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Freche 'Kiez-Kicker' wollen FCB ärgern
08.09.2006
133 Tage nach dem gewonnenen Finale gegen Eintracht Frankfurt beginnt für den FC Bayern das Unternehmen Titelverteidigung im DFB-Pokal. Und gleich zum Auftakt steht der Mannschaft von Felix Magath ein schwerer Gang bevor. Am Samstag (ab 20 Uhr im FCB-Liveticker) wartet der letztjährige Pokalschreck FC St. Pauli im „Hexenkessel" Millerntor auf die Bayern und sinnt auf Revanche für die 0:3-Halbfinalniederlage von vor gut fünf Monaten.
„Die Erinnerungen an unsere Pokalerfolge kommen zurück, es kribbelt wieder. Meine Mannschaft soll mutig und entschlossen spielen“, sagte Pauli-Coach Andreas Bergmann vor dem Duell „David gegen Goliath“. „Wir haben noch eine kleine Rechnung offen und werden alles daran setzen, dass wir die Bayern diesmal am Millerntor schlagen“, meinte Mittelfeldspieler Fabian Boll.
Gesperrter Kahn erwartet heiße Geschichte
Beim FC Bayern ist man jedenfalls gewarnt. „Mit links geht das nicht, sonst erlebt man vielleicht gleich ein blaues Wunder“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Was St. Pauli letzte Saison im Halbfinale gegen uns gebracht hat, spricht Bände. Das wird eine ganze heiße Geschichte für uns“, ist sich Keeper Oliver Kahn sicher.
Der Kapitän wird diesmal nicht mithelfen können. Kahn erhielt vom DFB wegen angeblicher Beleidigung der Frankfurter Fans beim Finale nachträglich eine Sperre von einem Spiel aufgebrummt und wird am Millerntor von Michael Rensing ersetzt. „Ich glaube, dass wir Olli nicht vermissen werden. Ich gehe davon aus, dass sich unser Torwart nicht besonders auszeichnen muss. Ich glaube, dass der Keeper von St. Pauli mehr Gelegenheit dazu bekommt“, meinte Felix Magath.
Morena: Wir können es packen
Aber auch der Bayern-Coach weiß, was auf seine Mannschaft am Samstag zukommt. „St. Pauli hat in der letzten Saison einige Bundesligisten aus dem Pokal geworfen, wir sind also gewarnt“, sagte er. Magath rechnet mit eine schwierigen Partie gegen den aktuellen Tabellen-14. der Regionalliga Nord. „Sie werden uns in kämpferischer Hinsicht alles abverlangen. Spielerisch sind wir klar besser. Aber diese Überlegenheit kann man nicht umsetzen, wenn man nicht bereit ist, auch den Kampf anzunehmen.“
Und eine kampfbetonte Partie wird es ganz bestimmt. „Wir werden frech und selbstbewusst in dieses Spiel gehen“, versprach St. Paulis Co-Trainer Andre Trulsen. Allerdings können die Hamburger gegen den Rekordpokalsieger nicht in Bestbesetzung auflaufen und müssen verletzungsbedingt auf so erfahrene Kräfte wie die beiden Ex-Bundesliga-Profis Daniel Stendel und Jens Scharping verzichten. Dafür ist der in der Liga gesperrte Torjäger Felix Luz wieder mit dabei. Abwehrchef Fabio Morena sagte: „Auch wenn’s bei uns zuletzt alles andere als wunschgemäß gelaufen ist, können wir es trotzdem packen."
So könnten sie spielen:
FC St. Pauli: Reus - Lechner, Morena, Eger, Joy - Takyi, Boll, Rothenbach, Meggle - Luz, Mazingu-Dinzey
FC Bayern: Kahn – Sagnol, Lucio, Van Buyten, Lahm – Hargreaves, Van Bommel, Demichelis, Schweinsteiger – Makaay, Podolski
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim)
Für fcbayern.de berichtet: Dirk Hauser
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Sieg gegen St.Pauli! Zwar erst in der Verlängerung, aber in 10 Jahren kräht kein Hahn mehr danach! Ganz im Gegenteil zu Werder und dem HSV! HAHAHA! So kanns gehen! Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!
