Mehdi will 'ne Führungsrolle
Mehr Verantwortung übernehmen und neuen Vertrag
SVEN TÖLLNER
Er ist wieder da, wo er sich am wohlsten fühlt. Den unbefriedigenden WM-Verlauf (Aus als Gruppenletzter mit nur einem Punkt) in der Vorrunde hat Mehdi Mahdavikia im Heimat-Urlaub abgearbeitet - ab sofort gehts nur noch um den HSV. Der "Dribbelperser" steht vor seiner achten Saison in Hamburg, ist der mit Abstand dienstälteste Profi. Sein Vertrag läuft am Ende dieser Saison aus, aber seine Mission hat "Mehdi Methusalem" damit noch lange nicht erfüllt. "Ich will hierbleiben", sagt der 28-Jährige klipp und klar.
Die nächste Vertragsverlängerung wird sein letzter großer Abschluss - eine Entscheidung mit Tragweite für die Zukunft also. "Hamburg ist meine zweite Heimat", sagt Mahdavikia und klopft sich dabei auf die Brust an die Stelle, wo sich während des Spiels die Raute befindet. In der kommenden Spielzeit will der Iraner Werbung in eigener Sache machen, auf dem Platz Leistung zeigen und außerhalb des Feldes eine Führungsposition verkörpern. "Die letzte Saison war sensationell - genauso muss es jetzt wieder laufen. Ich will dabei mithelfen, auch indem ich mich noch mehr um die jungen Spieler kümmere."
Mahdavikia ist gestärkt aus den schwierigen Situationen (privat und sportlich), die er in der abgelaufenen Spielzeit überstehen musste, hervorgegangen. Er wirkt gereift. "Mehdi ist keiner, der singend durch die Arena läuft oder in der Kabine Tänze aufführt", sagt Thomas Doll, "aber auch für einen älteren Spieler ist es nicht zu spät, noch etwas mehr aus sich herauszukommen." Mahdavikia ist bereit, eine tragende Rolle im HSV-Konzept zu übernehmen. Mindestens noch eine Saison lang - wenns passt aber möglichst bis zum Ende seiner Karriere.
(MOPO vom 14.07.2006 / SEITE 34)