rennspiel-Simulationen. Bleibt zu hoffen, dass der Entwickler Milestone auf der Xbox One deutlich mehr von den technischen Möglichkeiten einer Konsole nutzt.


Bewertung

Pro

  • Nützliche Fahrhilfen für den Einstieg
  • Guter Kommentator
  • Überzeugendes Fahrverhalten
  • Original-Lizenzen

Contra

  • Schwacher Sound
  • Enttäuschende Grafik
  • Niedrige Framerate

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Keeper_2 Mo, 19.08.2013, 21:51 Uhr

schade, hätte mal wieder Lust auf eine Motorrad Sim mit richtig fetter Grafik gehabt, so kann ich auch einen der älteren Teile wieder rauskramen :-( Danke fürs Review