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2:1 am Millerntor
Bayern kämpfen sich in Runde zwei
09.09.2006
Titelverteidiger FC Bayern München hat die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Drei Tage vor dem Auftaktspiel in der Champions-League-Gruppenphase gegen Spartak Moskau kam der Rekordpokalsieger in einer Neuauflage des letztjährigen Halbfinales beim FC St. Pauli zu einem 2:1 (1:1, 0:1)-Arbeitssieg nach Verlängerung und feierte damit eine gelungene Generalprobe für das Duell mit dem russischen Vizemeister.
Vor 19.400 Zuschauern im Stadion am Millerntor brachte Timo Schultz (31.) den Tabellen-14. der Regionalliga Nord in der ersten Halbzeit in Führung. Der eingewechselte Lukas Podolski (46.) mit seinem ersten Tor für den FCB und Philipp Lahm (105.) in der Verlängerung sorgten aber für den aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit letztendlich verdienten Sieg der Bayern, die in der Verlängerung ohne Lucio auskommen mussten. Der Innenverteidiger sah nach einer Tätlichkeit die Rote Karte (92.) und wird zumindest ein Spiel fehlen.
Debütant Van Bommel
Magath stellte seine Mannschaft gegenüber dem letzten Spiel vor zwei Wochen gegen Nürnberg (0:0) auf drei Positionen um. Für den gesperrten Oliver Kahn rückte Michael Rensing zwischen die Pfosten, Owen Hargreaves ersetzte Andreas Ottl und Neuzugang Mark van Bommel debütierte im Mittelfeld anstelle von Bastian Schweinsteiger, der wie Ottl zunächst auf die Bank musste.
„St. Pauli wird uns in kämpferischer Hinsicht alles abverlangen“ hatte Magath prognostiziert und sollte damit Recht behalten. Die „Kiez-Kicker“ gingen von Beginn an sehr engagiert zu Werke, doch der FCB hielt vor allem in der Anfangsphase dagegen und nahm wie von Magath gefordert den Kampf an. Spielerische Höhepunkte blieben aber zunächst Mangelware.
St. Pauli aktiver
St. Pauli attackierte die Bayern früh und provozierte so immer wieder den Ballverlust auf Seiten der Münchner. Mit zunehmender Spielzeit wurden die aktiveren und aggressiveren Gastgeber immer stärker und kamen zu mehreren guten Torchancen.
Zunächst verfehlte Fabian Boll in der 12. Minute von der Strafraumgrenze nur knapp, wenig später lenkte Rensing eine Direktabnahme von Meggle gerade noch an den Pfosten (19.). Kurz darauf fischte der Kahn-Vertreter einen 20-Meter-Schuss von Schultz aus dem Torwinkel (21.). Nach der anschließenden Ecke kam Boll zum Kopfball, doch Hargreaves rettete auf der Linie (21.).
Rensing machtlos
Mitte der ersten Halbzeit fand der FCB seine Ordnung wieder, doch im Spiel nach vorne ging bis auf einen Kopfball-Aufsetzer von Roque Santa Cruz (27.) nach wie vor nicht viel zusammen. Anders bei St. Pauli, das in der 31. Minute durch einen Volleyschuss von Schultz aus 16 Metern die Führung erzielte. Rensing war in dieser Situation ohne Abwehrchance.
Mazingu hätte kurz danach sogar fast das 2:0 erzielt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze ging über das Tor. Auf der Gegenseite hatte Hargreaves Pech, als sein Freistoß aus gut 20 Metern zwei Mal abgefälscht wurde und knapp am Hamburger Tor vorbeitrudelte (45.).
Joker Podolski sticht
Magath reagierte, brachte nach der Pause Podolski und Schweinsteiger für Makaay und Demichelis und konnte nur 26 Sekunden nach Wiederbeginn jubeln. Nach Flanke von Sagnol war „Poldi“ zur Stelle und schoss das Leder aus fünf Metern zum 1:1-Ausgleich ins Tor (46.). Wenig später hatte Van Bommel sogar die Führung auf dem Fuß, doch St. Pauli-Schlussmann Borger lenkte den Schuss des Niederländers gerade noch über das Tor (52.).
