Das Paintball ein immer beliebter werdender Actionsport ist, mag der Eine oder Andere schon mitbekommen haben. Vielleicht auch deshalb hält dieser Sport Einzug auf die heimischen Konsolen.
Für mich als Realspieler eine interessante Sache. Mal schauen ob ein Spiel ein Spiel bleibt oder doch eher eine Simulation ist.
Die DVD eingelegt und gleich mal auf die Platte kopiert. Dieses Feature des neuen Dashboars der Xbox 360 möchte ich nicht mehr missen. Aber das ist ja ein anderes Thema.
Zu Beginn gleich ein Actiongeladenes Intro, bei dem die Paint (so nennen sich die Farbkugeln) herumfetzen. Ein Klick auf „A“ beendet das und lässt uns zum Startscreen schalten. Da nervt uns dann gleich ein Metalsong der sich leider erst nach Einstieg in die Menüs abstellen lässt. Diese paar Minuten halte ich zwar aus, bin aber dann sehr froh dieses Getöse stillgelegt zu haben. Was ich in den Menüs aber schon vermisse, ist die Einstellmöglichkeit der Helligkeit. Das bietet ja eigentlich jedes Game? Mir scheint es etwas zu dunkel.
Egal... weiter geht's.
Im Karrieremodus arbeitet man sich vom kleinen Team, welches mit nur 3 Mann startet und recht einfaches Equipment besitzt, hoch und verdient sein Geld mit Siegen bei den Matches.
Zuvor empfiehlt es sich jedoch das Drill-Training zu absolvieren. Dort erfahrt ihr wie die Steuerung ausgelegt ist.
Diese gestaltet sich bei den ersten Versuchen komplizierter als gedacht. Bei einem richtigen Markierer triggert (ziehen des Abzuges) der Spieler mit zwei Fingern. Das wurde auf dem Controller so umgesetzt, dass man RT und RB abwechselnd drückt. Alleine geht das ja recht gut, wenn man aber nun auch noch mit dem RS zielen soll wirds schon etwas happiger. Da müssen wir aber durch. Denn sonst bekommt man keine ordentliche Line (so nennt sich die Paintlinie die durch die Luft fliegt) zusammen. Die Markierer arbeiten im Einzelschuss - es gibt zwar im Menü eine Ramping Einstellung (Ramping = das automatisch Dauerfeuer solange der Trigger 3 mal pro Sekunde gedrückt wird).
Um sich zu bewegen verwendet man den LS, um zu laufen den LB. Nähert man sich so einen Bunker (Deckung) und drück A slidet man (auf den Knien) zur Deckung. Bei noch mehr Speed rutscht der Spieler am Bauch und kann sich so auch hinter einer Snake (mehrfache Anordnung von langen, flachen Deckungen) verstecken.
Der Markierer kann sowohl in der linken Hand als auch in der rechten gehalten werden. Mit X stellt man um und kann so aus der Deckung snappen (kurzes rausblicken und feuern). Dies wird gebraucht um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Mit LT lehnt sich der Spieler etwas hinter der Deckung vor.
Mit B steht man auf, mit Y schaltet man die Snapposition um. Also nicht nur links oder recht von der Deckung, sondern auch oben drüber kann man spielen.
Ein Druck auf den RS lässt den Spieler nachladen. Nach dem Motto „Pot if you can, not if you have to“. Als Potten wird das Nachfüllen des Hoppers mit Paint bezeichnet.
Leider fehlen diese Erklärungen alle im Handbuch welches in Deutsch ist. Das Spiel selbst ist komplett in Englisch. Verständlich, da wohl der deutschsprachige Raum nicht der Absatzburner sein wird.
Wie dem auch sei - schauen wir uns mal ein Spiel an:
Zu Beginn, ich gehe jetzt mal vom Karrieremodus aus, starte man bei 3 Mann Turnieren.
Der Breakoutplaner (Breakout = Start des Games bei dem sich die Spieler in Position bringen - der wichtigste Spielzug) bietet die Möglichkeit die Zielpunkte der einzelnen Spieler zu definieren. Also diese, wohin sich der Spieler nach dem Startsignal bewegt. Als zweite Einstellung kann angegeben werden, in welche Richtung das Sperrfeuer gesetzt wird.
