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  1. #1
    XBoxUser.de - Team XBU Hero Avatar von XBU ringdrossel
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    Gamertag: XBU Ringdrossel PSN ID: Flaming Gargoyle

    Beitrag Final Fantasy XIII

    Worum geht es?
    FF XIII spielt in einem Paralleluniversum auf der Welt Pulse. Die Hauptstadt Cocoon und der Rest der Welt wird von einer zentralen Regierung namens Sanktum regiert. Diese Regierung ist der Ansicht, dass Cocoon durch sogenannte Fal'Cie bedroht wird. Das sind gottähnliche Wesen, die Menschen als Helfer anheuern. Der Regierung von Pulse sind diese aber ein Dorn im Auge und somit werden alle deportiert, die auch nur annähernd Kontakt mit den Fal'Cie hatten. Die Gruppe welche ihr steuert, wird per se gejagt und muss nun überleben. Sie muss nun herausfinden welches ihre Aufgabe ist. Die Aufgabe, die in dem Spiel Fokus genannt wird, wird jedem einzelnen dieser Gruppe per Brandmal und einer schwer zu interpretierenden Flut von Bildern übertragen. Man wird zu einem l'Cie also einem von den LaCie beauftragtem Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Wenn man es nicht schafft diesen Fokus zu erfüllen wird man zu einem Monster. Nicht nur, dass man erstmal nicht weiss was man genau zu tun hat, nein man wird auch noch von allen anderen Menschen gefürchtet und geächtet.


    Charakterdesign & Gameplay
    Jeder einzelne Charakter hat viel zu erzählen und man erlebt tiefgreifende Relationen der einzelnen Haupt- und Nebenfiguren. Diese sind oft sehr umfangreich aber liebevoll gestaltet. Die Erzählweise greift dabei ausgiebig auf Cutscenes zurück. Die Renderqualität dieser Szenen ist unglaublich detailliert und kann sich locker mit der des Final Fantasy Films "The Spirits Within" messen. Abstriche müssen hier leider aufgrund der Videokompression gemacht werden. (Diese ist höher als bei der PS3 und sorgen bei der 360 für Artefakte). Hier sind wir auch schon bei einem wesentlichen Element des Spiels. Typisch für ein JRPG werden oft mehrere Minuten lange Cutscenes gezeigt, bei denen man sich zurücklehnen und zuschauen kann. Besonders am Anfang des Spiels gibt es reichlich davon. Der Spielanteil ist dabei relativ gering, doch das wird schon bald anders.

    Man wird zu Beginn in das scheinbar einfache Kampfsystem eingeführt. Man kann einzelne Kommandos für seinen Haupthelden geben aber nicht für seine Mitstreiter. Die gerade gesteuerte Gruppe besteht dabei immer aus 3 Leuten. Die Kommandos werden in Echtzeit via Quickselection hintereinander vom Spieler gesetzt. Die Kämpfe sind am Anfang noch so leicht, dass man eher das Gefühl hat einen interaktiven Film mit kurzem Button-Mashing zu spielen. Auch das ändert sich aber bald.

    Eine zumindest von mir noch nicht gesehene Neuerung im RPG-Spiel wird ebenfalls eingeführt: Die Kampfaufstellungen welche vom Spiel als Paradigmen bezeichnet werden. Para was? Hört sich komplizierter an als es ist: Man bestimmt für jeden Charakter seine Rolle im Kampf. Dabei ist man selbst nicht ausgenommen. Man legt alsot vorher fest wer zum Beispiel Heiler sein soll bzw. wer zaubert oder angreift. Das ermöglicht ein sehr taktisches Vorgehen. Zum Beispiel sehr defensiv(Heiler, Heiler, Angreifer) oder eher agressiv (3 Angreifer) Dieses ist zu Anfang noch ein nettes Feature aber später wird es immer wichtiger sich intensiv damit zu beschäftigen. Es gibt insgesamt vier verschiedene Rollen die man pro Charakter festlegen kann. Abhängig vom jeweils gewähltem Paradigma. Da man diese bequem und schnell via Schultertaste wechseln kann, ergeben sich absolut spannende Kämpfe.

    Darauf aufbauend, verhält sich das Schadensmodell dementsprechend. Schafft man es durch geschickte Kampfaufstellungswechsel genügend kurze und harte Angriffe zu verketten, so bringt man den Gegner zum Taumeln. In dieser Phase gilt es möglichst hart zuzuschlagen, denn der Schaden potenziert sich gewaltig. Man hat auch die Möglichkeit sich von hinten an den Gegner heranzuschleichen und durch einen Erstschlag die Initiative zu gewinnen um ihn dann schneller zum Taumeln zu bringen. Hinzu kommt noch, dass man für sehr schnelle Kämpfe mit Punkten belohnt wird. Diese lösen dann im weiteren Verlauf verheerende Attacken aus, aber dies zu ergründen ist ein Teil der Story :-)

    Der Ablauf des Spiels ist für ein Rollenspiel recht untypisch. Es verläuft streng linear. Man hat keine Möglichkeit seinen Charakter gut oder böse handeln zu lassen. Auch hat man null Einfluss auf die Dialoge. Man verfolgt einfach die Hauptstory und das war's. Es gibt erst im sehr späten Spielverlauf die Möglichkeit die Landschaft ein bisschen zu erkunden und kleinere Sidequests zu erledigen. Das Leveldesign kann man daher als schlauchartig bezeichnen.