Die Bayern agierten nun wesentlicher aktiver als im ersten Durchgang und kontrollierten das Spiel zusehends. Die Folge waren weitere gute Chancen durch Podolski (58., 69., 70.), Van Buyten (70.) und dem eingewechselten Scholl (76.), die jedoch am glänzend aufgelegten Borger scheiterten. Auf der anderen Seite kamen die Hanseaten nur noch sporadisch vor das Tor der Bayern, ohne jedoch für echte Torgefahr zu sorgen. Es ging in die Verlängerung!
Rot für Lucio
Und die begann für den FCB mit einem Rückschlag. Lucio ließ sich nach einem Zweikampf mit Meggle zu einem Ellenbogenschlag hinreißen und sah dafür von Schiedsrichter Lutz Wagner (Hofheim) die Rote Karte. Mit einem Mann mehr witterte St. Pauli nun seine Chance, doch das Tor machten die Bayern. Nach einer abgefälschten Flanke von Lahm legte sich ausgerechnet der überragende Borger den Ball selber ins Netz (105.).
Die Gastgeber mobilisierten in der verbleibenden Spielzeit noch einmal alle Kräfte und drängten auf den Ausgleich, doch die Gäste retteten den knappen Vorsprung über die Zeit und zogen am Ende verdient in die zweite Runde ein. In der Schlussminute sah St. Paulis Morena wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte.
FC St. Pauli - FC Bayern 1:2 n.V. (1:1, 1:0)
FC St. Pauli: Reus - Lechner (81. Brückner), Morena, Eger, Joy - Schultz (55. Arifi), Rothenbach, Meggle, Boll (67. Bruns), Mazingu-Dinzey - Luz
FC Bayern: Rensing - Sagnol, Lucio, Van Buyten, Lahm - Hargreaves, Van Bommel, Demichelis (46. Schweinsteiger), Salihamidzic (69. Scholl) - Makaay (46. Podolski), Santa Cruz
Ersatz: Dreher, Dos Santos, Karimi, Ottl
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim)
Zuschauer: 19.400 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Schultz (31.), 1:1 Podolski (46.), 1:2 Lahm (105.)
Gelbe Karten: Mazingu, Meggle, Eger / Demichelis
Gelbrote Karten: Morena (120.) wegen wiederholten Foulspiels
Rote Karten: Lucio (92.) wegen Tätlichkeit
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so knaller fand ichs nicht von bayern, erste halbzeit hätte gut und gern 3:1 für pauli stehen können...
die 2te Halbzeit ging denkbar gut für Bayern los, und das Tor zum 2:1 war auch keine Leistung auf Seiten der Bayern.
Dann hat Pauli wieder gut vorwärts gedrückt, aber hat letzendlich auch nicht gereicht.
In dem Sinne...spannendes Spiel, und gerade im Moment ist noch sehr gute Stimmung aufm Kiez, wie es auch schon letztes Jahr gegen Bayern war!
Man feiert zusammen!
Und wir wissen ja mittlerweile auch schon, dass "wie ein Spiel lief" immer im Auge des Betrachters liegt;)
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Hauptsache weiter!
Borgers Patzer hilft erleichterten Bayern
Michael Rensings erster Weg nach dem Schlusspfiff war quer über den Platz zu seinem Pendant beim FC St. Pauli. Patrik Borger stand alleine vor seinem Kasten und starrte deprimiert in den Hamburger Nachthimmel. Rensing umarmte Borger, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schultern und versuchte ihm mit ein paar aufmunterten Worten Trost zu spenden.
Borger, eigentlich nur die Nummer zwei im Hamburger Tor, hatte im DFB-Pokal-Erstrundenmatch gegen den FC Bayern das wohl beste Spiel seines Lebens gemacht und wurde am Ende doch zur tragischen Figur. In der 115. Minute verschätzte er sich bei einer Flanke von Philipp Lahm und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen ins eigene Tor. „Das werde ich mitnehmen bis ans Ende meines Lebens“, sagte der 27-jährige Unglücksrabe später über die Spiel entscheidende Szene.
