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Der Arcade-Racer "Super Toy Cars" ist bereits seit einem Jahr für den PC und der Wii U erhältlich und seit dem 04. September feiert das Spiel auch auf der Xbox One seinen Start. Der offizielle Trailer machte schon mal einen heiß auf das Spiel und weckt vor allem Erinnerung an die alten Zeiten mit Sierras Funk-Flitzer. Wie sich der neue Arcade-Racer des spanischen Publisher Eclipse Games auf der Xbox One anfühlt, erfahrt ihr in unserem Test.

Schon beim Starten von Super Toy Cars fällt die nicht wirklich zeitgemäße Grafik auf. Das Spiel erinnert von der Optik her an alte Xbox Spiele der 1. Generation, was vorallem durch den verbuggten Umrandungseffekt der Umgebung deutlich wird. Die Autos sind im Gegensatz zur Umgebung liebevoll und detailreich gestaltet. Ein Hamburger am Straßenrand sieht von der Ferne noch gut aus, jedoch sobald man etwas näher heran fährt, merkt man die Verpixelung. Für einen Titel im Jahre 2015, auch wenn dieser nur 9,99 Euro kostet, hätte man da mehr Wert drauf legen können. Jedoch ist die Grafik ja bekanntlich nicht alles, auf die inneren Werte des Spiels kommt es letztlich an.

Das Spiel bietet einem im Menü eine chillige Rock-lastige Musik an, welche bei den Rennen actionreicher wird und einem nicht zum Einschlafen bringt. Auf abwechslungsreiche und größere Musikauswahl wurde beim Super Toy Cars verzichtet, sodass man schnell dazu gezwungen ist, die Musik-Lautstärke auszuschalten. Wer sich jetzt auf tolle Motorgeräusche und durchdrehende Reifen freut, hat sich leider geschnitten. Die Soundkulisse ist etwas enttäuschend. Alle Wagen hören sich so an wie bei einem Formel 1 Rennen, sodass man sich schon am Anfang fragt, woher die ganzen Vans so einen Sound besitzen. Wer auf Kollisionsgeräusche oder Sounds der Power Ups gefreut hat, wird ebenfalls enttäuscht sein, denn davon ist kaum bis gar nichts zu hören, außer ein Hupen der anderen Wagen bei einem Zusammenprall oder Überholmanöver.

Bei einem Arcade-Racer einen Story Modus zu finden, ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, also schauen wir uns Spielidee und Modi an. In Super Toy Cars erhalten wir einen einfachen Karrieremodus. Man startet das Spiel mit einem schwachen Auto und muss damit verschiedene Rennen gewinnen. Je nach Platzierung erhält man ein entsprechendes Preisgeld mit dem man das eigene Fahrzeug verbessern kann, wie zum Beispiel die Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, oder das Handling. Wer keine Lust hat, mit den Anfangswagen den Karrieremodus zu beenden, hat die Möglichkeit, mit dem gewonnen Geld einen besseren Wagen zu kaufen. Leider kann man schon nach nur wenigen Rennen sich für 80.000 $ ein starkes Auto kaufen, sodass man nach nur 20 Rennen schon die Gegner dominiert.

Der Schwierigkeitsgrad ist relativ einfach gehalten, da man sogar mit dem Anfangswagen ohne Verbesserung beinahe jedes Rennen gewinnen kann.

Einen großartigen Umfang kann man bei einem 9,99 Euro teuren Arcade-Rennspiel nicht erwarten. Ihr könnt euch zwischen 16 Autos entscheiden, welche man auf 15 Strecken in verschiedenen Standorten und 5 verschiedenen Spielevents ausgiebig drücken kann. Es gibt insgesamt 48 Karriereevents mit verschiedenen Spielmodi wie beispielsweise Rennen, Eliminierung, Zeit Rennen, Ausweichen und Zeit Angriff, welche Abwechslung zu den normalen Rennen bieten. Darüberhinaus gibt es einen lokalen 4-Spieler-Multiplayer, welche das ganze Spiel etwas abrundet, jedoch wäre es ansprechender gewesen, einen globalen Multiplayermodus hinzuzufügen. Großer Kritikpunkt ist, dass in der Xbox One Version im Gegensatz zu der PC, bzw. Wii U Fassung auf den Editor Modus verzichtet wurde, bei dem man sich ganz einfach eine eigene Strecke kreieren konnte.