    Das Aufleveln der Attribute erfolgt in einer art Baum der in konzentrischen Kreisen angelegt ist. Hier und da kann man entscheiden ob man eine Verzweigung möchte oder nicht. Die Verzweigung bewirkt dann beispielsweise erhöhte Stärke anstatt Lebenspunkte und umgekehrt. Wenn man zumindest den inneren Kreis abgeschlossen hat, geht es weiter nach oben wo man dann weiter fleissig aufwertet.

    Waffen können erworben oder gefunden werden und mit Hilfe verschiedener gefundener oder gekaufter Komponenten aufgelevelt werden. Dabei gilt es zu beachten, welche Waffe sich für welchen Charakter am besten eignet. Hier steckt man dann Geld hinein, um eine immer mächtiger werdende Waffe zu bekommen. Es empfiehlt sich vorher zu speichern, um nicht vergeblich die falsche Komponente auf die falsche Waffe zu bauen.

    Das Speichersystem ist recht ordentlich ausgefallen. Nicht perfekt aber gut. Schön: Es gibt ca. alle 5-10 Minuten eine Möglichkeit zu speichern. Dazu wird kurz vor jedem Kampf ein Checkpoint gebildet, der einem ermöglicht genau vorher noch mal aufzusetzen falls es mal nicht so läuft wie man will. Dabei kann man sogar den Kampf direkt abbrechen und erneut beginnen. Unschön: Warum zum ... setzen die Entwickler den Checkpoint VOR der Cutscene bei einem Bossfight??? Zum Glück kann man diese skippen, aber dummerweise läd die Box danach direkt mehrere Cutscenes hintereinander. Wenn man 2-3x neu ansetzen muss, kriegt man als Spieler zuviel beim 3x Mal laden der Cutscenes. Und es gibt einige Bossfights!

    Präsentation, Grafik & Sound
    Das Spiel präsentiert sich bombastisch mit unglaublich schön gestalteten Welten. Die Grafik ist fantastisch und kratzt stellenweise am maximal Möglichen der 360. Man wird an die Hand genommen und erlebt eine prachtvolle Bilderflut.

    Der Soundtrack ist umwerfend komponiert von Masashi Hamauzu, der auch schon vorherige Teile komponiert hat. Gespielt wird die Musik von der Warschauer Philharmonie. Man darf also die Lauscher aufspannen und sich berieseln lassen. Die Spielgeräusche sind auch liebevoll gestaltet. Mir persönlich fiel höchstens auf, dass die Laufgeräusche sich ein wenig nach "laufen auf Plastikbox" anhören aber das ist meckern auf hohem Niveau.

    Die Menüführung ist durchdacht und geht flott von der Hand. Wenn diese auch teils nicht wahnsinnig hübsch gestaltet sind, so sind sie doch funktionell und führen direkt zum Ziel.

    Die Story ist ungewohnt und enthält viele interessante Wendungen. Man sollte sich aber vom gewohnten westlichen Fantasygenre lösen, um diese in vollen Zügen zu geniessen.


    Fazit
    Final Fantasy XIII bezaubert durch schöne Geschichtserzählung und durch die Entführung in eine neue und frische Fantasywelt. Der perfekt orchestrierte Soundtrack rundet dabei die tolle Inszenierung ab. Es gibt jedoch ein paar Wehrmutstropfen: Eine hervorzuhebende Schwäche stellt die Balance dar. Es gibt viele Zwischenfights, welche unglaublich einfach sind und hier und da andere die wirklich bockschwer sind. Hat man sich beim Aufleveln verskillt oder die Waffen nicht richtig hochgelevellt, so hat man dort Schwierigkeiten. Der Einsatz der Paradigmen sorgt für einen spannenden Strategiefaktor aber stellt zugleich mit dem Levelsystem eine schwere Hürde für den Einsteiger dar. Werden diese nicht ordentlich durchgeführt, kann man den ganzen Minutenlangen Kampf erneut beginnen. Wer aber als Neuling ein dickes Fell hat, wird dementsprechend belohnt. Wer gerne ausgedehnte Cutscenes schaut ist hier gut aufgehoben. Jeder andere sollte allerdings besser die Finger davon lassen. Rollenspielpuristen werden zurecht die Linearität kritisieren und vermissen das Erkunden riesiger Welten. Kann man davon absehen, hat man ein packendes Spielerlebnis, welches einen schon bald in seinen Bann zieht.

    Wertung
    Grafik 90%
    Sound 80%
    Story 85%
    Umfang 81%
    Spielspaß 79%
    Gameplay 75%

    Gesamtwertung 82%

    Pro & Contra
    Pro:
    + Gelungene Inszenierung mit prachtvoller Grafik und liebevoll gestalteter Spielewelt
    + Kampfsystem neu und innovativ
    + Fantastischer Soundtrack

    Contra:
    - Balance ist unausgewogen, vor allem in höheren Kapiteln
    - Zu linear
    - Leveldesign zu schlauchartig

  2. #2
    Ex-XBU-Team Gamepad-Junkie Avatar von XBU Teddyböhr
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    Gamertag: XBU Teddyboehr

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    Sehr schönes Review!
    Hier könnte Ihre Werbung stehen!


    "Normalerweise sagt man sich auf Wiedersehen, da aber auf Wiedersehen bedeutet sich wieder sehen zu wollen und ich keines falls wünsche Sie wieder zu sehen, sag ich Ihnen Good bye."

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