Borger wie ein Magnet
Dank des Patzers von Borger kamen die Bayern an diesem Abend noch mal mit einem blauen Augen davon und zogen in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. „Am Ende waren wir glücklich, weil das Tor glücklich gefallen ist. Aber alles in allem war es doch ein verdienter Sieg“, meinte ein erleichterter Bayern-Manager Uli Hoeneß nach dem Schlusspfiff. „Am Ende sind wir einfach froh, eine Runde weiter zu sein“, gestand Mark van Bommel nach seinem Debüt im Bayern-Trikot.
Verdient war der Erfolg des Titelverteidigers deshalb, weil die Bayern über die 120 Minuten gesehen die Mehrzahl an guten Torchancen hatten. Mehr als ein halbes Dutzend Mal scheiterten die Münchner am überragenden Pauli-Keeper Borger, dessen Leistung auch Hoeneß beeindruckte. „Er hat unglaublich gehalten. Er hat die Bälle angezogen wie ein Magnet. Das war ja Wahnsinn, was der teilweise gehalten hat.“
St. Paulianer gehen über die Grenzen hinaus
Dabei hatte Borger zunächst einen ruhigen Abend verbracht. Die erste Halbzeit ging nämlich klar auf das Konto der Hausherren. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr schwach gespielt. St. Pauli dafür überragend“, sagte Hoeneß. Besonders in läuferischer Hinsicht bot der Regionalligist eine beeindruckende Vorstellung und ließ so keinen Klassenunterschied gegenüber dem Double-Gewinner erkennen. „Sie sind an die Grenzen gegangen, möglicherweise darüber hinaus“, sage Hoeneß. „Sie sind gerannt wie die Hasen und haben unsere Spieler von einer Ecke in die andere gejagt.“
Fast schon folgerichtig gingen die Hamburger in der 31. Minute durch Timo Schultz in Führung. „Es gab selten ein Spiel, das von einer Mannschaft so schnell gespielt wurde wie heute in den ersten 45 Minuten vom FC St. Pauli“, schwärmte Felix Magath, der die Wende mit einem Wechsel zur Pause selbst einleitete. Podolski kam für Roy Makaay ins Spiel, erzielte gerade Mal 26 Sekunden nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich und hatte auch danach viele gute Aktionen vor dem gegnerischen Tor.
Poldi sorgt für die Wende
„Er hat nicht nur das Tor erzielt, sondern war mit Abstand unser wirkungsvollster Stürmer“, sagte Magath und stellte dem Nationalstürmer einen Startplatz am Dienstag im Champions-League-Spiel gegen Spartak Moskau in Aussicht. „Seine Chancen sind wesentlich größer geworden“, so der Bayern-Coach.
Mit dabei sein wird dann sicherlich auch wieder Lucio. Der Brasilianer hatte sich zu Beginn der Verlängerung zu einer Tätlichkeit gegen Thomas Meggle hinreißen lassen und wurde dafür von Schiedsrichter Lutz Wagner mit der Roten Karte bestraft. So war der Sieg in Unterzahl auch ein Beweis für die gute Moral in der Truppe und dazu eine „gelungene Generalprobe“ (Hoeneß) für das Spiel gegen Moskau. Das wird sich vielleicht auch Borger am Fernseher anschauen - und dann bestimmt noch oft an die 115. Minute im Spiel vom Samstagabend zurückdenken.
Für fcbayern.de berichtet: Dirk Hauser
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Bayern brauchen Auftaktsieg gegen Spartak
11.09.2006
Bereits zum zehnten Mal in Folge ist der FC Bayern in der Champions League vertreten, doch so zurückhaltend wie in dieser Saison war man beim Champions von 2001 wohl noch nie. Statt vom Titel sprechen die Verantwortlichen lediglich vom Überstehen der ersten Runde – ein höheres Ziel wurde ganz bewusst nicht ausgegeben.
„Man muss mit einem Schuss Demut an die Champions League rangehen. Wir zählen nicht mehr zum Kreis der Favoriten. Der FC Bayern kann nur Champions-League-Sieger werden, wenn alles tausendprozentig perfekt läuft“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Auftaktspiel am Dienstagabend in der Allianz Arena gegen Spartak Moskau (ab 20.30 Uhr im Liveticker und im Webradio).