Dies ist wohl einer der wichtigsten Punkte bei einem Match. Die ersten Sekunden entscheiden meist das ganze Spiel. Nur in dieser Zeit ist der Gegner wirklich richtig sichtbar.
Tja... und dann geht es auch schon los.
Die Grafik im Game ist ausreichend. Sicherlich nicht State of the Art - ausreichend. Sicherlich hätten gerade die Markierer, die einem ja direkt vor der Nase herumtanzen etwas ausführlicher und schärfer dargestellt werden können, aber im Match fällt das wohl nicht auf.
Die Spieler selbst sind im Game detailliert genug. In der Spielerauswahl, Bereich Manschaftsaufstellung, sehen die Gesichter doch grob verwaschen aus. Ich denke nicht, dass ein Vergleich mit einem echten Spieler möglich wäre. Tut aber auch nicht viel zur Sache, da beim Turnier jeder eine Maske aufhaben muss.
Die wichtigsten Effekte, Bouncing (Ball prallt ab und geht nicht kaputt) bis hin zu den Trefferflecken werden alle dargestellt. Auch die Delle auf der Deckung, wenn der Ball einschlägt wird simuliert.
Von den Gerätschaften her sind wohl alle bekannten Hersteller vertreten. Invert Mini, Ion, Dye, Empire, um nur ein paar zu nennen. Vom Markierer über die Hopper, den Läufen, Handschuhe, usw. kann alles gepimpt, bzw. gekauft werden. Wenn man sich das Geld entsprechend verdient.
Sehr gut ist die Steuerung der Sprachbefehle die selbst im Online-Multiplayer funktionieren. Mit Steuerkreuz recht meldet man den gesichteten Feind. Dies wird aber nur akustisch übertragen. So wie in Realität. Ist der Mitspieler zu weit weg, hört man es nicht. Mit Kreuz runter fallen die Teamkollegen zurück. Mit Kreuz rauf wird gerusht und mit links halten sie ihre Position. So sind doch einige taktische Möglichkeiten gegeben. Paintball hat was von Schach.
Die ersten paar Spiele waren etwas hart. Die Steuerung musste erst in die Finger gespeichert werden. Das Auge sollte die große Menge an Bunker auch mal checken. In Realität schaut das nicht viel anders aus.
Mittlerweile gehen die Abläufe recht locker von der Hand, auch wenn das Triggern (schnelles, wiederholtes ziehen des Abzuges) noch immer ab und zu hakelt
Bei der Sprachausgabe hätten sich die Herrschaften schon etwas mehr einfallen lassen können. Bis auf 2-3 Sätze gibt es nicht viel zu hören. Und diese sind immer die selben. Nach jedem Sieg die Meldung „we are so awesome“ - Würg. Aber gut, ist ja kein RPG.
Der Onlinemodus ist ok. Auch wenn oft die Wartezeit länger ist, als das Spiel dann eigentlich dauert. Meist spielt man mit Amis. No na ned... In Europa, wie schon erwähnt, ist das wohl eher ein Nieschenprodult. Einzig Nervig: Nach jedem Game fällt man zurück in die Auswahl. Selbst bei einem nicht Ranked Match, werden die Mannschaften aufgelöst. Ob es hierzu einen Patch geben wird? Ich zweifle daran. Die Verbindung zu den Servern war unterschiedlich. Von gut bis absolut miserabel hatte ich alles dabei.
Vielleicht würde das besser ausschauen, wenn wirklich eine Europagruppe zu finden wäre.
An eines muss sich wohl jeder nicht-paintballer schon gewöhnen. Spiele dauern maximal Sieben Minuten. Meist sind sie aber schon nach wenigen Sekunden bzw. einer knappen Minute vorbei. Vor allem wenn man mit Spielern zockt, die keine Ahnung von Paintball haben und wie aufgescheuchte Hühner übers Feld laufen. Ohne Deckung ist dieser natürlich ein gefundenes Fressen für einen Snapshooter (Kurz aus der Deckung schauen und feuern und sofort wieder zurück).