Zu erwähnen ist außerdem, dass man im Spiel nur die Sprachen Englisch und Spanisch (da spanischer Publisher) auswählen kann. Kleine Kinder im Alter von 8-10 Jahren dürften wohl einige Schwierigkeiten haben.

Dank den Power Ups, welche man in den Rennen erhält, kommt ein Mario Kart-Feeling auf nur mit Spielzeugwagen. Ihr könnt eure Gegner mit einer Öl- und Klebstoff-Pfütze, einer Mine, einer Springfalle und einen abschießbaren überdimensionalen Billardball oder einer Rakete ausschalten. Das Problem bei den Power Ups ist jedoch, dass man keine Möglichkeit hat, diesen auszuweichen. Darüberhinaus kann man, nachdem man getroffen wurde, nicht sofort weiter fahren und ist dazu gezwungen zu respawnen.

Dabei verliert man wichtige Plätze und kann schnell vom 1. Platz auf den letzten Platz gelangen, da man nicht in der Lage ist, nach einem eingesteckten Treffer sofort weiterzufahren. Dies senkt den Spielspaß bei einigen Situationen kurz vor der Ziellinie. Großen Spaß macht aber vor allem der Spielmodus "Ausweichen". Auf der ganzen Rennstrecke befinden sich diverse Fallen, sodass man gezwungen ist vorsichtig zu fahren, wenn man als erster durch die Ziellinie fahren will.

Das Gameplay ist simpel gestrickt. Man bekommt zum Start des Spiels durch ein Tutorial die Steuerung vermittelt. Bei dem Tutorial bekommt man nicht nur gezeigt wie man aufs Gas drückt, oder die Bremse betätigt, sondern auch wie man driftet, um Nitro aufzuladen und die verschiedenen Power Ups einsetzt. Positiv aufgefallen bei den Tests der verschiedenen Fahrzeuge ist, dass sich jeder einzelne Wagen anders anfühlt. Der große Van hat bei erhöhten Geschwindigkeiten Probleme in Kurven und den einzelnen Fallen nach links oder rechts auszuweichen. Mit einem Rennwagen ist man nicht nur schnell unterwegs, sondern hat auch ein entsprechendes Fahrgefühl bei den Drifts.

Für ein flüssiges Gameplay, zeigen sich übrigens auch die äußerst kurzen Ladezeiten verantwortlich. Startet man ein neues Rennen hat man lediglich Ladezeiten von wenigen Sekunden und das besondere am Ladebalken ist, dass im Hintergrund das ausgewählte Fahrzeug abgebildet ist.

In Super Toy Cars erhält man lediglich einen abgespeckten Multiplayermodus in Form eines lokalen 4 Spieler Splitscreenmodus. Unter Freunden sorgt es für einige spaßige Runden, jedoch wäre es wünschenswerter gewese,n würde es einen globalen Multiplayermodus geben, um sich mit anderen Rennfahrern zu messen. Dabei steigt nicht nur die Langzeitmotivation, sondern auch der Spaßfaktor gegenüber den einfachen Rennen gegen die CPU.

Fazit

Die Überlegung, einen Arcade-Racer mit Spielzeugautos auf die Konsole zu bringen, hört sich zunächst gut an, jedoch wenn die grafische Umsetzung und das Gameplay scheitert, kann es schnell nach hinten losgehen. Bereits auf der WiiU mussten sich die Entwickler die selbe Kritik mit dem Cel-Shadding gefallen lassen, sowie der nicht ganz durchdachten Kollision durch Power Ups.

Mir persönlich war das Spiel zu einfach, sogar bei den Schwierigkeitsgrad Hard hatte ich keinerlei Probleme als Erster ins Ziel zu kommen. Ebenfalls negativ aufgefallen ist der fehlende Track-Editor, welcher sogar in der WiiU-Version vorhanden ist und bei der Xbox One Fassung einfach weggelassen wurde.

Meinem kleinem 8jährigen Bruder hat das Spiel aber großen Spaß gemacht. Es ist zwar nur ein einfacher Klon von Mario Kart, jedoch lassen die diversen Spielzeugautos das Jungen-Herz aufblühen. Für knapp 9,99 Euro erhält man ein angemessenes Rennspiel für die Kleinen, die sicherlich einige Zeit mit dem Spiel durch die diversen Spielmodi und den lokalen Multiplayermodus verbringen können.


Bewertung


Grafik 5 von 10
5/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
6