Van Bommel erstmals in der Allianz Arena
„Wir müssen die Vorrunde überstehen, das kann man von uns verlangen“, sagte Trainer Felix Magath. Um dieses Ziel zu erreichen, soll schon gegen Spartak der erste „Dreier“ eingefahren werden. „Wir erwarten ein schweres Spiel. Aber wir brauchen die drei Punkte, weil wir danach zwei Auswärtsspiele haben“, sagte Mark van Bommel vor seiner Premiere in der Allianz Arena. „Ich freue mich darauf.“
Inter Mailand und Sporting Lissabon sind die weiteren Gegner der Bayern in Gruppe B. „Wenn man in der Champions League weiterkommen will, darf man zuhause keine Punkte verschenken“, betonte Roy Makaay, der sich schon auf das erste Saisonspiel in der „Königsklasse“ freut. „Dafür arbeitet man das ganze Jahr.“
’Poldi’ erstmals in der Startelf
Nach dem Arbeitssieg am Samstag im Pokal bei St. Pauli erwartet Magath von seiner Mannschaft diesmal mehr spielerische Momente. „Wir werden den Vorwärtsgang einschalten, um schnell ein Tor zu realisieren.“ Das könnte vielleicht auch Lukas Podolski erzielen, der nach sechs Toren in den letzten drei Spielen erstmals bei den Bayern in der Starelf stehen dürfte. „Lukas hat eine gute Phase und eine gute Trefferquote“, sagte Magath.
Neben Podolski wird wohl Roy Makaay im Sturm auflaufen – auch wenn dieser von Magath zuletzt zwei Mal früh ausgewechselt und auch kritisiert wurde. 27 Treffer des 31-Jährigen in 53 Chamions-League-Spielen sprechen aber für sich. „Ich gehe davon aus, dass ich dabei bin“, gibt sich Makaay optimistisch - und erhält Rückendeckung von seinem Landsmann. „Um Roy muss man sich keine Sorgen machen, der ist ein Super-Profi“, bemerkte van Bommel.
Positive Bilanz gegen Spartak
An Spartak haben die Bayern fast nur gute Erinnerungen, von sechs Champions-League-Spielen wurden vier gewonnen und keines verloren. Damit diese positive Serie ausgebaut wird, fordert Magath von seiner Mannschaft eine „Höchstleistung. Es wäre schöner, wenn wir mit einem Sieg in die nächsten beiden Auswärtsspiele gegen Mailand und Lissabon gehen.“ Sonst könnte selbst das Minimalziel früh in Gefahr geraten.
So könnten sie spielen:
FC Bayern: Kahn - Sagnol, Lucio, Van Buyten, Lahm - Salihamidzic, Van Bommel, Hargreaves, Schweinsteiger - Makaay, Podolski
Außerdem im Kader: Rensing, Scholl, Santa Cruz, Demichelis, Pizarro, Ottl, Karimi
Spartak Moskau: Kowalewski - Jiranek, Geder, Stranzl, Rodriguez - Bystrow, Kovac, Titow, Mozart, Kowaltschuk – Pawljutschenko
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
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4:0 gegen Spartak
FCB feiert gelungenen CL-Auftakt
12.09.2006
Der FC Bayern ist erfolgreich in die neue Champions-League-Runde gestartet. Zum Auftakt gewann der deutsche Double-Gewinner gegen den russischen Vize-Meister Spartak Moskau mit 3:0 (0:0) und sicherte sich damit eine gute Ausgangsposition in der Gruppe B vor den beiden nächsten Spielen bei Inter Mailand (27.9.) und bei Sporting Lissabon (18.10.).
Es war ein Sieg mit Anlaufschwierigkeiten. Nach einer total verschlafenen ersten Hälfte drehten die Münchner erst im zweiten Abschnitt richtig auf. Mit einem Doppelpack brachten Claudio Pizarro (48.) und Roque Santa Cruz (51.) ihre Mannschaft vor 63.000 in der Allianz Arena in Führung. Bastian Schweinsteiger (71.). und der eingewechselte Hasan Salihamidzic (84.) bauten den Erfolg schließlich zum höchsten Auftaktsieg der Bayern in der Champions League überhaupt aus.