Einen Fieldeditor gibt es auch. Mit diesem lassen sich die Spielfelder selber erstellen. Da bin ich schon auf unsere ersten Real-Turniere gespannt. Einige Tage zuvor gibt es immer das Fieldlayout zu studieren. Bin gespannt wie nützlich es sein wird, dieses Feld nachzubauen und virtuell zu begehen.
Tja... ich komme einfach mal zum Fazit, da ich sicherlich noch viel mehr schreiben könnte.
Schulnotensystm obwohl hier der Faktor „ich bin Paintballspieler“ natürlich mitgerechnet wird. Das Game ist wohl wirklich eher für die, die mit diesem Sport was anfangen können:
Grafik: 2-3 - Das wesentliche ist ausreichend, Rundherum nicht besonders.
Sound: 3 - Nerviger Menüsound, Sprachausgabe sehr geringer Umfang
Steuerung: 3 - (wirklich schwer)
Spielschwierigkeit: fast zu leicht
Multiplayer: 3
Einstellungen: 3-4 - Da hätte mehr hergehört! Nicht mal das Bild kann heller gedreht werden.
Spielspaß - mit allem All Inclusive-Gefühl von mir: 2-3
Fazit: Für Paintballer sicherlich nicht ein Must have, aber ein „soll have“. Spaß macht es allemal. Und wenn man mal nicht auf das reale Feld kann, macht es schon Stimmung wenigstens virtuell herum zu klecksen.
Ergebnis 1 bis 10 von 13
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17.03.2009, 16:45 #1
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Millenium NPPL 2009 Paintball - Review
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Viktor aka Bitwalker
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18.03.2009, 19:07 #2
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Erstmal tolles Review.
Ich habe das mit dem Schiessen nicht verstanden muss man zum ballern rb und rt im Wechsel drücken?
Ich hab schon Lust das Game mal zu spielen aber die Steuerung hört sich sehr gewöhnungsbedürftig an.
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18.03.2009, 19:24 #3
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Man kann beide Tasten einzeln drücken, ist aber erst richtig schnelle wenn man beide abwechselnd Triggert. Dadurch kommt man dann in der Division 1 erst richtig ins Ramping. Das heisst, da fetzten dann die Bälle im Dauerfeuer.
lg
Viktor aka Bitwalker
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18.03.2009, 19:28 #4
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Ist die Steuerung arg nervig anfangs?
Ich denke bei so nem schnellen Spiel sollte man seinen Chara schon gut befehligen können.
Und wie ist das mit den Teammitgliedern agieren die selbstständig oder geht das nur über Befehle wie z.b bei Rainbow Six?
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18.03.2009, 19:33 #5
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Nicht nervig... es ist eben nur seltsam den Kontroller nicht so fest in der Hand zu halten wie sonst. Weil eben beide Finger fürs Triggern verwendet werden.
Die Teammitglieder agieren von Hause aus selbstständig. Nur beim Breakout definierst Du vorher in welche Richtung und welche Aktivität bzw. welcher Sperrfeuer gesetzt wirst.lg
Viktor aka Bitwalker
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18.03.2009, 19:33 #6
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Hmm danke erstmal für die Infos ich werds mir wohl mal anschauen.
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18.03.2009, 21:29 #7
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Hört sich echt sehr interessant an !
Klasse Review vielen Dank.
Werd mal schauen ob ich das Spiel günstig im I-net bekomme.
mfg
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19.03.2009, 13:37 #8
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Ich werds mir mal in der Videothek ausleihen und schauen wie es ist. Hört sich zumindest mal ganz lustig an
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19.03.2009, 13:40 #9
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Videos dazu sehen auch recht nice aus. sollte wohl spass machen
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19.03.2009, 23:26 #10
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Jop, ist richtig gut das Game.. bin zwar jetz kein über Pro wie unser Kollege hier und hab auch kaum Ahnung vom Paintball aber es macht riesig Spaß, grad die 7 on 7 Turniere.. echt geil..