'Poldi' und 'Pizza' erstmals in der Startelf
Felix Magath überraschte gegen Spartak nahezu alle Experten und Fans mit seiner Aufstellung. Neben dem allgemein erwarteten Lukas Podolski brachte der Bayern-Coach als zweiten Stürmer Claudio Pizarro. Der Peruaner hatte bis dato erst zwei Kurzeinsätze auf seinem Konto und fehlte am Samstag beim Pokalfight in St. Pauli gänzlich im Kader. Für ihn musste Roy Makaay weichen. Auch Hasan Salihamidzic fehlte in der Startelf, und das erstmals in dieser Saison. Roque Santa Cruz bekam den Vorzug gegenüber dem bosnischen Dauerläufer im Mittelfeld.
Die Bayern traten also mit einer insgesamt offensiv ausgerichteten Mannschaft an, um das von Magath erhoffte frühe Tor zu erzielen. Doch davon war im ersten Abschnitt nur wenig zu sehen. Ohne große Ideen aus dem Mittelfeld blieben die Münchner meistens schon weit vor dem gegnerischen Strafraum hängen. So dauerte es bis zur 15. Minute, ehe Pizarro zur ersten Chance kam.
Kahn hält das 0:0 fest
Spartak hingegen spielte gefällig mit, hatte zunächst aber auch kaum Szenen vor dem von Oliver Kahn gehüteten Bayern-Tor. Auf der Gegenseite versuchten es Santa Cruz (21.) und Bastian Schweinsteiger (36.) mit Schüssen aus der zweiten Reihe, doch Moskaus Schlussmann Wojciech Kowalewski parierte jeweils sicher. Beim Kopfball von Daniel van Buyten (32.) musste er nicht eingreifen.
Am Ende konnten die Bayern sogar froh sein, nicht mit einem Rückstand in die Kabine zu gehen. Zunächst parierte Kahn glänzend gegen Roman Pavlyuchenko (35.), der sich im Strafraum geschickt gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt hatte. In der 39. Minute drang Clemente Rodriguez von links in den Strafraum ein, verfehlte das Ziel aber knapp.
'Pizza' und Roque im Doppelpack
Es konnte aus Sicht der Hausherren also nur besser werden in der zweiten Halbzeit, in der die Bayern zunächst unverändert weiterspielten. Und es wurde auch besser. Nicht mal drei Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich Pizarro nach einem langen Pass von Willy Sagnol gegen seinen Gegenspieler Martin Stranzl durch, drang in den Strafraum ein und schob mit links überlegt zum 1:0 ein.
Damit aber noch nicht genug. Wiederum nur drei Minuten später baute Santa Cruz die Führung sogar auf 2:0 aus. Nach einem Steilpass von Mark van Bommel in den Strafraum zog der Paraguayo mit rechst direkt ab. Kowalewski war erneut ohne Abwehrmöglichkeit und hatte Glück, als Pizarro wenig später nur das Außennetz traf (54.).
'Schweini' macht den Deckel drauf
Nach diesem überzeugenden Zwischenspurt nahmen die Bayern wieder etwas Tempo aus dem Spiel, was die Moskowiter ihrerseits zu einigen guten Angriffen nutzten. In der 68. Minute war Kahn bei einem 16-Meter-Schuss des freistehenden Nikita Bazhenov zur Stelle.
Der agile Bastian Schweinsteiger stellte die Weichen dann endgültig auf Sieg. Nach Vorlage des just zuvor eingewechselten Hasan Salihamidzics zog der Nationalspieler aus 22 Metern direkt ab und traf unhaltbar für Kowalski zum 3:0 (71.). 13 Minuten später glänzte Brazzo dann auch als Torschütze, als er eine Vorlage von Podolski frei zum 4:0 einschob. In den Schlussminuten verhinderten Kahn (86.) gegen Bystrov und die Querlatte bei einem Kopfball von Pavlyuchenko (89.) den Ehrentreffer der Russen.
Für fcbayern.de in der Allianz Arena: Dirk Hauser
FC Bayern - Spartak Moskau 4:0 (0:0)
FC Bayern: Kahn - Sagnol, Lucio, Van Buyten, Lahm - Van Bommel (74. Scholl), Santa Cruz (81. Karimi), Hargreaves, Schweinsteiger - Pizarro (70. Salihamidzic), Podolski
Ersatz: Dreher, Makaay, Demichelis, Ottl
Spartak Moskau: Kowalewski - Jiranek (31. Shishkin), Geder, Stranzl, Rodriguez - Bystrov, Kovac (62. Bazhenov), Titov, Mozart, Covalciuc (77. Torbinski) - Pavlyuchenko
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
Zuschauer: 63.000
Tore: 1:0 Pizarro (48.), 2:0 Santa Cruz (51.), 3:0 Schweinsteiger (71.), 4:0 Salihamidzic (84.)
Gelbe Karten: Lucio - Bystrov
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CL-Auftakt geglückt
'Wir sind auf dem richtigen Weg'
13.09.2006
Vier Tore geschossen, keines kassiert – Uli Hoeneß hatte am Dienstagabend nach dem höchsten Sieg des FC Bayern zum Champions-League-Auftakt allen Grund, gut gelaunt zu sein. Mit einem Lächeln auf den Lippen marschierte er dann auch nach dem Schlusspfiff der Partie gegen Spartak Moskau durch die Mixed Zone der Allianz Arena. „Ergebnis 4:0“, mehr hatte er den wartenden Journalisten nicht mitzuteilen. „Bei 4:0 sage ich nie was.“ Dabei hatte das Spiel genügend Gesprächsstoff geliefert.
Und so machte Hoeneß zehn Minuten später doch noch kurz Stopp an den Mikrofonen der Reporter und erklärte, warum der FC Bayern in der ersten und zweiten Halbzeit zwei völlig verschiedene Gesichter gezeigt hatte. „Fußball besteht aus Automatismen, und die sind natürlich nicht da“, sagte er zu den ersten 45 Minuten, in denen die Münchner deutlich überlegen waren (61 Prozent Ballbesitz), aber „kaum nennenswerte Aktionen“ (Felix Magath) vor dem Tor hatten.
Magath geht Risiko
„Die erste Halbzeit war ganz schlecht von uns“, sagte Mark van Bommel. Bayern-Trainer Magath begründete das wie Hoeneß damit, dass die Mannschaft noch nicht eingespielt sei. Durch die Länderspielpause, in der nur die halbe Mannschaft in München trainieren konnte, gab es kaum Gelegenheit, Neuzugang van Bommel ins Spiel zu integrieren.
Zudem bot Magath gegen Moskau zum ersten Mal in dieser Saison Lukas Podolski und Claudio Pizarro als Sturmduo auf. Dahinter spielte mit Roque Santa Cruz ein dritter Stürmer im Mittelfeld. „Wir hatten in dieser Formation noch nicht zusammengespielt“, so Magath, der die Mannschaft aber bewusst so aufgestellt hatte. „Die Aufstellung war ein bisschen Risiko, aber ich wollte damit auch ein Zeichen setzen, dass es nach vorne gehen soll.“
Nach der Pause platzt der Knoten
Ging es aber in der ersten Halbzeit noch nicht – was auch am Gegner lag. „Moskau war sehr laufstark, sehr aggressiv und hat sehr defensiv gespielt“, so Magath. Mit blitzschnellen Kontern hätte Spartak sogar in Führung gehen können. Das 0:0 zur Pause war aus Sicht des FCB daher etwas glücklich.
Wesentlich besser lief es in der zweiten Hälfte. Knackpunkt war die frühe Führung durch Claudio Pizarro (48.). „Durch das erste Tor ist ein Knoten gelöst worden“, sagte Magath, „das eine Tor hat Sicherheit gegeben.“ Roque Santa Cruz (51.), Bastian Schweinsteiger (71.) und Hasan Salihamidzic (84.) schossen danach einen deutlichen Sieg heraus, der laut Magath „auch in der Höhe verdient“ war.
Noch nicht alles Gold, was glänzt
Der FCB-Trainer freute sich vor allem über „die Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit das 4:0 herausgespielt haben. Das war schon toll. Man hat gesehen, dass die Mannschaft über spielerisches Potenzial verfügt.“ Auch Uli Hoeneß war begeistert: „Da waren drei, vier super Spielzüge dabei.“
Grund euphorisch zu werden, gebe es aber noch lange nicht, betonte Magath. „Wir sind noch nicht so weit, dass es reibungslos läuft.“ Der Chefcoach bemängelte, „dass wir nach dem 4:0 ein bisschen leichtsinnig wurden und die Gäste mit einem Ehrentor nach Hause schicken wollten. Aber da hatte Oliver Kahn etwas dagegen.“
Start geglückt
Insgesamt fällt das Fazit des FC Bayern nach dem ersten Champions-League-Spiel der neuen Saison aber positiv aus. „Die Partie hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, meinte Magath und hofft auf „Auftrieb für die nächsten Partien“. Dass sich der Rekordmeister steigern muss, um die Gruppenphase zu überstehen, ist allen Beteiligten klar.
„Es wird schwerere Gegner geben als Spartak Moskau“, sagte Philipp Lahm. Die zweite Halbzeit gegen Moskau macht aber Mut. Salihamidzic meinte: „So muss man in die Champions League starten und so muss es weiter gehen.“
Für fcbayern.de berichtet: Nikolaus Heindl
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'Ein schweres Pflaster'
Bayern auf der Hut vor der Arminia
14.09.2006
Champions League war gestern, jetzt ist wieder Bundesliga-Alltag angesagt. Vier Tage nach dem Torfestival gegen Spartak Moskau (4:0) tritt der FC Bayern am Samstag bei Arminia Bielefeld an. Angesichts des 45-minütigen Gala-Auftritts gegen Moskau schmälerte Felix Magath vor der Partie auf der Alm schon einmal die Erwartungen. „Bielefeld ist ein Pflaster, wo wir uns schon immer schwer getan haben“, sagte der FCB-Chefcoach.
Ein Blick in die Statistik bestätigt dies. Zwar mussten die Bayern in der Bundesliga die Heimreise aus Ostwestfalen erst drei Mal als Verlierer antreten, aber von den letzten sechs Ligaspielen in Bielefeld konnte der FCB nur zwei gewinnen (2 Niederlagen, 2 Remis). Zuletzt in der vergangenen Saison, als Claudio Pizarro mit zwei Treffern in den letzten acht Spielminuten ein 0:1 noch in einen 2:1-Sieg verwandelte.
Bielefeld wie ein angeschlagener Boxer
Der Rekordmeister hat aber nicht nur wegen der letzten Ergebnisse allen Grund, mit Vorsicht auf der Alm anzutreten. Auch die aktuelle Lage der Arminen macht die Gastgeber zu einem gefährlichen Gegner. Nach drei sieglosen Spielen in der Bundesliga und dem Aus im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten SC Pfullendorf sind die Bielefelder auf Wiedergutmachung aus – am besten gegen den FC Bayern. „Das sind wir uns, dem Verein und den Fans schuldig“, sagte Verteidiger Bernd Korzynietz.
Arminen-Trainer Thomas von Heesen forderte vor der Partie von seiner Mannschaft „Teamgeist, Leidenschaft, Aggressivität und Disziplin“. Anders als Spartak Moskau werde sich seine Elf gegen die Bayern nicht hinten reinstellen und auf Konter lauern, kündigte er an. Stattdessen wollen die Bielefelder die Gäste unter Druck setzen.
Magath auf der Hut
Der FC St. Pauli habe vor einer Woche im DFB-Pokal vorgemacht, wie der FC Bayern zu knacken ist, glaubt van Heesen. „St. Pauli ist immer wieder draufgegangen. Wenn man sie nicht in Ruhe lässt, wenn man sie permanent anläuft, dann sind auch Daniel van Buyten und Lucio nicht die Sichersten.“
Der FC Bayern jedenfalls ist auf der Hut. Die Heimstärke der Arminia, die in den vergangenen beiden Jahren jeweils im eigenen Stadion den Grundstein für den Klassenerhalt legten, ist Felix Magath bekannt. „Ich denke nicht, dass in dieser Saison viele Mannschaften dort gewinnen werden“, meinte er. Den FC Bayern zählt er aber sicherlich zu den wenigen Ausnahmen.
Für fcbayern.de berichtet: Nikolaus Heindl
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Der Club liegt hinten und van Bommel hat sein erstes Tor gemacht! Was für ein Anfang!